: Patricia Vandenberg
: Dr. Laurin Classic 52 - Arztroman Warum hasst mich meine Schwester?
: Martin Kelter Verlag
: 9783740966539
: 1
: CHF 2.20
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: Erzählende Literatur
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Dr. Laurin ist ein beliebter Allgemeinmediziner und Gynäkologe. Bereits in jungen Jahren besitzt er eine umfassende chirurgische Erfahrung. Darüber hinaus ist er auf ganz natürliche Weise ein Seelenarzt für seine Patienten. Die großartige Schriftstellerin Patricia Vandenberg, die schon den berühmten Dr. Norden verfasste, hat mit den 200 Romanen Dr. Laurin ihr Meisterstück geschaffen. Patricia Vandenberg ist die Begründerin von 'Dr. Norden', der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von 'Dr. Laurin', 'Sophienlust' und 'Im Sonnenwinkel'. Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist. Warum hasst du meine Schwester? Seit ein paar Monaten war Micha-el Hillenberg Assistenzarzt auf der Chirurgischen Station der Prof. -Kayser-Klinik. Dr. Eckart Sternberg, der Chefarzt der Station, hatte sich erst kürzlich wieder sehr anerkennend über ihn geäußert, und nun fragte sich Dr. Laurin, welches Anliegen den jungen Mitarbeiter zu ihm führen könne, da doch Eckart Sternberg für seinen Arbeitsbereich zuständig war. 'Eigentlich ist es eine private Angelegenheit', erklärte Michael vorsichtig. 'Schießen Sie los', sagte Leon Laurin aufmunternd, als der junge Arzt so verlegen vor ihm stand. 'Ich wollte Fräulein Faber und deren Geschwister am Samstag mit an den See nehmen', erklärte Dr. Hillenberg nun zögernd. 'Sie kommen doch nie heraus und - na ja, sparen müssen sie halt auch.' Dr. Laurin unterdrückte ein Lächeln. 'Ich wüsste nicht, wer etwas dagegen haben sollte, wenn Sie Moni und ihre Geschwister mal einladen. Sie wird sich sicher gefreut haben.' 'Ich habe sie noch gar nicht gefragt', gestand Dr.

1967 in der schönen bayerischen Landeshauptstadt geboren, bin ich ein echtes 'Münchner Kindl'. Bereits im Alter von acht Jahren entdeckte ich die Welt der Bücher für mich, die mich seither nicht mehr losgelassen hat. Sprache war und ist für mich ein fantastisches, vielfältiges Ausdrucksmittel, dessen Gebrauch ich von Kind an in Tagebucheinträgen, Kurzgeschichten und Erzählungen geübt habe. Dieses Talent entdeckte und förderte schließlich meine Schwiegermutter, die wunderbare Romanautorin Gerty Schiede. Sie war es, die mich in die Welt , das Leben und Wirken des Dr. Norden und seiner großen, glücklichen Familie einführte. Sie lehrte mich, die Welt mit seinen Augen zu sehen. Inzwischen selbst Mutter von vier Kindern und ausgestattet mit viel Neugier und einer lebhaften Fantasie fand und finde ich in dieser Serie endlich ein schönes Medium, um über all das zu schreiben, was unser Leben so lebenswert macht: Liebe, Kinder, Freude, Irrungen und Wirrungen. Mit meinen Geschichten möchte ich meinen Leserinnen und Lesern immer wieder aufs Neue schöne, unterhaltsame, spannende Stunden schenken mit der Sicherheit, dass das Gute über das Böse siegt und die Liebe stärker ist als der Hass. Das ideale Umfeld und die Ruhe zum Schreiben finde ich in meinem Haus, das inmitten idyllischer Natur in einer kleinen Stadt nahe München liegt. Hier lebe ich seit vielen Jahren mit meiner Familie, Hund und Katze. Meine größte Inspiration sind meine wunderbaren Kinder, die es mir leicht machen, das lustige, aufregende, mitunter auch anstrengende aber unbezahlbare Leben in einer Großfamilie, wie die Nordens es führen dürfen, am eigenen Leib zu erleben. Sie sind es auch, die mich immer wieder mit neuen Ideen für Titel und Geschichten versorgen. Aber auch meine vielfältigen Interessen, Familie, Freunde und Nachbarn sorgen dafür, dass mir die Ideen für immer neue Erlebnisse rund um meinen täglichen Begleiter Daniel Norden und seine Familie nicht ausgehen.

