: L. J. Shen
: Kiss Thief
: Lyx
: 9783736320420
: 1
: CHF 8.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 432
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
p>Mit nur einem Kuss stiehlt er ihr Herz

Für Francesca Rossi, die einzige Tochter eines Mafiabosses, stand immer fest, dass sie eines Tages ihren Kindheitsschwarm Angelo Bandini heiraten würde - bis der skrupellose Senator Wolfe Keaton ihr auf einem Maskenball nicht nur ihren ersten Kuss stiehlt, sondern auch all ihre Zukunftspläne zunichtemacht. Der attraktive Kussdieb hat eine Rechnung mit ihrem Vater offen und setzt ihn unter Druck: Entweder Francesca wird seine Frau oder er deckt dessen grausame Verbrechen auf. Plötzlich findet sich Francesca in einer arrangierten Ehe mit einem Mann wieder, den sie nicht ausstehen kann. Dennoch erwischt sie sich dabei, wie sie sich trotz allem danach sehnt, Wolfe noch einmal zu küssen ...

»L. J. Shen ist die Queen des Enemies-to-Lovers-Tropes. Ihre Bücher machen einfach süchtig.«NEUES_KAPITE

Das neue Buch vonSPIEGEL-B stseller-Autorin L. J. Shen



<p><strong>L. J. Shen</strong> lebt mit ihrem Ehemann, ihren Söhnen und einer faulen Katze in Florida. Wenn sie nicht gerade an ihrem neuesten Roman schreibt, genießt sie gern ein gutes Buch mit einem Glas Wein oder schaut ihre Lieblingsserien auf<strong>NETFLIX</ trong>.</p>

PROLOG


Was mich, Francesca Rossi, am meisten nervte, war die Tatsache, dass meine gesamte Zukunft in einem unscheinbaren alten Holzkasten verschlossen war.

Seit man mich im zarten Alter von sechs Jahren darauf hingewiesen hatte, wusste ich, dass mich das, was in diesem Kasten auf mich wartete, entweder umbringen oder retten würde. Darum war es kein Wunder, dass ich am Tag zuvor im Morgengrauen – die Sonne hatte gerade den Himmel geküsst – beschlossen hatte, dem Schicksal einen Schubs zu geben und den Kasten zu öffnen.

Eigentlich sollte ich gar nicht wissen, wo meine Mutter den Schlüssel versteckt hatte.

Ich sollte nicht wissen, wo mein Vater die Kiste aufbewahrte.

Aber so ist es nun mal, wenn man den ganzen Tag zu Hause sitzt und sich zu Tode pflegt, um den nahezu unerfüllbaren Ansprüchen seiner Eltern gerecht zu werden. Man hat Zeit im Überfluss.

»Halt still, Francesca, sonst steche ich dich mit der Stecknadel«, quengelte Veronica, die vor mir hockte.

Zum hundertsten Mal ließ ich den Blick über den gelben Zettel in meiner Hand huschen, während die Stylistin meiner Mutter mir ins Kleid half, als wäre ich ein Pflegefall. Ich prägte mir die Worte ein, legte sie in eine Schublade in meinem Gehirn, zu der niemand außer mir Zugang hatte.

Erregung raste durch meine Adern wie eine Jazzmelodie, in dem Spiegel vor mir sah ich meine Augen entschlossen funkeln. Mit zitternden Fingern faltete ich das Stück Papier zusammen und schob es mir in den Ausschnitt des noch nicht geschnürten Korsetts.

Erneut lief ich in dem Raum auf und ab, zu aufgeregt, um stillzustehen, und Mamas Frisörin und Stylistin schimpfte mit mir, während sie mir auf lustige Art durch das Ankleidezimmer nachjagte.

Ich bin Groucho Marx in Die Marx Brothers im Krieg.Fang mich doch.

Veronica bekam den unteren Teil meines Korsetts zu fassen und zog mich zum Spiegel zurück, als hinge ich an einer Leine.

»Aua, Mensch!« Ich zuckte zusammen.

»Halt still, hab ich gesagt!«

Es war nicht ungewöhnlich, dass mich die Angestellten meiner Eltern wie einen Pudel mit edlem Stammbaum behandelten. Obwohl das keine Rolle spielte. An diesem Abend würde ich Angelo Bandini küssen. Oder genauer gesagt: Ich würde mich von ihm küssenlassen.

Es wäre gelogen, zu behaupten, ich hätte nicht in jeder Nacht von Angelos Kuss geträumt, seit ich im Vorjahr aus dem Internat in der Schweiz zurückgekehrt war, in das meine Eltern mich gesteckt hatten. Als ich neunzehn war, hatten Arthur und Sofia Rossi offiziell beschlossen, mich in die High Society von Chicago einzuführen. Aus Hunderten geeigneter italo-amerikanischer Männer, die mit dem Outfit in Verbindung standen, sollte ich mir einen zukünftigen Ehemann aussuchen. Dieser Abend würde eine Abfolge von Events und Privatbesuchen in Gang setzen, und das, obwohl ich längst wusste, wen ich heiraten wollte.

Papa und Mama hatten mir mitgeteilt, dass ein College für mich nicht vorgesehen war. Meine Aufgabe bestand darin, den perfekten Ehemann zu finden, da ic