: Klaus-Peter Wolf
: Feuerball
: cbt Jugendbücher
: 9783641024260
: 1
: CHF 3.60
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 224
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Gefährliches Verwirrspiel
Messerscharfe Spannung. - nervenzerreißender PSYCHOTERROR, actionreiche ERFOLGUNGSJAGDEN, LEBENSGEFAHR - vor diesen Thrillern wird eindringlich gewarnt! Nebenwirkungen wie akute Schlaflosigkeit, Herzrasen und schweißnasse Hände sind nicht auszuschließen.

Der Brandanschlag, bei dem Jens Vater ums Leben kam, blieb nicht der letzte. Der Feuerteufel wütet weiter und Jens wird von albtraumhaften Visionen heimgesucht. Was ist noch Realität und was das Produkt seiner Fantasie? Jens glaubt, den Täter zu kennen, aber kann er sich selbst trauen?

Klaus-Peter Wolf, geboren 1954, lebt als freier Schriftsteller und Drehbuchautor in Norden. Er hat bereits zahlreiche Romane für Erwachsene, Jugendliche und Kinder verfasst, darunter auch bekannte Serien wie 'Jens-Peter und der Unsichtbare' und 'Felix und die Kunst des Lügens'. Er verfasste einige Drehbücher für den 'Tatort' und 'Polizeiruf 110', sein Fernsehspielfilm 'Svens Geheimnis' wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Seit einigen Jahren schreibt er im Team mit Bettina Göschl, geboren 1967, die als freie Autorin und Liedermacherin unter anderem für die ZDF-Serie 'Siebenstein' schreibt.

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Jedes Kind konnte in diesen Tagen das TLF 16/24 vom TLF 24/50 unterscheiden. Die Tanklöschfahrzeuge beherrschten das Stadtbild. Die Ichtenhagener Jungen beteten ihre Daten herunter wie noch vor Kurzem die Bundesliga-Ergebnisse. 2400 Liter Pumpenleistung pro Minute. 5000 Liter Wasser im Tank. 750 Liter Schaummittel.
Schon von Weitem erkannten sie Löschgruppenfahrzeuge, kurz LF genannt. Großtanklöschfahrzeuge, die TLFs, kündigten eine heikle Situation an.
Die Kinder sammelten inzwischen Autogramme von Feuerwehrleuten und änderten ihre Berufswünsche von Fußballer, Popstar oder Kapitän kurz in Feuerwehrmann.
Ein Zeitungsausschnitt vom Feuer im Schulzentrum, versehen mit der Unterschrift vom Stadtbrandinspektor oder noch besser vom Kreisbrandinspektor, brachte mehr als ein Autogramm vom Bundesligatorwart Hartmut Businski, und der war in Ichtenhagen ein Held.
Vor der Kathedrale nickten die Feuerwehrleute den Gläubigen zu. Sie wollten ihnen das Gefühl geben, in Sicherheit zu sein. Überall, wo sich in diesen nervösen Tagen größere Menschenmengen versammelten, waren die uniformierten Brandbekämpfer dabei.
Noch nie waren sich die Feuerwehrleute so wichtig vorgekommen, so geachtet und doch so hilflos. Niemand redete mehr davon, ihnen die Zuschüsse zu streichen. Ihre Ausrüstungen waren in den letzten Wochen auf den modernsten Stand gebracht worden. Geld spielte plötzlich keine Rolle mehr. Niemand hielt an dem Glauben fest, bei der Feuerwehr säßen nur dickärschige Wichtigtuer den ganzen Tag herum und spielten Karten.
Jens Roth scheute vor der Kathedrale zurück. Er wäre am liebsten umgekehrt. Doch wie magisch zog ihn das TLF 24/50 an. Den Gruppenleiter kannte er aus der Zeitung. Der war als Erster auf das Dach des brennenden Arbeitsamtes geklettert. Mit der Axt hatte er die Bahn freigemacht für das Löschwasser.
Jens erinnerte sich gut an ihn. Der Mann hatte der Presse ein wütendes Interview gegeben. Das Dach sei mehrfach mit Teerpappe belegt worden. An einigen Stellen zählte man später acht Schichten. Dadurch sei die Dachhaut dermaßen widerstandsfähig gewesen, dass Hitze und Rauch nur an Stellen austreten konnten, an denen das Dach bereits durchgebrannt war. Dies machte einen Innenangriff trotz schwerer Atemschutzgeräte praktisch unmöglich. Eine vernünftigere Verlegung der Teerpappe hätte so einen Großbrand erst gar nicht entstehen lassen.
Jens verehrte diesen Mann. Er war für ihn der Inbegriff von Mut und Sachverstand.
Stefanie warf die langen blonden Haare zurück und zerrte Jens weiter.
»Komm. Glot