: Harlan Coben
: Schlag auf Schlag - Myron Bolitar ermittelt Thriller
: Goldmann
: 9783641178390
: Myron-Bolitar-Reihe
: 1
: CHF 8.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 352
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Für Sportagent Myron Bolitar könnte es gar nicht besser laufen: Sein Schützling Duane Richwood steht bei den US-Open vor seinem ersten großen Sieg, und auch dem ehemaligen Tennis-Wunderkind Valerie Simpson scheint ein großes Comeback zu gelingen. Doch dann wird Valerie ermordet aufgefunden, und ausgerechnet Duane gerät unter Mordverdacht. Der hat zwar ein Alibi, aber warum steht sein Name in Valeries Adressbuch, obwohl er sie angeblich gar nicht kannte? Um Duane zu entlasten, beginnt Myron zu ermitteln. Er stößt auf eine Spur, die in Valeries Vergangenheit führt - und ihn bald selbst auf die Abschussliste mächtiger Gegner geraten lässt ...

Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Thriller wurden bisher in 45 Sprachen übersetzt, erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten und wurden zu großen Teilen verfilmt. Harlan Coben, der als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet wurde - dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award -, gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Familie in New Jersey.

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»Cesar Romero«, sagte Myron.

Win sah ihn an. »Das ist nicht dein Ernst.«

»Wir wollen’s doch am Anfang nicht zu schwer machen.«

Die Spieler auf dem Stadium Court waren beim Seitenwechsel. Myrons Klient, Duane Richwood, fegte den an Nummer 15 gesetzten Ivan Irgendwas-okov vom Platz. Er führte 5:0 im dritten Satz, nachdem er die ersten beiden 6:0 und 6:2 gewonnen hatte. Eine beeindruckende US-Open-Premiere des ungesetzten 21-jährigen Senkrechtstarters aus New York, der (im wahrsten Sinne des Wortes) von der Straße kam.

»Cesar Romero«, wiederholte Myron. »Oder weißt du’s nicht?«

Win seufzte. »Der Joker.«

»Frank Gorshin.«

»Der Riddler.«

Anderthalb Minuten Werbepause. Myron und Win beschäftigten sich mit dem geistreichen Spiel »Heiteres Batman-Schurken-Raten«. Nach der Fernsehserie. DemBatman mit Adam West, Burt Ward und den ganzen »Pow-«, »Bam-« und »Slam«-Blasen. Dem echten Batman.

»Und wer hat den zweiten gespielt?«, fragte Myron.

»Den zweiten Riddler?«

Myron nickte.

Vom Platz lächelte Duane Richwood ihnen frech zu. Er trug eine schrille Pilotensonnenbrille mit neongrünem Rahmen. Der letzte Schrei von Ray-Ban. Duane trug sie immer. Sie war nicht nur ein Erkennungs-, sondern sein Markenzeichen. Ray-Ban war recht angetan.

Myron und Win saßen in einer der beiden Spieler-Logen, die für Prominente und die Entourage der Spieler reserviert waren. Bei den meisten Spielen war diese Loge voll. Bei Agassis Match am vorigen Abend wäre sie fast geplatzt vor lauter Familienmitgliedern, Freunden, Arschkriechern, kreischenden Mädels, umweltbewussten Filmstars und Toupetträgern – eine Aerosmith Backstage-Party konnte nicht schlimmer sein. Bei Duane jedoch saßen nur drei Personen in der Loge: Agent Myron, Finanzberater Win und Trainer Henry Hobman. Wanda, die Liebe seines Lebens, regte sich zu schnell auf und war lieber zu Hause geblieben.

»John Astin«, antwortete Win.

Myron nickte. »Und Shelly Winters?«

»Ma Parker.«

»Milton Berle?«

»Liberace?«

»Chandell der Finger.«

»Und?«

Win sah ihn überrascht an. »Und was?«

»Welchen Schurken hat Liberace noch gespielt?«

»Was soll das? Liberace ist nur in der einen Folge aufgetreten.«

Myron lehnte sich lächelnd zurück. »Sicher?«

Auf seinem Platz neben dem Schiedsrichterstuhl leerte ein fröhlich lächelnder Duane eine Flasche Evian. Er hielt sie so, dass der Name des Sponsors den Fernsehkameras nicht entgehen konnte. Kluger Bursche. Wusste, wie man Sponsoren bei Laune hielt. Erst vor wenigen Tagen hatte Myron für Duane einen simplen Vertrag mit dem Mineralwasser-Giganten ausgehandelt: Duane trank bei den US-Open Evian aus etikettierten Flaschen. Im Gegenzug überwies Evian ihm zehn Riesen. Das waren die Wasser-Rechte. Über Duanes Softdrink-Rechte verhandelte Myron mit Pepsi, über die Elektrolyt-Rechte mit Gatorade.

Aaah, Tennis.

»Liberace war nur in der einen Folge«, verkündete Win.

»Ist das dein letztes Wort?«

»Ja. Liberace war nur in der einen Folge.«

Henry Hobman starrte weiter hoch konzentriert auf den Platz und ließ seinen Blick von rechts nach links