Kapitel 1
SPIDER
Chaos.
Das einzige Wort, mit dem sich eine Collegebar nach einem gewonnenen Footballspiel beschreiben lässt.
Wir haben gegenUNLV gespielt und das Spielfeld mit ihren Hintern abgewischt, 34 zu 10.
»Das ist Tradition.« Loren, mein Mitbewohner und der Wide Receiver unseres Teams, schiebt mir einen weiteren Tequila zu und hebt seinen eigenen in die Höhe. »Ein Kurzer für jeden Touchdown.«
Meine Teamkameraden nehmen ihre Schnapsgläser, und gemeinsam kippen wir den vierten von fünf Kurzen. Ich spüle meinen mit Bier herunter und lasse den Blick über die Menge schweifen.
Die Mitglieder unseres Teams stechen mir zuerst ins Auge, hauptsächlich, weil sie alle anderen überragen und den meisten Raum einnehmen. Dann sind da noch die Hardcore-Fans, die ihre Gesichter in unseren Schulfarben bemalt und schon vor dem Spiel angefangen haben zu trinken. Inzwischen sind nur noch die da, die den meisten Alk vertragen. Und dann gibt es da noch die Frauen. Die Trikotjägerinnen. Jede einzelne von ihnen ein Fest für die Sinne. Sie riechen gut, sehen zum Anbeißen aus, und ich liebe es, wenn sie sich mit ihren weichen Körpern an mich schmiegen.
»Vorsicht«, sagt Loren und deutet mit dem Kinn auf das Ende des Tresens. »Da kommt was.«
Eine attraktive Brünette kommt mit schwingenden, in engen Jeans steckenden Hüften auf mich zu. »Hey, Spider.«
»Calista.« Ich betrachte sie von Kopf bis Fuß. Mit ihr habe ich öfter was. Umwerfend, temperamentvoll und flexibel, immer bereit für ein ungezwungenes Schäferstündchen auf der nächsten Toilette, in einer Gasse oder auf dem Rücksitz eines Autos.
»Super Spiel heute.« Sie lächelt sexy, während sie mich mit ihren großen braunen Augen mustert.
»Danke.« Ich zupfe an einer ihrer langen Haarsträhnen. »Kann ich dir was zu tri…« Plötzlich schubst mich jemand von hinten. Nicht so fest, dass ich ins Straucheln gerate, aber gerade genug, um meine Aufmerksamkeit zu wecken.
Als ich mich umdrehe, steht da eine zierliche Blondine, die hier völlig fehl am Platz wirkt.
»Sorry«, sagt sie und sieht mir mit ihren blauen Augen direkt ins Gesicht. »Jemand hat sich an mir vorbeigedrückt, und ich habe das Gleichgewicht verloren.«
Ich kneife die Augen zusammen und begutachte ihr biederes schwarzes Kleid, das sie bis zum weißen Kragen zugeknöpft hat. Ihr blondes Haar wird von einem schwarzen Seidenband zusammengehalten.
Sie hebt eine kleine Hand, um die Aufmerksamkeit der Barkeeperin auf sich zu ziehen. Ihre Nägel sind in einem zarten Rosa lackiert. Bestimmt haben ihre Nippel die gleiche Farbe.
»Mina!«, rufe ich der Barkeeperin zu, und ihr Blick landet auf mir.
Sie verteilt die Biergläser, die sie gerade befüllt hat, stellt sich vor mir und wischt sich die Hände an einem Geschirrtuch ab. »Was darf’s sein, Spider?«
Ich sehe herunter zu der hübschen Blondine, die erneut unverfroren meinem Blick standhält. Eine so adrette, niedliche Frau sollte vor einem Typen wie mir eigentlich Angst haben. Doch sie wirkt kein bisschen eingeschüchtert. »Was willst du trinken?«
Sie wendet den