: Britta Frey
: E-Book 81-90 Kinderärztin Dr. Martens Staffel 9 - Arztroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740994891
: Kinderärztin Dr. Martens
: 1
: CHF 23.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 640
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Sie ist eine bemerkenswerte, eine wirklich erstaunliche Frau, und sie steht mit beiden Beinen mitten im Leben. Die Kinderärztin Dr. Martens ist eine großartige Ärztin aus Berufung, sie hat ein Herz für ihre kleinen Patienten, und mit ihrem besonderen psychologischen Feingefühl geht sie auf deren Sorgen und Wünsche ein. Alle Kinder, die sie kennen, lieben sie und vertrauen ihr. Denn Dr. Hanna Martens ist die beste Freundin ihrer kleinen Patienten. Der Kinderklinik, die sie leitet, hat sie zu einem ausgezeichneten Ansehen verholfen. Es gibt immer eine Menge Arbeit für sie, denn die lieben Kleinen mit ihrem oft großen Kummer wollen versorgt und umsorgt sein. Für diese Aufgabe gibt es keine bessere Ärztin als Dr. Hanna Martens! Kinderärztin Dr. Martens ist eine weibliche Identifikationsfigur von Format. Sie ist ein einzigartiger, ein unbestechlicher Charakter - und sie verfügt über einen extrem liebenswerten Charme. Alle Leserinnen von Arztromanen und Familienromanen sind begeistert! E-Book 1: Glück in Kinderaugen E-Book 2: Jimmie-Schatz E-Book 3: Wenn ein Kind sich schuldig fühlt E-Book 4: Zwei, die einander helfen E-Book 5: Familie im Glück E-Book 6: Ein Lied brachte sie zusammen E-Book 7: Eine Schwester zum Liebhaben E-Book 8: Sabrinas Christkind E-Book 9: Anna ahnt nichts von der Gefahr E-Book 10: Ein Haus voller Liebe

Hanna Martens erschrak heftig, als sie ins Schwesternzimmer der chirurgischen Station kam, wo sie mit Oberschwester Elli eine Tasse ihres schon berühmten Kaffees trinken wollte.

Da saß Oberschwester Elli doch tatsächlich am Tisch und weinte!

Das war für die junge Ärztin ein so ungewohnter und alarmierender Anblick, daß sie zuerst gar nichts tun konnte. Sie blieb stehen, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. Endlich tat sie einen tiefen Atemzug und ging näher auf Elli zu, die das Gesicht hinter den Händen verborgen und anscheinend noch nicht bemerkt hatte, daß da jemand war. Erst, als Hanna behutsam eine Hand auf ihre zuckende Schulter legte, schrak Elli zusammen und sah auf.

Ihr Gesicht drückte alles mögliche aus: Schuldbewußtsein, daß sie sich so hatte gehen lassen, Verlegenheit, weil sie jemand in dieser Situation entdeckt hatte und schließlich auch Hilflosigkeit.

Diese Hilflosigkeit war so stark in ihr, daß sie, ob sie wollte oder nicht, wieder in Tränen ausbrach. Diesmal bewußt und sehr, sehr verzweifelt. Es mußte schon schlimm sein, wenn Oberschwester Elli so die Beherrschung verlor, dachte Hanna Martens bei sich und zog sich einen zweiten Stuhl heran. Sie ließ Elli weinen, denn sie hatte die Erfahrung gemacht, daß Tränen einen Menschen zwar traurig machen, aber ihn auch unendlich erleichtern konnten.

Endlich gelang es der Oberschwester, sich zu beruhigen.

Sie zog das Taschentuch und tupfte sich die letzten Tränen ab. Dann sah sie Hanna an.

»Tut mir leid, Chefin – aber das mußte sein.«

»Möchten Sie mir nicht sagen, was eigentlich geschehen ist? Ich habe Sie noch nie so – so – elend gesehen, Oberschwester.«

»Das ist genau der richtige Ausdruck, Chefin. Elend! Ich fühle mich hundsmiserabel elend.«

Hannas Blick wurde prüfender. Und dann griff sie nach Ellis Handgelenk, fühlte ihre Stirn und sagte befehlend: »Sie gehören ins Bett. Und zwar sofort.«

»Unmöglich, Chefin. Ich habe keine Vertretung und…«

»… und die Klinik wird nicht zusammenbrechen, wenn Oberschwester Elli mal an sich denkt, indem sie sich augenblicklich auf der inneren Station in ein Einzelzimmer legt und sich behandeln läßt. Je schneller Sie das tun, Elli, desto schneller sind Sie auch wieder gesund. Was nützen Sie denn den Patienten, wenn Sie krank umherschleichen und alle möglichen anderen auch noch anstecken? So sind Sie in ein paar Tagen wieder okay.«

»So, wie ich mich augenblicklich fühle, kann ich mir das gar nicht vorstellen!« Man hörte der Oberschwester an, daß ihre Abwehr schwächer wurde. Sie mußte sich wirklich hundeelend fühlen, wenn sie überhaupt zugab, daß ihr etwas fehlte!

Hanna sorgte dafür, daß Oberschwester Elli augenblicklich ein Einzelzimmer, das sie für besondere Fälle immer freihielten, bekam. Schließlich war Oberschwester Ellis Grippe so ein Sonderfall. Hanna wußte, daß sie ausgezeichnet gepflegt würde. Immerhin war sie Oberschwester, und alle hatten großen Respekt vor ihr. Es gab sogar einige, die sie heimlich als Drachen bezeichneten. Aber das war übertrieben. Oberschwester Elli sah nur zu, daß alles seinen rechten Gang lief, daß das Wohl der kleinen Patienten immer im Vordergrund stand – und daß nirgendwo geschlampt wurde. Schlamperei war etwas, das Oberschwester Elli niemals duldete und auch so schnell nicht verzieh!

Hanna war der Ansicht, daß die Oberschwester damit genau recht hatte.

»Wie lange wollen Sie mich denn hier liegen lassen, Chefin?« wollte Elli wissen. Jetzt, da sie im Bett lag, fühlte sie sich schon sehr viel besser. Es tat gut, sich zu dehnen und andere für sich arbeiten zu lassen. Es tat ihr aber wahrsche