: Patti Callahan Henry
: Leuchtend wie der Horizont Ein mitreißender Roman über die Kraft des Vertrauens
: beHEARTBEAT
: 9783751754934
: Die bewegendsten Romane von Patti Callahan Henry
: 1
: CHF 4.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 333
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Vertrauen ist das beste Gepäck für die Reise ins Leben.

Als ihr Ehemann Knox bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt, bricht für Annabelle eine Welt zusammen. Doch dann erfährt sie, dass Knox nicht allein starb. Auf dem Co-Pilotensitz seiner Privatmaschine saß eine Frau. Wer war sie? Und warum täuschte Knox einen einsamen Jagdausflug vor, um sich mit ihr auf den Weg zu machen?
Um Antworten zu finden, muss Annabelle in der Vergangenheit graben. Und sich der Frage stellen, vor der es ihr so graust: War ihr gesamtes gemeinsames Leben nichts als eine Lüge?

Ein mitreißender Roman über die Kraft des Vertrauens und die Kunst, die Liebe festzuhalten.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.



<p>Patti Callahan Henry lebt mit ihrem Ehemann und drei Kindern in der Nähe von Atlanta, Georgia, in einer malerischen Landschaft, die sie in den stimmungsvollen Bildern ihrer Romane eingefangen hat.</p><p>Besuch n Sie die Autorin unter www.patticallahanhenry.com.&l ;/p>

Eins


Annabelle Murphy

Der Horizont war für Annabelle Murphy zum Symbol für ihre Liebe und zum Denkmal für ihre Freude geworden. Gleich nach dem Tod ihres Mannes hatte sie sich gewünscht, sie könne sich im Himmel, in seiner Schönheit, auflösen. Später hatte sie geglaubt, sie könne dort Trost und Sinn finden, wo Erde und Himmel aufeinandertrafen. Da, wo das Flugzeug ihres Mannes verschwunden war – jedenfalls stellte sie es sich so vor.

Knox war jetzt seit zwei Jahren tot, doch während das Segelboot durch das dunkelnde Wasser glitt, ertappte Annabelle sich dabei, wie sie wieder einmal mit dem Gedanken an ihn zum Horizont blickte. Es war ein Segen, dass sie von ihren liebsten Freunden umgeben war, von Menschen, mit denen sie die fragilen Momente des Verlustes und der Freude geteilt hatte: Cooper und Christine, die seit ihrem Abschluss am College verheiratet waren, Mae und Frank, die ein Paar waren, seit Frank in der zehnten Klasse nach Marsh Cove gezogen war, und schließlich Shawn, dem das Boot gehörte.

Früher waren sie zu acht gewesen, aber Shawn und seine Frau Maria hatten sich scheiden lassen, und Annabelle hatte Knox an den Tod verloren. Nun, beim Segeln, spürte sie seine Gegenwart wieder einmal so deutlich, als schaue er gerade hinter dem Mastbaum hervor und frage, ob sie noch ein Glas Wein haben wolle. Der Tod hatte ihr zwar den Mann genommen, aber ihrer Liebe zu ihm hatte er nichts anhaben können.

Als das Boot die Hafeneinfahrt erreichte, rief Shawn vom Ruder aus: »Cooper? Gehen wir doch hier vor Anker, und warten auf den Sonnenuntergang!«

Annabelle trat von der Reling zurück, um Cooper an den Anker zu lassen. Sie griff in die Kühltasche, nahm ein Bier vom Eis und warf es Shawn zu. Er fing die Dose auf und formte mit den Lippen einDanke. Annabelle staunte oft über Shawn. Äußerlich hatte er sich von ihnen allen am wenigsten verändert, in seiner Lebenseinstellung dagegen hatte er die größte Wandlung durchgemacht. Er war immer ein Lausejunge gewesen und am häufigsten zum Nachsitzen verdonnert worden, und auf der Highschool hatte man ihn Jahr für Jahr zum besten Sportler gewählt. Jetzt arbeitete er für eine Versicherung. Sein Segelboot hatte er allerdings behalten, und so oft er konnte, suchte er Zuflucht auf seinem geliebten Meer.

Nur Shawns widerspenstige blonde Locken erinnerten noch an seine einstige Wildheit. Er war seit vielen Jahren Knox’ bester Freund gewesen und davor schon Annabelles bester Freund. Er hatte sie auf dem Spielplatz beschützt und ihr gesagt, wenn sie noch Essensreste zwischen den Zähnen hatte. Er hatte sie wie einen normalen Menschen behandelt, obwohl sie ein Mädchen war. Als Knox nach Marsh Cove gezogen war, hatte er Annabelle ihren Shawn geklaut. Sie hatte gedroht, Knox unter dem Klettergerüst zusammenzuschlagen, aber Shawn hatte ihnen diplomatisch versichert, sie könnten alle drei Freunde werden, und er hatte Recht gehabt.

Kindheit und Jugend, Ehe und Elternschaft, Scheidung und Tod verbanden die Freunde. Sie stärkten ihre Verbundenheit, indem sie sich einmal im Monat bei einem von ihnen zum Dinner trafen. Wenn Shawn an der Reihe war, bot er den anderen stets einen Segeltörn bei Sonnenuntergang und anschließend ein Essen im Freien am Hafen. Niemals hätte Annabelle verraten, dass sie diese Gruppentreffen am liebsten hatte, denn sie wollte weder Mae noch Christine kränken, die bei ihren Dinnerpartys stets sehr viel Aufwand trieben.

Annabelle erschrak, denn plötzlich stand Cooper hinter ihr und legte ihr die Hand auf den Rücken. »Alles in Ordnung? Du siehst aus, als wärst du ganz woanders.«