: Jeffrey Archer
: Ewige Feinde Roman
: Heyne
: 9783641294106
: Die Warwick-Saga
: 1
: CHF 9.70
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 432
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nach dem Tod seines langjährigen Feindes Miles Faulkner soll William Warwick bei der Londoner Polizei neue Aufgaben übernehmen. Vorher aber begibt er sich mit seiner geliebten Frau Beth auf große Urlaubsreise. Mit dem Schiff setzen die beiden nach New York über, wo sie einige der besten Museen der Welt besuchen wollen. Doch die Überfahrt wird jäh gestört, als der Vorsitzende der Schifffahrtsgesellschaft unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt. Und als wäre das nicht genug, stößt William auf Hinweise, dass Faulkner weiterhin seinen Geschäften nachgeht. War das vermeintliche Begräbnis des genialen Kunstfälschers etwa nur ein Täuschungsmanöver?

Jeffrey Archer, geboren 1940 in London, verbrachte seine Kindheit in Weston-super-Mare und studierte in Oxford. Archer schlug zunächst eine bewegte Politiker-Karriere ein. Weltberühmt wurde er als Schriftsteller, »Kain und Abel« war sein Durchbruch. Mittlerweile zählt Jeffrey Archer zu den erfolgreichsten Autoren Englands. Seine historischen Reihen »Die Clifton-Saga« und »Die Warwick-Saga« begeistern eine stetig wachsende Leserschar. Archer ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in London, Cambridge und auf Mallorca.

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»Sind Sie ein Detective, Sir?«

William sah zu dem jungen Mann auf, der ihm diese Frage gestellt hatte. »Nein. Ich bin stellvertretender Direktor der Midland Bank in Shoreham, Kent.«

»Dann«, fuhr der junge Mann fort, der nicht überzeugt wirkte, »können Sie mir sicher sagen, was der Umtauschkurs zwischen Dollar und Pfund betrug, als heute Morgen der Markt für Fremdwährungen eröffnet wurde.«

Kurz bevor William am Abend zuvor auf das Schiff gekommen war, hatte er einhundert Pfund in Dollar umgetauscht. Jetzt versuchte er, sich daran zu erinnern, wie viel er für sein Geld bekommen hatte, doch er zögerte zu lange.

»Ein Dollar und vierundfünfzig Cent pro Pfund«, sagte der junge Mann, bevor William antworten konnte. »Also entschuldigen Sie, wenn ich Sie frage, warum Sie nicht zugeben wollen, dass Sie ein Detective sind.«

William legte das Buch, das er gelesen hatte, auf den Tisch vor sich und musterte den jungen, ernsten Amerikaner genauer, der sehr bemüht war, nicht wie ein Kind zu wirken, obwohl er sich noch nicht einmal regelmäßig rasieren musste. Sein Gegenüber kam ihm wie ein Privatschüler vor, der sich aufs College vorbereitete – ein »preppy«.

»Können Sie ein Geheimnis für sich behalten?«, flüsterte er hinter vorgehaltener Hand.

»Ja, natürlich«, sagte der junge Mann, der verletzt klang.

»Dann setzen Sie sich«, sagte William und deutete auf den bequemen Stuhl gegenüber. Er wartete, bis der junge Mann Platz genommen hatte. »Ich mache Urlaub und habe meiner Frau versprochen, dass ich während der nächsten zehn Tage niemandem verraten werde, dass ich bei der Polizei bin. Denn würde ich das tun, liefe ein endloser Strom von Fragen praktisch darauf hinaus, dass es überhaupt keinen Unterschied mehr zwischen meiner Arbeit und meinem Urlaub gibt.«

»Aber warum haben Sie sich dafür entschieden, zur Tarnung einen Banker zu spielen?«, fragte der junge Mann. »Denn ich vermute, Sie kennen nicht einmal den Unterschied zwischen einer Tabellenkalkulation und einer Bilanz.«

»Meine Frau und ich haben lange darüber nachgedacht, bevor wir uns für den Banker entschieden haben. Ich bin in den Sechzigerjahren in Shoreham aufgewachsen, einer Kleinstadt in England, und der dortige Filialleiter war ein Freund meines Vaters. Also dachte ich, ich könnte ein paar Wochen lang damit durchkommen.«

»Was war noch in der engeren Auswahl?«

»Immobilienmakler, Autoverkäufer und Bestattungsunternehmer. Bei allen waren wir sicher, dass niemand endlose Fragen dazu stellen würde.«

Der junge Mann lachte.

»Welchen Beruf hätten Sie gewählt?«, fragte William, indem er sich bemühte, die Initiative zurückzuerlangen.

»Profikiller. Dann hätte mir auch niemand weitere Fragen gestellt.«

»Ich hätte sofort gewusst, dass das e