: Cecilia Grant
: Ein unsittliches Angebot
: beHEARTBEAT
: 9783751733052
: 1
: CHF 4.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 416
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

E n waghalsiger Plan mit unerwarteten Folgen ...

Nach dem Tod ihres Mannes kämpft die junge Witwe Martha Russell darum, ihr Anwesen Seton Park zu behalten. Um ihren Anspruch darauf zu festigen, greift sie zu einer List: Mit dem attraktiven Lebemann Christopher Mirkwood will sie ein Kind zeugen, das sie als Erbe ihres verstorbenen Mannes ausgeben kann. Für Christopher ist dieses Angebot zu verführerisch, um es abzulehnen. Er setzt alles daran, Martha zufriedenzustellen, die das Ganze jedoch lediglich als einen Handel sieht. Nie hätte sie vermutet, welche Leidenschaft Christopher in ihr weckt und dass sie sich sogar in ihn verlieben könnte ...

Ein prickelnder Regency-Roman voller Leidenschaft - für alle Fans der historischen Liebesgeschichten von Kimberly Killion und Kris Kennedy.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.



<p> Cecilia Grant hat Englisch studiert und feiert mit ihren historischen Romanen in den USA große Erfolge. Zu ihren Lieblingsautorinnen und -autoren gehören George Eliot, Mark Twain und Jane Austen.<br></p>

1


Nicht ein einziges Mal in den zehn Monaten ihrer Ehe hatte sie sich das Ableben ihres Mannes gewünscht. Sie würde sich auch keinen Moment lang über das Ereignis freuen. Nicht einmal in diesem Augenblick. Das stünde ihr nun wirklich nicht gut an.

Martha richtete sich in ihrem Sessel auf und strich sich die schwarzen Röcke glatt. Zugegeben, hin und wieder war ihr Verhalten vielleicht mehr ihren Prinzipien denn ihren Gefühlen geschuldet. Doch auf seine Prinzipien konnte man sich verlassen. Prinzipien gaben einem Halt. Prinzipien halfen einem, sich zusammenzureißen, gerade in solchen Fällen, in denen Gefühle lediglich einen trägen Morast darstellten, in dem man zu versinken drohte.

Sie ließ von ihren Röcken ab und faltete die Hände auf dem Tisch. »Ich nehme an, das ist alles rechtlich unanfechtbar«, sagte sie in die Stille ihrer sonnendurchfluteten Stube hinein.

Mr Keene deutete im Sitzen eine Verbeugung an und gewährte ihr einen Blick auf die kahle Stelle auf seinem Hinterkopf. Noch immer vermied er es, ihr in die Augen zu sehen. Die Papiere vor ihm raschelten leise, als er die Ecken glatt strich und sie ohne besondere Absicht neu zurechtlegte. Er sollte das wirklich lassen.

Am anderen Ende des Tisches saß ihr Bruder, der sichtlich bemüht war, seine Wut zu beherrschen und das Gehörte zu verdauen. Dass er es immerhin versuchte, musste man ihm hoch anrechnen.

»Sprich dich aus, Andrew.« Sie wusste nur zu gut, was er zu sagen hatte. »Du tust dir sonst noch Gewalt an.«

»Ich hätte Russell Gewalt angetan, wenn ich gewusst hätte, was er im Schilde führt. Eintausend Pfund!« Er spuckte die Summe aus wie einen Happen verbrannter Grütze. »Eintausend Pfund – und es waren mal zehntausend! Welcher Mann spekuliert mit dem Erbe seiner Frau?«

Ein Säufer offenbar. Um nur ein Beispiel anzuführen. Sie holte tief Luft. »Es ist ja nicht so, als stünde ich ohne einen Penny da. Ich habe ja noch mein Witwenvermögen.«

»Aber das ist nur noch ein Zehntel von dem, was du in die Ehe eingebracht hast, und überdies wirst du keinen Witwensitz haben! Ich würde wirklich zu gern wissen, was er sich dabei gedacht hat.« Die letzten Worte waren vorwurfsvoll an Mr Keene gerichtet.

»Ich hätte diese Investition nicht befürwortet«, erwiderte der Anwalt mit näselnder Stimme und raschelte weiter mit seinen Papieren. »Aber Mr Russell hatte eine Schwäche für dergleichen. Sein Testament bezüglich der ersten Mrs Russell sah ähnlich aus: ihre Mitgift in Wertpapieren angelegt, der Rest in der Hoffnung auf einen Sohn dem nächsten männlichen Verwandten vorbehalten.« Natürlich, ein Sohn. Ob es wohl irgendwo auf der Welt einen Mann gab, der noch besessener war von der Idee, einen Erben zu zeugen, als es ihr Mann gewesen war? Den würde sie doch zu gern einmal sehen.

Oder auch nicht. Eigentlich würde sie solch einem Mann überhaupt nicht begegnen wollen. Sie löste die verschränkten Hände und fuhr mit den Fingerspitzen über das Tischtuch. Sehr hübsch, dieses Tuch. Belgisches Leinen. Und es gehörte nicht mehr ihr.

»Ich wünschte, ich hätte mei