: Mounia Jayawanth
: Sunrise Full Of Wonder
: Lyx
: 9783736316966
: Berlin Night
: 1
: CHF 8.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 450
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

'Schließlich lächelt sie - ein Lächeln, das sich tief in mich hineinbrennt. Eine Narbe der guten Sorte. Eine, von der ich wünschte, sie würde nie verblassen.'

Auf eines kann sich Maya verlassen: dass ihr bester Freund Lenny immer an ihrer Seite ist. Schließlich teilen sie schon seit Jahren alles miteinander, trösten sich über jeden Liebeskummer hinweg und fangen sich gegenseitig auf, wenn der andere mal wieder in die Friendzone verbannt wurde. Doch als Lennart seine Wohnung verliert und kurzfristig bei Maya einzieht, verändert sich alles. Plötzlich weckt die Nähe zu Lenny vollkommen neue Gefühle in Maya, und sie muss sich fragen, ob die große Liebe vielleicht die ganze Zeit über schon ganz nah war. Aber kann sie sicher sein, dass Lenny ihre Gefühle auch erwidert? Oder läuft sie Gefahr, den wichtigsten Menschen in ihrem Leben zu verlieren?

'Dieses Buch hat mich zum Lachen gebracht und mir tausend Tränen geschenkt. Es ist keine Empfehlung, sondern ein Must-Read, der zeigt, wie wichtig NA-Romane für Themen wie diese sind.'JUSTINE PUST

Band 3 derBERLIN-NIGHT-Trilogie



<p><strong>Moun a Jayawanth</strong> lebt in Berlin, schreibt auf dem Blog MIAS ANKER über Essstörungen, bricht Stigmata psychischer Krankheiten auf und setzt sich für Diversität, Female Empowerment und Körperakzeptanz ein.</p>

Lenny

»Hey, Maya! Maya? Bist du hier irgendwo?«

Eine laute Stimme lässt mich blinzelnd die Augen aufschlagen. Mayas Kopf ruht auf meiner Schulter, und für einen Moment bin ich völlig verwirrt. Sind wir etwa eingeschlafen? Ich weiß nicht mehr genau, worüber wir zuletzt geredet haben, wir hatten so viele unterschiedliche Themen. Aber irgendwann war ich weg. Und sie anscheinend auch.

»Ey! Nimm deine Hände von ihr!«

Ein Mädchen in einem schimmernden Paillettenkleid baut sich vor mir auf und tritt mit ihren ebenso glitzernden High Heels gegen meinen Oberschenkel.

»Was?«, murmele ich schlaftrunken.

»Siehst du nicht, dass sie total hinüber ist?« Sie deutet auf Maya und schwingt ihren Fuß erneut in die Richtung meines Beins, wobei ich noch versuche, auszuweichen. Vergeblich.

»Ich … nein, ich hab gar nicht …«, versuche ich mich zu verteidigen, werde jedoch von Mayas Kichern unterbrochen, die allem Anschein nach ebenfalls aufgewacht ist. Eine Schlaffalte zeichnet ihr Gesicht, der Abdruck des Schulterteils meines Hemdes. Mein Blick wandert weiter zu ihren Augen.

Camilla Cabello. An sie dachte ich instinktiv, als ich sie zum ersten Mal gesehen habe. Die gleichen dunklen Haare, dunklen Augen und die gleiche kleine, zierliche Statur. Nur trägt sie eine Zahnspange, was ich aus unerfindlichen Gründen ziemlich sexy finde. Die Gummis an ihren Brackets sind rot und passen zu ihrem Kleid, das im Übrigen auch sehr schön ist.

Alles an ihr ist schön.

»Keine Sorge, Nicky«, wehrt Maya ab. »Lenny war total lieb. Er hat mir die Haare gehalten und mir sogar Wasser gebracht.«

Maya versucht nach dem leeren Glas neben sich zu greifen, doch es kippt zur Seite und rollt über den weißen Kachelboden. Reflexartig strecke ich das Bein und stoppe das Glas mit dem Fuß.

»Wasser«, wiederholt Nicky schnaubend. »Und du hast einfach ein GlasWasser von einem Fremden genommen, das dich allem Anschein nach völlig ausgeknockt hat?«

»W-was?« Ach du Scheiße. Will diese Nicky mir etwa unterstellen, dass ich Maya etwas ins Getränk gemischt habe?

Wieder kichert Maya. »Das würde Lenny niemals tun. Ich vertraue ihm.«

Mein Puls beschleunigt sich bei ihren Worten. Sie tut was?

Nicky verdreht die Augen. »Du solltest einem Fremden nicht einfach so vertrauen, Süße.«

Obwohl Nicky völlig recht hat, werde ich trotzdem wütend. Es gefällt mir nicht, dass sie mich wie einen Verbrecher behandelt. Ich will mich gerade verteidigen, da übernimmt ihre Freundin im Paillettenkleid wieder das Wort.

»Tut mir leid, dass ich erst so spät nach dir gesehen habe«, sagt sie zu Maya, und diesmal schwingt leichtes Bedauern in ihrer Stimme.

»Muss es nicht.« Maya klopft mir auf den Oberschenkel. »Ich hatte sehr gute Gesellschaft.«

Meine Wangen brennen unter dieser Berührung, doch ich lächele, als ob es mir nichts ausmachen würde, dass ihre Hand in verdächtiger Nähe meines Sc