: Toni Waidacher
: Mein Herz gehört Nathalie Der Bergpfarrer 324 - Heimatroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740998868
: Der Bergpfarrer
: 1
: CHF 1.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen. Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert. Am 22. Dezember, punkt zehn Uhr, läuteten die Kirchenglocken von St. Johann die kirchliche Trauung Gregg Powells und Corinnas ein. Vor zwei Tagen hatten sie sich das Ja-Wort in einem Standesamt in London gegeben, nun sollte ihr Bund fürs Leben auch vor Gott besiegelt werden. Der Bergpfarrer war sehr gerührt, dass die beiden dafür extra nach St. Johann gekommen waren, um sich von ihm trauen zu lassen. Es waren etwa fünfzehn Leute, die als Gäste der Zeremonie beiwohnten. Unter ihnen waren Max Trenker mit seiner Familie und Markus Bruckner mit Ehefrau. Auch Monika Heinold und Ulrike Scharl, die beiden jungen Frauen, die den Bergpfarrer in seinem Bemühen unterstützt hatten, Gregg Powell zu überzeugen, dass die Freilichtbühne dem Wachnertal irreparablen Schaden bringen würde, sowie deren Freunde Thomas Demmel und Alexander Gärtner gehörten zu den Gästen. Die Trauung fand in angenehm lockerer Atmosphäre statt, später, vor der Kirche, gratulierten die Gäste und auch einige St. Johanner dem Paar und wünschten ihm alles Gute für die Zukunft. Danach ging es zum Hotel, wo Sepp Reisinger einen Sektempfang vorbereitet hatte. Er und seine Familie beglückwünschten das Brautpaar, dann führte Sepp die Hochzeitsgesellschaft ins Nebenzimmer, das liebevoll mit Blumengebinden und Kerzen dekoriert worden war. Die Tische waren in Hufeisenform zusammengestellt, das frisch getraute Ehepaar hatte den Ehrenplatz an der Tafel inne. Rechts neben Gregg war der Platz des Bergpfarrers. Neben Sebastian saß Bürgermeister Markus Bruckner und neben diesem seine Gattin. Gitti und Heidi Reisinger hatten alle Hände voll zu tun, die Getränkewünsche der Gäste zu erfüllen. Das Mittagessen sollte erst in etwa einer halben Stunde beginnen. Aus dem Stimmenwirrwarr stieg hin und wieder schallendes Gelächter. Die Stimmung war ausgelassen, und sogar das Gemeindeoberhaupt zeigte sich von seiner vollkommen gelösten Seite.

Am 22. Dezember, punkt zehn Uhr, läuteten die Kirchenglocken von St. Johann die kirchliche Trauung Gregg Powells und Corinnas ein. Vor zwei Tagen hatten sie sich das Ja-Wort in einem Standesamt in London gegeben, nun sollte ihr Bund fürs Leben auch vor Gott besiegelt werden.

Der Bergpfarrer war sehr gerührt, dass die beiden dafür extra nach St. Johann gekommen waren, um sich von ihm trauen zu lassen. Es waren etwa fünfzehn Leute, die als Gäste der Zeremonie beiwohnten. Unter ihnen waren Max Trenker mit seiner Familie und Markus Bruckner mit Ehefrau. Auch Monika Heinold und Ulrike Scharl, die beiden jungen Frauen, die den Bergpfarrer in seinem Bemühen unterstützt hatten, Gregg Powell zu überzeugen, dass die Freilichtbühne dem Wachnertal irreparablen Schaden bringen würde, sowie deren Freunde Thomas Demmel und Alexander Gärtner gehörten zu den Gästen.

Die Trauung fand in angenehm lockerer Atmosphäre statt, später, vor der Kirche, gratulierten die Gäste und auch einige St. Johanner dem Paar und wünschten ihm alles Gute für die Zukunft. Danach ging es zum Hotel, wo Sepp Reisinger einen Sektempfang vorbereitet hatte. Er und seine Familie beglückwünschten das Brautpaar, dann führte Sepp die Hochzeitsgesellschaft ins Nebenzimmer, das liebevoll mit Blumengebinden und Kerzen dekoriert worden war.

