: Patti Callahan Henry
: Unser Sommer in Georgia Ein wunderschöner Roman über den Zusammenhalt der Familie und das Versöhnen
: beHEARTBEAT
: 9783751754804
: Die bewegendsten Romane von Patti Callahan Henry
: 1
: CHF 4.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 366
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Ein Sommer voller Geheimnisse und voller Hoffnung.

Ein kleiner Buchladen in Georgia ist alles, was der jungen Riley geblieben ist, als sie ihre große Liebe verlor. Ausgerechnet ihre Schwester Maisy hat einst Mack verführt, den Mann, den Riley insgeheim noch immer liebt. Als beide in ihr Leben zurückkehren, muss Riley kämpfen: um den Laden, der kurz vor dem Ruin steht, um den Zusammenhalt ihrer Familie und um ihr Lebensglück.

»Schon allein die poetische Erzählerstimme der Autorin reißt den Leser mit.« BOOKLIST

Ein wunderschöner Roman voll herrlicher Landschaftsbilder über den Zusammenhalt der Familie und die Kunst der Versöhnung.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.



<p>Patti Callahan Henry lebt mit ihrem Ehemann und drei Kindern in der Nähe von Atlanta, Georgia, in einer malerischen Landschaft, die sie in den stimmungsvollen Bildern ihrer Romane eingefangen hat.</p><p>Besuch n Sie die Autorin unter www.patticallahanhenry.com.&l ;/p>

Eins


Riley

Riley Sheffield, Geschäftsführerin des Driftwood Cottage Bookstore, war der Überzeugung, dass selbst ein vollkommen unspektakuläres Leben einem guten Roman gleicht und erzählenswert ist. Dabei war ihr eigenes Leben keineswegs normal, sondern voller unerwarteter Wendungen, Geheimnisse und Überraschungen. Es wies Erzählstränge auf, die eng mit den Biografien anderer Menschen verwoben waren. Dreh- und Angelpunkt dieses Lebens war ein zweihundert Jahre altes Haus am Strand – das Driftwood Cottage. Jeden Morgen erwachte Riley in Erwartung eines neuen Tages voller Geschichten – Geschichten in den Romanen, die sie las, und Geschichten aus dem Leben ihrer Kundinnen.

Vor zwölf Jahren hatte Rileys Mutter das alte Haus gekauft und darin eine Buchhandlung eröffnet. Riley führte das Geschäft. Sie lebte mit ihrem Sohn in der Wohnung über dem Laden. Ihre Tage waren ebenso auf den Rhythmus der Gezeiten wie auf die Ebbe und Flut der Kundenströme abgestimmt. Die salzige Meeresluft mischte sich mit den Gerüchen von Tinte und Papier. Der Seewind, der durch die geöffneten Fenster hereinwehte, führte mit den knackenden Wänden und den ächzenden Bücherregalen eine Sinfonie auf. Der Sand, den Riley zwischen den Zehen spürte, schob sich auch in die Ritzen der Bodendielen, in das Gewebe der verschlissenen Polstersessel und manchmal sogar zwischen die Buchseiten.

Hinter einer Tür links von der Kasse stand Rileys Schreibtisch, halb verdeckt von Stapeln mit Antworten auf die Einladungen für die Party, die in der kommenden Woche im Buchladen stattfinden sollte. Riley drückte sich vor der langweiligen Arbeit, die Zusagen zu erfassen, indem sie sich in die Buchclub-Ecke begab, ihr Lieblingsplätzchen im Laden.

Mit einem Seufzer ließ sie die Fingerspitzen über die Buchrücken auf den krummen Regalbrettern gleiten. Die Geschichten waren alte Freunde, die sie trösteten, und auch die Kameradschaft der Frauen in den verschiedenen Lesezirkeln half ihr ein wenig über die Einsamkeit einer zweiunddreißigjährigen alleinerziehenden Mutter hinweg. Mit den Frauen über Romane und anschließend über ihre persönlichen Geschichten zu diskutieren hatte Riley für die Verletzungen sensibilisiert, die andere mit sich herumtrugen. Die Lesezirkel wirkten wie Balsam auf die schmerzhafte Sehnsucht nach Nähe.

Riley stand hinter dem Bücherregal und hörte zu, wie die Frauen vom Strandnixen-Lesezirkel sich ins Wort fielen und einander zu übertönen versuchten. Offenbar waren sie ausnahmslos davon überzeugt, dass die eigene Meinung bedeutsamer sei als die der anderen Mitglieder. Riley musste lächeln. Sie spürte, dass ein Streit drohte. Oft genug hatte sie stöbernden Kunden und Buchclub-Mitgliedern, Autoren und Möchtegern-Schriftstellern gelauscht, sodass sie sich mittlerweile zu einer Meisterin im Heraushören von negativen Untertönen entwickelt hatte.

Sie schaute um das Regal herum.

»Hallo, meine Damen!«

»Riley«, rief Lola Martin mit erhobenen Augenbrauen, »wer war deine erste Liebe?«

Die Frauen saßen in Clubsesseln und hatten die Füße auf verblichene, rosarot-grün gemusterte Polsterhocker gestellt. Auf den aus Treibholz gezimmerten Beistelltischchen standen Kaffeetassen. Alle winkten Riley zu und begrüßten sie lautstark.

»Tom Sawyer«, antwortete sie mit schiefem Lächeln und schob ein heruntergefallenes Buch ins Regal zurück. »Interessante Frage. Über welches Buch sprecht ihr denn gerade?«

»ÜberBeach Music von Pat Conroy«, antwortete Lola. »Der Held des Romans hört nie auf, seine erste Liebe zu lieben, und da haben wir uns einfach gefragt, wer wohl deine erst