: Arno Endler
: Auslese Mord im Weingut 4.0
: Polarise
: 9783949345388
: 1
: CHF 12.40
:
: Science Fiction
: German
: 264
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein herzliches Willkommen im Weingut der Zukunft! Maries neuer Job scheint vielversprechend. Ihr einstiger Professor hat sie als Life-Coach in ein preisträchtiges Forschungsprojekt eingeladen - eine Weinkellerei, die mithilfe einer künstlichen Intelligenz autark geführt werden soll. Schnell merkt Marie, dass nicht alles nach Plan verläuft: Mitglieder des Teams verschwinden spurlos oder werden in rätselhaften Unfällen verletzt. Nachdem auch noch sämtliche Maschinen auf dem abgeschotteten Gebiet offen ein Eigenleben entwickeln, sucht Marie mit Unterstützung von Ego - ein Programmierer mit besonderer Begabung - fieberhaft nach der Ursache und riskiert dafür weitaus mehr als nur ihre Anstellung.

Arno Endler, geboren als Sonntagskind 1965 in Neuwied, infizierte sich im Alter von 12 Jahren mit dem Science-Fiction-Virus. Als Schüler durchstöberte er bereits sämtliche Buchhandlungen seiner Heimatstadt auf der Suche nach Büchern des Genres und litt nur an einem Mangel an Taschengeld. Er studierte Steuerrecht und betreute als Landesbeamter verschiedene IT-bezogene Projekte. Seit dem Jahr 2008 wagte er schriftstellerisch Blicke in die nähere und fernere Zukunft und publizierte Dutzende Kurzgeschichten im c´t-Magazin. Seit 2016 schreibt er für die Serie Perry Rhodan NEO und veröffentlichte mehrere Romane in verschiedenen Verlagen.

PROLOG


Weichgezeichnete Wolkenfetzen stürzten sich über den Kamm des Hangs hinab. Wie eine Herde von Schafen, die dem Leittier folgten. Die Sonne stand recht tief, beleuchtete daher nur die Schwaden, die direkt oberhalb des Hangs schwebten und dann in die Kuhle des Moseltals fielen. Terrassenstufe für Terrassenstufe füllte sich mit sinnesverwirrendem Dunst.

Noch störte kein Verkehrslärm die landschaftliche Ruhe, obwohl sich weit unten die Straßen zu beiden Seiten der Mosel schlängelten. Die ersten Vögel starteten ihr Rufkonzert, trotzten der morgendlichen Kühle.

Eine Gestalt in Sportfunktionshose und Hoodie, dessen Kapuze tief über der Stirn hing, tauchte oben wie aus dem Nichts auf. Schlank, sportiv wirkend, mit sparsamen, effektiven Bewegungen lief der Joggende einen Trampelpfad entlang, stoppte plötzlich und blieb stehen.

Behutsam schlug er die Kapuze zurück. Der Kopf eines Mannes wurde sichtbar. Kurzgeschnittene blonde Haare, die wie aufgemalt wirkten. In seinem Gesicht breiteten sich erste permanente Falten aus. Ein unvoreingenommener Beobachter hätte ihn auf etwa Anfang 30 geschätzt, doch Sven hatte vor wenigen Tagen in einer improvisierten Feier seinen 39. Geburtstag gefeiert.

Er checkte die Anzeige seiner Smartwatch und spazierte zielgerichtet auf einen im Schatten gelegenen Steinhaufen zu.

Dicht daneben führten Treppenstufen, grob behauene Schieferplatten, die vom Wetter gezeichnet waren, hinab auf die oberste Weinbergterrasse.

Er folgte der provisorisch wirkenden Treppe abwärts, hielt sich nahe an der in den Hang geschmiegten Mauer aus Natursteinen und mied die Berührung der Weinreben an den Rebstöcken, die in regelmäßigen Abständen standen. So verhinderte er eine Berührungsmeldung an den Zentralrechner, die sicherlich zu einer Inspektion geführt hätte. Er wollte keine Aufmerksamkeit, suchte die Ruhe, um die nächsten Schritte zu überdenken. Der 5-Kilometer-Lauf hatte seine rasenden Gedanken noch nicht zum Stillstand gebracht oder ihm gar Klarheit beschert.

Zehn Meter weiter gab es eine breitere Lücke zwischen den Pflanzen und eine nach