Die Tische waren in Hufeisenform zusammengestellt, das frisch getraute Ehepaar hatte den Ehrenplatz an der Tafel inne. Rechts neben Gregg war der Platz des Bergpfarrers. Neben Sebastian saß Bürgermeister Markus Bruckner und neben diesem seine Gattin. Gitti und Heidi Reisinger hatten alle Hände voll zu tun, die Getränkewünsche der Gäste zu erfüllen. Das Mittagessen sollte erst in etwa einer halben Stunde beginnen.

Aus dem Stimmenwirrwarr stieg hin und wieder schallendes Gelächter. Die Stimmung war ausgelassen, und sogar das Gemeindeoberhaupt zeigte sich von seiner vollkommen gelösten Seite. Er stupste Sebastian leicht mit dem Ellenbogen an, und als sich der Pfarrer ihm zuwandte, sagte er gerade so laut, dass ihn Sebastian trotz der Geräuschkulisse in dem Raum verstehen konnte: »Der Herr Powell hat der Gemeindekasse einen ziemlich großen Betrag gespendet. Ich weiß net, ob er Ihnen das erzählt hat, Hochwürden. Mich hat er gebeten, kein großes Aufhebens deswegen zu machen.«

»Er hat angedeutet, dass er spenden will«, nickte Sebastian. »Aber ich habe keine Ahnung, wie hoch die Spende ausgefallen ist.«

Mit verschwörerischer Miene nannte Bruckner die Summe.

»Donnerwetter«, entfuhr es Sebastian, »das ist ja ein beträchtlicher Batzen Geld. Das, denk’ ich, ist Trostpflaster genug für dich Markus. Jetzt weinst du der Freilichtbühne gewiss nimmer hinterher.«

»Nein, ich glaub’, jetzt hab’ ich die Sach’ endgültig verschmerzt. Das Gemeindesäckel kann die Spende ganz gut gebrauchen.«

»Wenn ich mich net irr’, Markus, dann hat der Herr Powell unter der Voraussetzung gespendet, dass die Gemeinde das Geld für den Naturschutz verwendet.«

»Ja, ja.« Das Lächeln, das Markus gezeigt hatte, wirkte jetzt wie eingefroren. »Natürlich werden wir die Spende nur zweckentsprechend einsetzen. Natürlich immer unter dem Gesichtspunkt des Naturschutzes. Auf eine andere Idee wär’ ich nie gekommen, Hochwürden.«

»Was anderes hab’ ich von dir auch gar net erwartet, Markus. Weiß ich doch, wie sehr dir die Natur des Wachnertals am Herzen liegt.«

Misstrauisch forschte der Bürgermeister im Gesicht des Pfarrers. Wie war das jetzt gemeint? Etwa ironisch? Doch das Lächeln des Bergpfarrers war unergründlich. »Ach, Sie …«, brabbelte Bruckner vor sich hin.

Sebastian spürte Gregg Powells Hand auf seinem Arm. »Reden wir ein anderes Mal weiter, Markus«, sagte er und wandte sich dem Engländer zu.

»Ich hatte Gelegenheit, mich ein bisschen intensiver in Ihrer Kirche umzusehen, Herr Pfarrer. Dabei ist mir aufgefallen, dass viele der Fresken ziemlich verblichen sind. Auf den ersten Blick fällt es nicht auf, bei näherer Betrachtung, aber schon. Meinen Sie nicht auch, dass die Fresken ein wenig aufgemöbelt werden sollten?«

»Das ist mir schon seit längerer Zeit bewusst«, erwiderte Sebastian. »Aber das würde ziemlich viel Geld kosten, Geld, das wir net haben. Und die Diözese schiebt die Renovierung immer wieder auf die lange Bank. Ich meine, man vertröstet mich ein um das andere Mal.«

»Darüber müssen wir reden«, sagte Gregg lächelnd. »Im Einvernehmen mit meiner lieben Gattin habe ich mich nämlich entschlossen, Ihrer Kirche auch einen gewissen Betrag zu spenden, mit dem Sie ihren wunderschönen Fresken einen neuen Glanz verleihen können.«

»Aber, das ist doch net notwendig, Herr Powell. Sie haben doch schon der Gemeinde …«

»Die Spende an die Gemeinde sollte ursprünglich höher ausfallen. Aber dann hat mich Corinna auf die Idee gebracht, das