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Für einen Killer machte William Tapp im Moment einen ziemlich lächerlichen Eindruck.
Rein äußerlich betrachtet, bestand er aus abstehenden Zweigen und verdorrtem Gras. Sah aus wie das Ding aus dem Sumpf, das jemand in der glühenden Sonne der Mojave-Wüste zum Trocknen ausgelegt hat. Jetzt kroch und kletterte er über eine Halde aus Geröll am Rand eines Berghangs. Er keuchte laut. Seine Knie schmerzten höllisch. Sein völlig überfordertes Herz pumpte verzweifelt das Blut in die danach lechzenden Körperteile.
Sein Outfit war auch nicht gerade hilfreich. Er trug einen selbst gebastelten Tarnanzug, unter anderem bestehend aus einem Volleyballnetz, in das er Jutestücke und Wüstengestrüpp als Camouflage eingefügt hatte. Es war ungefähr so komfortabel, als würde er ein verdammtes Treibhaus tragen. Hinhocken war kaum möglich, laufen ziemlich schwierig, und zwischendurch kurz mal zu pinkeln hatte sich als Desaster erwiesen.
Endlich erreichte er den Bergkamm. Über ihm dehnte sich der harsche blaue Himmel. Er setzte den Rucksack ab, in dem sich Cheetos, Weingummis und ein Sixpack Energydrinks befanden, und breitete seine Ausrüstung vor sich aus. Die Aussicht von hier oben war atemberaubend. Unter ihm erstreckte sich die Steppe von Nevada, aus der lavendelfarbene Berge ragten, die den Pulitzerpreis verdient hätten. Tapp nahm nichts davon zur Kenntnis.
Er zog die Kapuze seiner Tarnjacke tief ins Gesicht, spürte das Kitzeln des getrockneten Grases an den Lippen und verwandelte sich in einen kaum sichtbaren Schatten, der mit der Prärie verschmolz.
Jetzt machte William Tapp überhaupt keinen Eindruck mehr.
* * *
»Vorsicht!«
James Eversman trat auf die Bremse, und der ToyotaRAV4 geriet ins Schlingern, wie ein Schnellboot, das während der Fahrt den Anker auswirft. Er wurde nach vorn geschleudert, dann rastete der Sicherheitsgurt ein und zerrte ihn zurück. Er spürte einen metallischen Geschmack im Mund. Ob er mit den Lippen gegen das Lenkrad geknallt war oder sich bloß auf die Zunge gebissen hatte, war ihm nicht ganz klar.
Seine Frau Elle reagierte besser, weil ihre Reflexe von drei Tassen Kaffee am Tag geschärft waren. Es gelang ihr, sich mit den Händen am Armaturenbrett abzustützen. Die braunen Haare fielen ihr ins Gesicht, und sie zischte etwas, das in seinen Ohren wie »Arsch-Idiot« klang. Sie fluchte gelegentlich auf sehr eigenwillige Art.
Es war kein Unfall, aber es fühlte sich so an. Der geparkte Streifenwagen – ein braun-weißer Ford mit verstaubten Scheiben – war direkt hinter der S-Kurve vor ihnen aufgetaucht, die sie mit mehr als siebzig Meilen pro Stunde genommen hatten. Der Highway war hier praktisch tiefer gelegt u