: Michael M. Thurner
: Das Haus Zamis 67 Der teuflische Derwisch
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783751754576
: 1
: CHF 1.60
:
: Horror
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

h ja, sie tanzten. Sie bewegten sich im Kreis, immer schneller, immer gieriger. Sie summten, sie raunten, sie schrien, sie rezitierten die unheiligen Worte. Eine hoch über dem Parkett kopfüber hängende Frau wurde vom Schlächter geopfert. Ein Schwall klebrigen Blutes ergoss sich über die Häupter der Tänzer. Sie tanzten weiter, als wäre nichts geschehen.
Der Kopf der Frau polterte zu Boden. Dann die Arme, schließlich ein Teil ihres Rumpfes, bevor die langen Schläuche des Gedärms aus dem Restkörper glitten und in die Blutlache platschten. Die weißen Gewänder der Tänzer färbten sich rot, ihr feines Schuhwerk saugte sich voll mit der dicksämigen Flüssigkeit. Sie ignorierten es, sie machten weiter. So, wie es das Ritual vorschrieb.

Asmodi weiht Thekla Zamis in seinen Plan ein, den Oppositionsdämonen entgegenzukommen: Die Welt soll in zwei Machtbereiche aufgeteilt werden und Wien als neutrale Zone fungieren. Thekla soll als Vermittlerin auftreten - gemeinsam mit einem teuflischen Begleiter ...


1. Kapitel


Mit einer Handbewegung befahl er dem Schlächter, zwei weitere Frauen zu töten, und dann den Esel. Das halbwahnsinnige Geschöpf, das er vor langer Zeit am Straßenrand aufgegabelt und geduldig auf seine Aufgabe vorbereitet hatte, hüpfte mit weiten Sätzen von einem Opfer zum nächsten. Die beiden Opfer baumelten hin und her. Manchmal schlugen sie gegeneinander und versuchten dann, sich an den Händen zu greifen; als könnten sie Kraft daraus schöpfen, dass sie nicht alleine den Weg in die Dunkelheit gehen mussten.

Immer rascher schlugen die Trommeln, immer drängender wurden die Melodien der Oud- , Nay- und Zurnas-Spieler, die gegeneinander um die Vorherrschaft in diesem Spektakel aus Tanz, Musik und Schändung spielten.

Er ließ zu, dass die Erregung über ihn kam. Ahnungen von dämonischen Gesichtern erschienen zwischen den unheiligen Anafis, üble und verlockende Gerüche breiteten sich im Saal aus.

Er raffte Innereien und Gedärme an sich, wühlte in ihnen umher, riss sich die letzten Kleidungstücher vom Leib und tat, wonach ihm gierte.

Der teuflische Derwisch tat es in Vorfreude auf die Wonnen, die ihn erwarteten.

Bald.

Coco

»Wir gehen spazieren. Zieh dich an und komm!«

Verwirrt folgte ich der Aufforderung, die einem Befeh