Seit ein paar Monaten war Micha-el Hillenberg Assistenzarzt auf der Chirurgischen Station der Prof.-Kayser-Klinik. Dr. Eckart Sternberg, der Chefarzt der Station, hatte sich erst kürzlich wieder sehr anerkennend über ihn geäußert, und nun fragte sich Dr. Laurin, welches Anliegen den jungen Mitarbeiter zu ihm führen könne, da doch Eckart Sternberg für seinen Arbeitsbereich zuständig war.

»Eigentlich ist es eine private Angelegenheit«, erklärte Michael vorsichtig.

»Schießen Sie los«, sagte Leon Laurin aufmunternd, als der junge Arzt so verlegen vor ihm stand.

»Ich wollte Fräulein Faber und deren Geschwister am Samstag mit an den See nehmen«, erklärte Dr. Hillenberg nun zögernd. »Sie kommen doch nie heraus und – na ja, sparen müssen sie halt auch.«

Dr. Laurin unterdrückte ein Lächeln. »Ich wüsste nicht, wer etwas dagegen haben sollte, wenn Sie Moni und ihre Geschwister mal einladen. Sie wird sich sicher gefreut haben.«

»Ich habe sie noch gar nicht gefragt«, gestand Dr. Hillenberg ein. »Zuerst wollte ich mit Ihnen sprechen.«

So was gibt es auch noch, dachte Leon Laurin. Seine Sympathie für Michael Hillenberg vertiefte sich.

Monika Faber hatte nach dem frühen Tod ihres Vaters – ihre Mutter war schon länger tot –, tapfer die Sorge für ihre jüngeren Geschwister übernommen. Sie hatte eine Stellung in der Verwaltung der Prof.-Kayser-Klinik bekommen und sich schnell eingearbeitet. Fleißig und zuverlässig war sie und sehr freundlich dazu.

Dr. Laurin zwinkerte dem jungen Arzt zu. »Na, dann fragen Sie Moni doch gleich«, sagte er.

Er fasste Michael am Arm und schob ihn mit sanfter Gewalt durch die Tür.

»Moni, hier ist jemand mit einem Anliegen!«, rief er in das Büro hinein, wo Monika am Computer saß.

Verlegenheitsröte stieg in das hübsche Mädchengesicht, als Michael näher an den Schreibtisch trat.

Dr. Laurin zog sich milde lächelnd zurück, obgleich er zu gern Mäus-chen gespielt hätte.

»Worum handelt es sich, Herr Doktor?«, fragte Moni verlegen.

»Um den freien Samstag«, erwiderte Michael Hillenberg forsch. »Ich wollte fragen, ob Sie und Ihre Geschwister mit mir an den See fahren würden.«

Verwirrt sah Monika ihn an. »Ich weiß nicht«, stotterte sie. »Dieter und Angelika würden sich natürlich sehr freuen.«

»Und – Sie nicht?«, fragte Michael.

»Doch, ich auch«, sagte Monika leise. »Es ist wahnsinnig nett von Ihnen.«

Es war nicht zu leugnen, dass sich schon eine schüchterne Zuneigung zwischen ihnen angebahnt hatte, als damals, Dr. Hillenberg war erst ganz kurz an der Prof.-Kayser-Klinik, Herr Faber starb. Aber sie waren beide viel zu zurückhaltend, um sich diese Zuneigung einzugestehen, und es war auch nie zu mehr als zu ein paar freundlichen Worten gekommen, die sie im Vorübergehen wechselten.

