: Hans H. Paul Naumann
: Die Hafenstadt am Erfurter Meer Erfurt und seine maritime Geschichte
: Books on Demand
: 9783751966498
: 1
: CHF 8.00
:
: Wassersport, Segeln
: German
: 208
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein paar Erinnerungen,etliche tausend alte Fotos, ein paar mal ins Archiv gehen und dann alles aufschreiben, so einfach ist das.Wie man sich doch irren kann. beim betrachten der Fotos kommen die Erinnerungen, ebenso beim Lesen der alten Briefe der Kameraden oder der über 100 Jahre alten Zeitungen, finde bekannte Namen und Schicksale, versuche das Puzzle zusammenzusetzen und muss erkennen, dass es nicht möglich ist, alle Fragen zu beantworten.So habe ich meine maritimen Erlebnisse und die meiner Kameraden aufgeschrieben, vor dem Hintergrund der in der jeweiligen Zeit herrschenden Marinepolitik, beginnend mit der Brandenburger Flotte, den kaiserlichen Geschwadern bis zur deutschen Marine und begleitet vom maritimen Erfurt mit seiner Zeit der Hanse, seinen mindestens sechs Marine-Vereinen, seinem Marinedenkmal und der einmal geplanten Wasserstraßen Anbindung an die Nordsee. Ich hoffe, mit diesem Buch etwas von der maritimen Geschichte meiner Heimatstadt Erfurt zu erhalten.

Hans H. Paul Naumann geb.1945 Lehrberuf Dreher Dipl.Ing. Maschinenbau Dipl. Segellehrer Prüfer beim Deutschen Segler-Verband Segler seit 55 Jahren 42.000 Seemeilen als Schiffsführer gesegelt in Ostsee, Nordsee, westl. Mittelmeer, Adria

Die Reichsflotte 1848 - 1872


Forderungen nach einer deutschen Marine hatte es in der ersten Jahrhunderthälfte gelegentlich schon gegeben. Einmal war sogar die Bundesversammlung damit befasst worden. Das war im Frühjahr 1817 gewesen, nachdem tunesische Seeräuber im Kanal und in der Nordsee deutsche Schiffe belästigt und dem Handel hohen Schaden zugefügt hatten. Damals hatte der badische Gesandte die Dringlichkeit einer deutschen Marine um der Nationalehre, der deutschen Handelsindustrie und des deutschen Völkerrechts willen betont. Allerdings hatte diese Ermahnung keinerlei konkrete Folgen gehabt. Die Gründungsakten und Verträge des Deutschen Bundes kannten keine Marine. Obwohl es in Hamburg, Bremen und Lübeck und auch in Preußen bedeutende Häfen gab, waren die deutschen Handelsflotten ohne militärischen Schutz durch eine Seemacht. Man glaubte teilweise, dass auswärtige Bundesmitglieder den Schutz leisten könnten. Hannover war bis 1837 mit Großbritannien in einer Personalunion verbunden. 1845 schlug der preußische König sogar dem dänischen König vor, Großadmiral Deutschlands zu werden. Ergebnislos. Die einzig nennenswerte Flotte der deutschen Staaten hatte Österreich. Diese war aber in Venedig und Triest stationiert. Das einzige verfügbare preußische Kriegsschiff war 1848 das SMS „Amazone“.

Bereits kurz vor der Märzrevolution hatte Preußen sich bemüht, andere