: Andy McMinimy
: Das interessante Leben des ehrenwerten Ernest Eli Constable
: epubli
: 9783754942772
: 3
: CHF 4.80
:
: Science Fiction, Fantasy
: German
: 105
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der amerikanische Haupdarsteller wird durch Zeit und Raum geschleudert und erlebt dabei unglaubliche und spannende Abenteuer. Hierbei werden wichtige historische Zusammenhänge und Ereignisse wiedergegeben in denen der Hauptdarsteller eine maßgebliche Rolle einnimmt. Dabei versucht er jede Zeitperiode zu ergründen, zu erleben und sein persönliches Glück zu finden. Das Ende des Romans ist überraschend gestaltet und in seiner inneren Logik bestechend.

Andy McMinimy ist das Pseudonym eines neuen Autors. Er wuchs in Deutschland auf und studierte Medizin. Andy McMinimy hat eine erwachsene Tochter. In seiner Freizeit verfasste er sein Erstlingswerk 'Die Magie des Terrors'.

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Ich heiße Ernest Eli Constable und das ist meine Geschichte. Eigentlich sollte man mich Ernest rufen, aber jeder sprach mich nur mit Eli, gesprochen Ilay, an. Vielleicht deswegen, weil es kürzer war und die Leute zu mundfaul waren, oder vielleicht, weil es heroisch klang oder weil, viel wahrscheinlicher, Ernest zu seriös klang. Ich wurde in Kansas 1896 geboren.

Mein Pa war Farmer und besaß eine Ranch. Diese hatte er von seinem Pa, meinem Opa, geerbt usw. Meinen Opa habe ich nie kennengelernt. Er starb lange vor meiner Geburt an Schwindsucht. Als ich geboren wurde, war mein Pa auch schon alt. Er war ein stattlicher, gutaussehender Mann mit sonnengebräunten und zerfurchtem Gesicht und großen, groben Händen. Er trug meistens eine Cordhose mit Hosenträgern und ein grobes Leinenhemd. Nach der schweren Arbeit wusch er sich, saß dann in seinem geliebten Schaukelstuhl und stopfte sich seine Pfeife mit nach Menthol riechendem Tabak.

Meine Ma war eine junge, sehr hübsche Frau mit feinen Gesichtszügen, die herzhaft lachen konnte und meinen Pa abgöttisch liebte. Sie kümmerte sich sehr gewissenhaft um unser aller Wohlergehen und arbeitete ebenso hart wie mein Pa im Haushalt. Sie hatte genauso wie meine Schwester ein wunderbares Lächeln. Sie hatte ein helles, rundliches Gesicht mit enzianblauen Augen und sie trug ihr Haar mit einem mittigen Scheitel, nach hinten gekämmt in einem Dutt. Meine Ma trug stets ein geblümtes Baumwollkleid mit einer hellen Schürze und trotz ihrer Arbeit, sah man nie irgendeinen Fleck auf ihrer Kleidung.

Meine Geburt fand zu Hause statt. Als meine Mutter mit mir in den Wehen lag und vor Schmerzen schrie, war nur meine Tante, ihre ältere Schwester, zugegen, die heißes Wasser anschleppte. Mein Pa rannte aus dem Haus. Er konnte zwar ohne zu zucken einem Kalb auf die Welt helfen, aber meine Mutter sich quälen sehen, ertrug er nicht. Ich für meinen Teil schrie wie am Spieß, als der Doktor, der noch rechtzeitig ankam, meine Mutter entband. Er nahm mich an den Beinen, mit dem Kopf nach unten und schlug mir auf den Rücken, damit ich atmete. Ich tat ihm den Gefallen, ausgiebiger als meine Mutter dachte. Alle im Raum lachten vor Freude.

»Ein Junge, ein Junge«, rief meine Tante nach draußen, wo mein Vater auf einem Holzbalken saß.

Der Doktor hieß Chester Franklin Brunswick und war in den Vierzigern. Seine Eltern waren deutsche Adelige. Sie hießen in Deutschland von Brunsmark und änderten ihren Nachnamen in Brunswick, als sie nach Amerika auswanderten. Sie machten sich Sorgen, was wohl die Nachbarn denken würden, wenn die Nachbarn Adelige wären. Da sie sehr belesen und gebildet waren, so war es selbstverständlich, dass ihr Sohn Chester einen akademischen Beruf ergreifen musste.

Der Doktor war sowohl Hausarzt, Gynäkologe, Geburtshelfer und Tierarzt in einer Person. Er hatte eine gut gehende Praxis im Dorf und machte mit einer einspännigen Pferdekutsche seine Hausbesuche. Er war stets mit einem sauberen weißen Hemd, Weste, einem schwarze