: C. M. Spoerri, Jasmin Romana Welsch
: Conversion 1: Zwischen Tag und Nacht
: Sternensand Verlag
: 9783961129232
: Conversion
: 1
: CHF 4.00
:
: Science Fiction, Fantasy
: German
: 424
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Ich bin Skya und lebe auf der Insel Diés. Mein Volk ist äußerst intelligent und wir beten die Göttin Solaris an, die uns tagsüber ihre Gabe leiht. Dann gibt es noch diese gehirnlosen Muskelpakete, die auf der Nachbarsinsel Nox leben und deren Kräfte von ihrem Gott Lunos nachts verstärkt werden ...' Zero: 'Was willst du damit sagen, Prinzessin?' Skya: 'Unterbrich mich nicht. Ich versuche gerade, den Lesern zu erklären, wie unsere Welt funktioniert.' Zero: 'Du meinst wohl eher: Unsere beiden Inseln.' Skya: 'Dieser Besserwisser hier ist übrigens Zero, der selbstverliebte Anführer der Nox. Aber immerhin hilft er mir, meine Freundin Mona vor den Diés zu verstecken.' Zero: 'Mhm. Aber nur, weil mein dämlicher Bruder sich mit deiner Freundin eingelassen und sie geschwängert hat!' Skya: 'Wir müssen jetzt zusammenarbeiten und versuchen, die Schwangerschaft vor den Ältesten geheim zu halten. Ansonsten droht uns allen die Todesstrafe - wir dürfen untereinander keinen Kontakt haben. Und schon gar keine Kinder zeugen, weil Mona ... sie wird bei der Geburt wahrscheinlich sterben ...'

C. M. Spoerri wurde 1983 geboren und lebt mit ihrem Mann zusammen in der Schweiz. Ursprünglich aus der Klinischen Psychologie kommend, schreibt sie seit Frühling 2014 erfolgreich Fantasy-Jugendromane (Alia-Saga, Greifen-Saga) und hat im Herbst 2015 mit ihrem Mann zusammen den Sternensand-Verlag gegründet. Weitere Fantasy- und New Adult-Projekte sind dabei, Gestalt anzunehmen. / Jasmin Romana Welsch wurde 1989 in Graz geboren und lebt auch heute noch mit ihrem Freund und ihrer Hündin Yuki in der Steiermark. Obwohl sie bereits im Teenageralter das Schreiben für sich entdeckte, begann sie ein Jura-Studium. Erst nach der Veröffentlichung ihres ersten Romans widmete sich die junge Autorin gänzlich der Schriftstellerei. Aus ihrer Feder stammen mehrere Jugendbücher, in denen sich fast immer humoristische, aber auch dramatische Akzente wiederfinden.

Kapitel 2 – Skya


 

Ich hatte keine Ahnung, was ich jetzt tun sollte. Und Mona offenbar auch nicht. Eine Weile lang starrten wir schweigend auf den kleinen Salontisch, als würde dort nächstens die Lösung für unser Problem auftauchen.

Natürlich passierte das nicht …

Alles, was auftauchte, war mein Kater, der auf den Namen Dämon hörte und uns mit großen, gelben Augen ansah. Sein graues Fell leuchtete stets, da ich es täglich bürstete. Er schien zu merken, dass wir angespannt waren und maunzte leise, während sein Schwanz unruhig hin und her zuckte. Nach ein paar Sekunden tapste er beleidigt weg, weil ich ihn nicht beachtete. Aber ich war nicht in der Lage, ihm jetzt die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Ich hatte ein Problem zu lösen.

Ja, es warunser Problem. Ich liebte Mona. Wir kannten uns schon so lange, waren zusammen aufgewachsen. Und der Gedanke, dass sie bald sterben könnte – hingerichtet würde! –, bildete in meinem Magen schmerzhafte Knoten, während mein Herz am liebsten stillstehen wollte.

Wenn Praeda es wusste, war es nur eine Frage der Zeit, bis Mona festgenommen wurde. Die Räte würden sie zum Tode verurteilen, weil sie gegen unsere heiligste Regel verstoßen hatte.

Das durfte einfach nicht passieren, wir mussten irgendetwas dagegen unternehmen. Mussten sie verstecken, bis wir eine bessere Lösung gefunden hätten. Bis wir das Kind los waren. Bis wir …

»Meinst du …«, unterbrach Mona meine herumwirbelnden Gedanken, die mir mit jeder Sekunde stärkere Kopfschmerzen bereiteten. »Meinst du, es stimmt, was uns der Rat immer erzählt hat? Dass ich sterben werde bei der Geburt?«

Ich wandte ihr langsam den Kopf zu, meine Stirn in tiefe Falten gelegt, und fuhr mir mit der Hand durch das Haar. Einige Sekunden lang musterte ich sie nachdenklich.

Ich hatte noch nie hinterfragt, ob es stimmte, was die Ältesten uns über Schwangerschaften erzählten. Aber ich war auch nicht gewillt, es drauf ankommen zu lassen.

»Ich … weiß es nicht …«, gestand ich leise.

Sie nickte und starrte wieder niedergeschlagen auf den Salontisch.

Ich hatte noch nie eine Schwangere gesehen, hatte mich mit diesem Thema nicht einmal im Ansatz befasst, da es so absurd und weit weg von meinem Alltag war.

Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass jemals eine Diés schwanger gewesen war, weil die Inducer uns stets die Kinder gebracht hatten. Diese geheimnisvollen Gestalten, die Diener unserer Göttin Solaris und des Nox-Gottes Lunos. Sie brachten in ihren Booten regelmäßig Babys und Kleinkinder über das Meer, welche in feierlichen Zeremonien an die Räte der Nox und Diés überreicht wurden, je nachdem, zu welchem Volk sie gehörten. Auch Mona und ich waren in solch einem Boot hierhergekommen.

Die Inducer kamen durch die unsichtbare Barriere, die unsere Inseln umgab und die sonst keiner überwinden konnte. Dahinter befand sich das Land der Götter. So war es immer schon gewesen und würde es immer sein. Keiner stellte das infrage und keiner wusste, woher die Kinder kamen. Keiner … außer mir. Oder zumindest vermutete ich, dass die Bilder, an die ich mich erinnerte, etwas damit zu tun haben mussten. Doch meine Fragen wollte ja ohnehin niemand beantworten.

»Vielleicht …«, murmelte Mona und unterbrach damit ein weiteres Mal meine Gedankenflut. »Womöglich stimmt es ja nicht und ich überlebe die Geburt.«

Ich schnaubte unwirsch durch die Nase. »Willst du wirklich wegen eines ungeborenen Kindes dein Leben riskieren? Ganz zu schweigen davon, dass Praeda dieses Mal deinen Kopf nicht aus der Schlinge ziehen kann. Sie wird das Gesetz befolgen müssen und das Gesetz besagt, dass jeder, der im Verdacht steht, mit einem Angehörigen der Nox intim geworden zu sein, hingerichtet wird … und dass du eindeutig mit einem Nox intim geworden bist, das werden alle sehen, sobald deine Schwangerschaft weiter fortgeschritten ist …« Ich brach ab und schauderte bei dem Gedanke