: Eva Maaser
: Tod unter Whisky-Freunden Kriminalroman
: KBV Verlags-& Medien GmbH
: 9783954414437
: 1
: CHF 8.00
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: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 352
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Rauchig, torfig, hochprozentig - Krimivergnügen aus den Highlands Bei der Reise auf dem schottischen Whiskytrail hat Kommissar Rohleff von Anfang an das Gefühl, fehl am Platz zu sein. Er hätte sich besser nicht von seinem einundachtzigjährigen Onkel Gustav zu dieser Tour zu den berühmten Whiskybrennereien überreden lassen. Die Reisegruppe ist sehr erfahren im Umgang mit echt schottischem Edelalkohol, und alle bis auf Karl Rohleff sind mit diversen Flachmännern in den Jackentaschen ausgestattet, mit sturmfester Bekleidung und unverwüstlicher Robustheit. Dass schon in der ersten Destillerie einer der Mitreisenden einem tödlichen Unfall erliegt, weckt Roleffs professionellen Spürsinn. Einiges an dieser Reise und vor allem an den Mitreisenden kommt ihm höchst seltsam vor. Der Whisky zieht sich als hochprozentige Fährte durch das Reisearrangement. Ganz allmählich, von einem zweiten Todesfall beflügelt, begreift Rohleff, dass es sich lohnt, dieser Spur zu folgen. In alten Schlosshotels, urigen Kneipen, malerischen Destillerien, an plätschernden Bachläufen und mit viel, viel Whisky, entfaltet er all sein kriminalistisches Können.

Eva Maaser, geboren in Reken (Westf.), studierte in Münster Kunstgeschichte, Germanistik und Theologie, seit 1999 als freie Schriftstellerin tätig. Sie verfasst Krimis, historische Romane und Kinderbücher. Besonders beliebt sind die Rohleff-Krimis mit dem Steinfurter Kommissar. Sie ist Mitglied des VS-NRW, war von 2009 bis 2016 Vorsitzende des Landesverbands, Mitglied des WDR-Rundfunkrats und ist seit 2009 Kuratoriumsmitglied des deutschen Literaturfonds. 2001 Stipendium des Ministeriums für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport NRW für 'Der Paradiesgarten', 2003 Reisestipendium des Verbands deutscher Schriftsteller für 'Der Clan der Giovese' und 2006 Kulturpreis des Kreises Steinfurt.

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Mai


Rohleffs Hamburger Mitbringsel für Patrick, den leidgeprüften, ewig übernächtigten Vater, das Schächtelchen aus dem Laden namensCondomerie mit seinem farbigen, verspielten Inhalt aus strapazierfähigem, dehnungsfreudigem Gummi, rief nur mäßige Erheiterung hervor. Dennoch wollten die drei engsten Mitarbeiter aus Rohleffs Team immer wieder Einzelheiten des Wochenendtripps hören, und mit jeder Wiederholung (Rohleff ließ den übermäßigen Kater, das Doppelzimmer und einiges andere aus) gewann der Ausflug an Farbigkeit und Exotik. Endlich, nach Jahren hatte er überhaupt wieder etwas aufregend Privates zu erzählen.

Patrick Knolle und Lilli Gärtner gehörten seit Langem zu seinem Ermittlungsteam, Harry Groß dagegen hatte sich, nachdem er Rohleffs Exfrau Sabine geheiratet hatte, von der Steinfurter Kreispolizeibehörde nach Münster in die dortige Mordkommission versetzen lassen, was alle aufatmen ließ. Statt seiner gehörte nun Sandra Kupfer zu ihnen, erst achtundzwanzig Jahre alt, hübsch, effizient, eine richtige Schnelldenkerin, die sich gut eingefügt hatte, ohne sich im Mindesten anzubiedern. Bei Schießübungen traf sie fast immer ins Schwarze.

Mit ihr war das Team, das Rohleff seit vielen Jahren als Kriminalhauptkommissar leitete, wieder komplett.

Anfang April hatte sich Gustav wieder bei ihm gemeldet, sie hatten ein wenig am Telefon geplaudert, wobei sich Rohleff zurückhaltend gab, vermutete er doch, dass es den Onkel wieder nach Hamburg zog. Ein entsprechender Vorschlag blieb aber aus, dennoch hatte Rohleff den Eindruck, dass Gustav etwas auf dem Herzen hatte. Einige Tage später erkundigte er sich nach Rohleffs Urlaubsplänen. Der Urlaub musste ja, wie bei Behörden üblich, lange vorher festgelegt und genehmigt werden. Rohleffs begann im späten Mai. Der Termin rückte ohne konkrete Planung näher, da sprach Gustav die nächste Einladung aus.

Rohleff war perplex. Und erbat sich Bedenkzeit.

»Nach Schottland eingeladen?All inclusive wie in Hamburg?«, fragte Patrick aufgeregt, den blanken Neid in der Stimme. Rohleff hatte die Einladung beiläufig erwähnt, als alle wie so oft in letzter Zeit über Urlaubspläne sprachen. Rohleff hatte immer noch nichts Konkretes in Aussicht. Was auch? Zwei Wochen ins Gebirge oder an die See? Jeden Tag allein an einem Tisch im Resta