: Michael Breuer
: DIE LEICHENKLINIK DER PARA-BULLE, Band 3
: BookRix
: 9783748726029
: 1
: CHF 3.50
:
: Fantasy
: German
: 115
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Dämonen existieren. Seit unzähligen Jahrhunderten schmieden sie im Verborgenen ihre Ränke und frönen ihren dunklen, abseitigen Leidenschaften. Niemand weiß dies besser als Martin Faust. Als bei Bauarbeiten in Köln der Geist eines uralten Dämonenfürsten freigesetzt wird, kommt der Reporter zum ersten Mal in Kontakt mit dem Übernatürlichen. Zwar gelingt es ihm, das Wesen unschädlich zu machen, doch dafür zieht er sich eine Infektion mit Dämonenblut zu. Die Folgen dieser Verletzung sind nicht absehbar. Nach dem Tod des Fürsten sinnen die Dämonen auf Rache... Faust taucht daraufhin unter, wird jedoch in Hessen in die Machenschaften eines lokalen Hexenkults verwickelt, den er mit knapper Not unschädlich machen kann. In Köln kommt derweil der brummige Kriminalkommissar Lehmann bei Ermittlungen in einem Mordfall den Machenschaften eines Pharma-Konzerns auf die Schliche. Als Lehmann das Gelände aufsucht, wird er in einer Fabrikhalle von einem Pförtner angegriffen, der sich wie ein Rasender gebärdet. Es kommt zu einem Brand. Rettungskräfte transportieren den verletzten Kommissar ab. Lehmann ahnt noch nicht, dass er sich bald in einem Alptraum wiederfinden wird... Mit Die Leichenklinik setzt Professor-Zamorra- und John-Sinclair-Autor Michael Breuer seine humorvoll-schaurige Roman-Serie um den Kölner Kommissar Lehmann fort - angereichert mit einer gehörigen Portion Lokal-Kolorit und sämtlichen Zutaten des Pulp-Horrors.

  Zweites Kapitel


 

 

Rumpelnd verließ der heillos überfüllte Regionalzug in Richtung Köln den Koblenzer Hauptbahnhof. Müde verstaute Martin Faust sein weniges Gepäck und ließ auf einen der spärlichen freien Plätze fallen.

Der Reporter strich sich eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht. Er war zu Recht erschöpft. Vor drei Stunden hatte er Idstein, ein kleines Städtchen im Rheingau-Taunus-Kreis, verlassen und sich auf den Weg zurück in seine Heimatstadt Köln gemacht. Die Fahrtstrecke, die über Limburg an der Lahn und Koblenz führte, schien sich unendlich hinzuziehen. Andererseits hatte dies auch sein Gutes. So konnte Martin immerhin die Gelegenheit nutzen, noch einmal die vorangegangenen Ereignisse in Ruhe Revue passieren zu lassen.

Nachdenklich blickte der Dreiunddreißigjährige aus dem Fenster. Der Zug hatte den unmittelbaren Bahnhofsbereich mittlerweile hinter sich gelassen und bewegte sich durch die eher unschönen Randgebiete der Stadt.

Es war jetzt etwas mehr als einen Monat her, dass Martin Köln verlassen hatte. Die Abreise hatte einer Flucht geglichen und genau genommen war es auch eine gewesen.

Lebhaft erinnerte sich Martin an die Worte des mysteriösen Dämons Stregano: »Verschwinden Sie aus der Stadt! Ich würde Ihnen dringend raten unterzutauchen, denn Sie haben einen kleinen Einblick in die Geheimnisse der Nachtwelt getan und darum wird man Jagd auf Sie machen. Meine Artgenossen und Mit-Fürsten können es nicht dulden, dass man von ihrer Existenz weiß. Ich kann Sie nicht schützen.«

Martin war es damals gerade gelungen, den wiedergekehrten Dämonenfürst Jeziroh auszuschalten, was ihm das Wohlwollen Streganos eingebracht hatte. Es war seine erste Erfahrung mit der Welt des Übernatürlichen gewesen. Die Ereignisse jener Nacht hatten daher sein ganzes Weltbild ins Wanken gebracht.

Nach einem vergeblichen Versuch, über den Frankfurter Flughafen das Land zu verlassen, tauchte Martin also in Idstein unter. Doch auch dieser Zufluchtsort sollte ihm nur eine kurze Ruhepause verschaffen.

Unwillkürlich schüttelte der Schwarzhaarige sich, als er an die Ereignisse um einen Hexenkult zurückdachte, der einem Dämon namens Balook grausige Menschenopfer darbrachte.

Mit Hilfe der abtrünnigen Hexe Rahel war es ihm schließlich gelungen, den Kult zu sprengen, dessen Oberhaupt dabei ausgerechnet dem Appetit jenes Dämons zum Opfer fiel, den er selbst aus den tiefsten Tiefen der Hölle heraufbeschworen hatte.

Eines war Martin m Zuge jener Geschehnisse allerdings klar geworden: Er konnte sich nicht verstecken! Dämonen und übernatürliche Mächte waren etwas höchst Reales und Gefährliches, das wusste er. Es brachte nichts, wenn er weiterhin den Kopf in den Sand steckte.

Hier half nur die Flucht nach vorne!

Und darum hatte er sich schließlich entschlossen, nach Köln zurückzukehren. Zu viele Fragen waren noch offen.

Martin lehnte sich zurück und schaltete ab. Das monotone Geräusch des fahrenden Zuges hatte eine beruhigende, einschläfernde Wirkung auf ihn. Bereits nach kurzer Zeit klappten ihm die Augen zu und er verfiel in einen unruhigen, dämmrigen Schlaf...

 

*

 

Zwei Stunden später ließ Martin Faust durchatmend seinen speckigen Seesack von den Schultern gleiten und begann, nach seinem Hausschlüssel zu nesteln. Er fühlte sich völlig zerschlagen. Das kurze Nickerchen, das er sich auf der kurzen Strecke zwischen Koblenz und Köln, gegönnt hatte, war alles andere als erholsam gewesen.

Martin stand vor eine