»Wäre es Ihnen recht, wenn ich Sie gegen neun Uhr abhole?«, fragte Michael. »Dann haben wir den ganzen Tag vor uns.«

»Hoffentlich einen schönen Tag, an dem Petrus uns keinen Strich durch die Rechnung macht«, sagte Moni.

Nachdem er gegangen war, gestattete sich Moni noch eine Minute träumerischer Versunkenheit. Ihr junges Herz klopfte doch recht stürmisch und erwartungsvoll, und das musste sich erst wieder legen, damit sie sich weiter ihrer Arbeit widmen konnte.

*

Begeistert hatten der fünfzehnjährige Dieter und die zwölfjährige Angelika die Ankündigung aufgenommen, dass sie den Samstag am See verbringen durften.

»Wenn bloß das Wetter hält«, sagte Dieter.

»Sei still«, flüsterte Angelika.

Punkt neun Uhr hielt Dr. Hillenbergs neuer Wagen vor der Tür. Der wurde von Moni ebenso bestaunt wie von ihren Geschwistern, denn bisher hatte Michael immer einen alten Klapperkasten gefahren.

»Jungfernfahrt«, erklärte er heiter. »Fabrikneu ist er übrigens nicht, aber gut erhalten.«

»Klasse«, sagte Dieter.

»Mit dem alten hätte ich euch nicht mitnehmen können. Der wäre auseinander gebrochen«, sagte Mi-chael.

Es versprach ein herrlicher Tag zu werden. Auf wenig befahrenen Nebenstraßen gelangten sie zum See, und Michael hatte da auch schon einen Platz ausgekundschaftet, der nicht übervölkert war, weil an dieser Stelle das Wasser tief war.

Moni versicherte ihm, dass sie alle gute Schwimmer wären, aber Mi-chael ermahnte sie doch eindringlich, vorsichtig zu sein.

Dieter und Angelika wollten gleich ins Wasser. Sie konnten es gar nicht mehr erwarten.

»Sie sind schon vorsichtig«, sagte Moni, als Michael ihnen besorgt nachschaute. »Sie haben beide das Rettungsschwimmerabzeichen gemacht. So mutig war ich nie.«

»Sie haben Ihren Mut zur Genüge bewiesen, Moni«, sagte Michael. »Ich bewundere Sie.«

»Ach was, man muss sich einfach in die Tatsachen finden, wenn sie auch hart sind. Die beiden helfen mir tüchtig. Sie sind lieb.«

Bewundern musste er dieses zierliche Mädchen dennoch, das selbst den Kinderschuhen kaum entwachsen war.

Moni hatte sich auf den Bauch gelegt. Ihr Blick war auf den See gerichtet, in dem sich die beiden Jüngeren munter wie Fische tummelten.

»Die Sonne brennt schon ganz schön«, sagte sie.

»Aufpassen, dass es keinen Sonnenbrand gibt«, sagte Michael. »Darf ich Ihren Rücken einreiben?«

»An Sonnenöl habe ich nicht gedacht«, sagte Moni verlegen.

»Aber ich. Schließlich trage ich für diesen Tag die volle Verantwortung. Bleiben Sie mal hübsch liegen, Moni.«

Sie lag ganz still. Sanft rieb er ihr das Öl ein, und er musste sich höllisch zusammennehmen, um sich nicht von dem Wunsch hinreißen zu lassen, den schlanken Hals zu küssen.

Aber da tauchten Dieter und Angelika aus dem Wasser empor, zogen sich ans Ufer und schüttelten lachend die Wassertropfen von sich.

»Herrlich ist es«, sagte Dieter. »Richtig schön frisch.«

»Abtrocknen und antreten zum Eincremen«, sagte Michael im heiteren Befehlston.

»I wo, brauchen wir nicht«, sagte Dieter. »Wir haben ein dickes Fell. Soll ich Sie einreiben, Herr Doktor?«

»Das kann Moni aber besser«, sagte Angelika harmlos.

Vor Verlegenheit wagte Moni gar nicht aufzublicken, doch Michael zeigte sich de