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Oh, verdammt«, stöhnte Jasmin. »Jetzt fängt’s tatsächlich an zu regnen.«
Sie sah den Dirigenten des OrchestersWiener Melodien forschend an. Zarte Tropfen benetzten seinen Frack und das weiße Hemd. Auf der Parkbank, auf der sie saßen, zeichneten sich feuchte dunkle Flecken ab.
»Du hast ja sicherheitshalber einen Schirm mitgebracht«, merkte Marko Teufel verschmitzt lächelnd an und nickte nach rechts, wo der Schirm an der Bank lehnte.
»Trotzdem hatte ich gehofft, dass die Wetterfrösche falschliegen«, lamentierte sie und rückte ein Stück näher an ihn heran.
»Es nieselt doch nur, das stört mich nicht. Im Gegenteil. Es vertreibt die letzten Besucher aus dem Stadtpark. Dann sind wir endlich allein.«
Wegen der aufziehenden dunklen Wolken waren die Musiker des Orchesters und die Promigäste rasch in die Lounge des nahe gelegenen Hotels Imperial aufgebrochen, wo man obligatorisch den Konzertabend ausklingen ließ. Einige Fans waren noch geblieben, und Marko Teufel hatte seine Unterschrift auf Autogrammkarten, das Konzertprogramm und seine aktuelle CD gekritzelt. Aber seit wenigen Minuten waren alle verschwunden.
Er sah nach oben. Der Sprühregen schimmerte wie silbriger Staub am Nachthimmel. Bei dem Anblick erklang augenblicklich eine Melodie in seinem Kopf. So war es oft. Er sah etwas, und seine Gedanken summten, häufig im Dreivierteltakt. »Silberstaubwalzer«, so betitelte er seinen jetzigen Geistesblitz. Möglich, dass er die Tonfolge später niederschrieb, obwohl seine Leidenschaft dem Arrangieren von existierenden Stücken galt.
»Na dann!« Jasmin schenkte Champagner in zwei Gläser und reichte ihm eines. Es war zu ihrem gemeinsamen Ritual geworden, nach einer gelungenen Veranstaltung anzustoßen, abseits allen Trubels, nur sie beide. Und dennoch war das heute eine Premiere. Denn zum ersten Mal tranken sie den Champagner an einem öffentlichen Platz. Bisher waren sie dazu in Jasmins Wohnung gefahren oder hatten auf Tournee in einem Hotelzimmer den Champagner geköpft. Nach den offiziellen Feiern.
»Auf den erfolgreichen Auftakt zuWalzer im Park. Trotz Sonntagabend«, sagte Jasmin und stieß ihr Glas sanft gegen seines.
Nathalie Buchner, Markos Agentin und Jasmins Chefin, hatte bezüglich des Tages Bedenken geäußert. Sie hatte gemeint, dass die Leute sonntags an die bevorstehende Arbeitswoche dachten und deshalb keine Lust hätten, ein Konzert zu besuchen. Er hatte sich mit seinem Terminvorschlag durchgesetzt und sie Lügen gestraft. Der Park war brechend voll gewesen.
Marko nippte am Champagner und betrachtete Jasmin über das Glas hinweg. Sie arbeitete erst seit elf