Forderungen nach einer deutschen Marine hatte es in der ersten Jahrhunderthälfte gelegentlich schon gegeben. Einmal war sogar die Bundesversammlung damit befasst worden. Das war im Frühjahr 1817 gewesen, nachdem tunesische Seeräuber im Kanal und in der Nordsee deutsche Schiffe belästigt und dem Handel hohen Schaden zugefügt hatten. Damals hatte der badische Gesandte die Dringlichkeit einer deutschen Marine um der Nationalehre, der deutschen Handelsindustrie und des deutschen Völkerrechts willen betont. Allerdings hatte diese Ermahnung keinerlei konkrete Folgen gehabt. Die Gründungsakten und Verträge des Deutschen Bundes kannten keine Marine. Obwohl es in Hamburg, Bremen und Lübeck und auch in Preußen bedeutende Häfen gab, waren die deutschen Handelsflotten ohne militärischen Schutz durch eine Seemacht. Man glaubte teilweise, dass auswärtige Bundesmitglieder den Schutz leisten könnten. Hannover war bis 1837 mit Großbritannien in einer Personalunion verbunden. 1845 schlug der preußische König sogar dem dänischen König vor, Großadmiral Deutschlands zu werden. Ergebnislos. Die einzig nennenswerte Flotte der deutschen Staaten hatte Österreich. Diese war aber in Venedig und Triest stationiert. Das einzige verfügbare preußische Kriegsschiff war 1848 das SMS „Amazone“.
Bereits kurz vor der Märzrevolution hatte Preußen sich bemüht, andere