: Uwe Roth
: Europa - Tragödie eines Mondes
: Tredition
: 9783347202894
: 1
: CHF 2.60
:
: Science Fiction
: German
: 404
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Was befindet sich in dem mysteriösen OBEN, das sich oberhalb von Maborien verbirgt? Dies fragt sich die junge Wissenschaftlerin Zeru, die sich mittels eines neuentwickelten Aufstiegsschiffs dorthin aufmacht, um die dort vermuteten Intelligenzen zu suchen. Denn nur diese Intelligenzen könnten den Maboriern im Kampf gegen die unaufhaltbare Eisbarriere helfen, die sich nach einer unheimlichen Befallskatastrophe in Maborien ausbreitet. Nachdem Zeru aber das OBEN nach einem aufzehrenden und gefährlichen Aufstieg endlich erreicht, muss sie erkennen, dass ihr Wissen über ihre Welt völlig falsch war.

Uwe Roth wurde am 27.7.1964 in Magdeburg geboren. Er lebte bis zu seinem 18. Lebensjahr in Morsleben, direkt an der ehemaligen Grenze zur Bundesrepublik Deutschland. Von 1982 bis 1984 erlernte er den Beruf des Facharbeiters für Keramtechnik und spezialisierte sich auf den Brennerberuf, den er bis zur Wende mit Freude ausübte. Da er und seine zukünftige Frau damals keine Wohnung in der Nähe seines Arbeitsplatzes erhielten, zogen sie nach Chemnitz, das damals noch Karl-Marx-Stadt hieß. Dort schulte er zum Industrieelektroniker um. Da aber seine wenigen, frischen Kenntnisse der Elektronik bei keinem Arbeitgeber fruchteten, arbeitete er fünf Jahre lang als Elektriker auf dem Bau. Nach mehreren Firmenwechseln stieg er bei seinem alten Arbeitgeber wieder als Brenner ein. Schon dort versuchte er sich am Schreiben, denn als Brenner verfügte er während seiner Schichten über viel Zeit, die nur der Überwachung des Tunnelofens diente. Besonders Science-Fiction faszinierte ihn seit seiner frühesten Kindheit. Seitdem er Raumschiff Enterprise in den 1970er Jahren gesehen hatte, war es um ihn geschehen. Während seiner Schichten als Brenner verschlang er sämtliche Science-Fiction-Bücher, die man zu DDR-Zeiten erwerben konnte. Sein erster Roman, ein Taschenbuch, das er las, hinterließ ein Brennerkollege in der Messwarte und hieß 'Mutanten auf Andromeda' von Klaus Frühauf. Von da an lechzte er regelrecht nach den langweiligen Nacht- und Wochenendschichten, um weiter in neue, fremde Welten eintauchen zu können. In dieser Zeit verschlang er zum Beispiel sämtliche Bücher von Stanislav Lem. Aber durch ständige Störungen des Ofens blieb es nur bei Schreibversuchen. In seiner Jugend erlag er nicht nur den fiktiven Begebenheiten, die es im Weltraum zu bestaunen gab, sondern auch den wissenschaftlichen Aspekten. Daran war sein großes Vorbild, Carl Sagan, Schuld, der auch in seinem ersten Roman eine wichtige Rolle einnimmt. Denn damals schaute er sich im TV die Sendung 'Unser Kosmos' von ihm an. 1990 begab er sich in den Bund der Ehe, in dem er sich immer noch mit derselben Frau befindet. 1998 bauten sie ihr Einfamilienhäuschen in dem wunderschönen kleinen Ort Bebertal in Sachsen Anhalt. 1999 kam ihr Sohn zur Welt.

Prolog

Große, lange Lastengleiter schwebten über der Baustelle, in der seit einiger Zeit Xiron und sein Team an der Errichtung neuer, modernster Wohneinheiten arbeiteten. Diese Lastengleiter schwebten mit ihrer schweren Last lautlos über der großen Baustelle. Nur das leise Summen der straffen Taue drang in die empfindlichen Ohren des Maboriers. Die stetige, leichte Strömung ließ die Taue in einem gleichmäßigen Rhythmus schwingen. Ganz leicht wippte die große Dachkonst6ruktion, die an vier Tauen unter dem Lastengleiter hing, in der stetigen Strömung dieser Unterwasserwelt hin und her. Jeden Augenblick würde die Crew des Lastengleiters damit beginnen, die große Muschelplatte herabzulassen, um sie passgenau auf die Unterkonstruktion der neuen Wohneinheit zu setzen.

Im selben Augenblick drehten sich auch schon die mächtigen Umlenkrollen, die unterhalb des Lastengleiters zur Hälfte herauslugten und die Taue aus dem Innern des Lastengleiters entließen. Somit erhöhte sich nun langsam die Länge der Taue. Diese Verlängerung der Taue bewirkte eine Veränderung der Eigenschwingung, wie eine Gitarrensaite, die man entspannt. So vibrierten nun die Taue in einer niedrigeren Frequenz als zuvor. Die dicken Taue durchschnitten das Wasser mit einem immer dumpferen und lauter werdenden Vibrieren, dass Xiron deutlich hören konnte. Für ihn der Hinweis, dass sich nun die Last nicht nur herabsenkte, sondern auch noch gegen die Strömung drehte. Ihm war bewusst, dass dieser Moment die volle Konzentration des Lastenpersonals verlangte. Schon die kleinste Unachtsamkeit würde die große Muschelplatte unkontrolliert in der leichten Strömung, die über der Stadt herrschte, pendeln lassen. Die vier Taue, die an jeder Seite der ovalen Muschelplatte angebracht waren, beulten sich merklich in Richtung der Strömung aus. Während die Platte sich senkte, schoss das Wasser durch die vorbereiteten Öffnungen, die es den Bewohnern später ermöglichen sollten, aus ihrer Wohnung ins Freie zu schwimmen. So senkte sich das neue Dach der neu errichteten Wohneinheit immer mehr seinem Endpunkt entgegen. Jeden Augenblick würde sie sich auf die Wände legen, die ebenfalls aus großen Muschelplatten bestanden. Dieses Dach sollte den Abschluss der nun schon fünfstöckigen Wohneinheit bilden. Die vorherigen Etagen konnte Xiron mit seinem Team problemlos auf die darunter befindlichen Wände aufsetzen. Ohne jegliche Probleme fügte sich eine Etage auf die nächste. Er war äußerst zufrieden mit sich und vor allem mit seinen Arbeitern, die die entscheidenden Arbeitsschritte ausführten.

„Ihr müsst noch etwas weiter nach links“, rief er seinen Mitarbeitern über Funk zu.

Äußerst konzentriert versuchten sie die Platte in Empfang zu nehmen, um sie anschließend