: Mhairi McFarlane
: Es muss wohl an dir liegen Roman
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426435861
: 1
: CHF 10.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 512
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nach 'Wir in drei Worten' und 'Vielleicht mag ich dich morgen' kommt endlich der neue Liebes-Roman der Spiegel-Bestsellerautorin Mhairi McFarlane - romantisch, witzig und unterhaltsam. Wie viele Schmetterlinge passen in einen Bauch? Mit ihren tizianroten Haaren und ihren Kurven ist Delia vielleicht nicht ganz der Model-Typ, aber dass Paul sie nach zehn Jahren gemeinsamen Glücks mit einer Studentin betrügt, trifft sie ziemlich unvorbereitet. Am Anfang glaubt sie, alles sei ihre Schuld. Doch dann erkennt Delia, dass die zerplatzten Seifenblasen von gestern die Chance auf das Glück von morgen bedeuten: Denn nun kann sie selbst entscheiden, wie sie die bunten Puzzleteile ihres Lebens neu zusammensetzt. Kurzerhand zieht sie zu ihrer besten Freundin Emma nach London und sucht sich einen neuen Job. Alles könnte gut werden. Wäre da nicht Adam, ein Skandalreporter und der härteste Konkurrent ihres neuen Arbeitgebers - denn er bringt die Schmetterlinge in Delias Bauch plötzlich kräftig in Wallung. Und zu allem Übel setzt Paul wieder alle Hebel in Bewegung, um Delia zurückzugewinnen. »Originell, scharfsinnig und witzig - ein moderner Liebesroman in höchster Vollendung.« Heat »Unterhaltsam und einfach nur entzückend.« OK!

Mhairi McFarlane wurde 1976 in Schottland geboren und muss, seit sie denken kann, die Aussprache ihres schottischen Vornamens erklären: 'Wahri'. Nach dem Studium der englischen Literatur an der Manchester University und der Arbeit als Journalistin bei der Nottingham Post beschloss sie, Autorin zu werden - gleich ihr erster Roman Wir in drei Worten war ein internationaler Erfolg. Und auch ihre folgenden Romane finden sich regelmäßig auf internationalen Bestsellerlisten wieder. Mhairi lebt mit Mann und Katze in Nottingham.

1


Ann stapfte in ihren King-Kong-Puschen mit einem Joghurt, einem Löffel und ärgerlich verzogenem Gesicht herüber.

»Das Zeug in dem Tupperbehälter mit dem blauen Deckel, ist das deins?«

Delia blinzelte.

»Im Kühlschrank?«, half Ann nach.

»Ja.«

»Es stinkt ganz furchtbar. Was ist das?«

»Chili-Garnelen. Ein marokkanisches Rezept. Reste von gestern Abend.«

»Tja, der Gestank ist bis in meinen Müller-Knusperjoghurt gekrochen. Könntest du bitte nicht so aggressives Essen mit ins Büro nehmen?«

»Oh, ich dachte, die wären nur sehr selbstbewusst.«

»Das ist wie Eiersandwiches im Zug. Das macht man einfach nicht. Oder Burger im Bus.«

»Nicht?«

Delia kam es ein wenig bizarr vor, wegen ihres Snacks beschämt zu werden von einer Frau, die zu einem Siebtel als Monsteraffe herumlief. Ann trug diese Puschen, weil sie extreme Ballenzehen hatte. Ihre Füße sahen aus, als könnten sie sich auf den Tod nicht ausstehen.

»Nein. Und Roger will dich sprechen«, schloss Ann.

Sie kehrte an ihren Platz zurück, stellte den kontaminierten Joghurt beiseite und stach mit steifen Zeigefingern energisch auf ihre Tastatur ein. So energisch, dass ihr violettschwarz gefärbter Haarschopf wackelte. Delia nannte diesen Farbton insgeheim »Matschige Aubergine«.

Anns polizeistaatliche Kontrolle des Bürokühlschranks war beängstigend. Obwohl sie jenseits der Wechseljahre angekommen war, füllte sie ihre fettarme Milch immer in einen Plastikbehälter um, den sie mit »Muttermilch« beschriftete, um Diebe abzuschrecken.

Sie war eine dieser Frauen, die ein Übermaß an Empfindlichkeit mit rücksichtsloser Brutalität verbinden. Auf ihrem Schreibtisch stand eine gerahmte Stickerei mit einem Bibelzitat über die Liebe, direkt neben der Liste, wer der Kaffeekasse wie viel schuldete, auf den Cent genau. Bei der weihnachtlichen Wichtelrunde hatte sie Delia einen Personenalarm geschenkt, der Vergewaltiger abschrecken sollte.

Delia stand auf und ging zu Rogers Schreibtisch hinüber. Als Pressesprecherin der Stadtverwaltung von Newcastle kam man nicht in den Genuss eines sonderlich inspirierenden Ambientes. Die in der Theorie durchaus nette Aussicht versperrten rauhe Lamellenvorhänge in einem Haferbrei-Farbton, der alles schmutzig aussehen ließ, schon bevor es schmutzig war – das sparte Reinigungskosten. Ein paar Grünlilien mit braunen Spitzen wie Spinnenbeine schienen beim Versuch, von den Regalen zu krabbeln, verendet zu sein. Die grellen gelben Lampen, die in die Styropor-Deckenplatten eingelassen waren, tauchten alles in 1972.

Delia verstand sich recht gut mit den übrigen Angestellten, die meisten ziemlich still und ziemlich über vierzig. Doch geographisch war sie hinter der Klagemauer von Kollegin Ann gefangen, die sämtliche über sie hinweg geführten Gespräche unweigerlich an sich riss.

Delia erreichte Rogers Schreibtisch am anderen Ende des Raums.

»Ah, Delia! Unsere Expertin für die sozialen Medien und Büro-Schnüfflerin. Ich habe hier ein kleines Katz-und-Maus-Spiel für Sie«, sagte er und schob ihr mehrereDIN-A4-Seiten hin.

Sie gleich als »Büro-Schnüfflerin« zu bezeichnen, weil sie diejenige gewesen war, die den Ursprung des hartnäckigen Gestanks in der Damentoilette entdeckt hatte … Das große Geschäft eines unzufriedenen Praktikanten in einem der Spülkästen mochte ein dummer Streich oder ein frauenfeindlicher Akt gewesen sein. Jedenfalls hätte Delia auf diese Entdeckung gut verzichten können.

Roger führte die Fingerspitzen zusammen und holte theatralisch tief Luft. »Anscheinend haben wir einen Kobold.«

Delia zögerte. »Meinen Sie einen Maulwurf?«

»Wie nennt man denn einen Menschen, der ins Internet geht und absichtlich Leute ärgert?«

»Ein Arschloch?«, schlug Delia vor.

Roger verzog das Gesicht. Er mochte keine Kraftausdrücke.

»Nein, ich meine konzertierte Irritationen im Cyborg-Space.«

»Einen Raumfahrt-Roboter?«, fragte D