: Anthony Riches
: Schwerter des Zorns Roman
: Penhaligon
: 9783641186753
: Imperium-Saga
: 1
: CHF 7.30
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 480
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Sie schickten ihm Verstärkung, doch sie wünschen ihm den Tod
Britannien brennt! Die mörderischen Horden von Häuptling Calgus haben den Hadrianswall überwunden und verbreiten Angst und Schrecken in der römischen Provinz. Doch der junge Zenturio Marcus hat ganz andere Probleme. Die Verstärkung, die aus Rom eintrifft, bedroht sein Leben. Denn der Kaiser hat ihn zum Tode verurteilt. Seine eigenen Männer werden ihn decken und seine wahre Identität geheim halten. Aber die neuen Soldaten schulden Marcus nichts. Sie werden ihn verraten, sobald sie ihn erkennen. Dann kann ihn nur noch ein Wunder retten - oder eine bespiellos mutige Tat.

Anthony Riches hat einen Abschluss in Militärgeschichte von der Manchester University. Nach dem Studium arbeitete er 25 Jahre für eine Reihe von Großkonzernen in aller Welt, bevor er sich mit Aufträgen in Europa, den USA, dem Mittleren und dem Fernen Osten selbstständig machte. Das Manuskript zum Auftakt der Imperium-Saga schrieb er bereits Ende der 1990er-Jahre, versteckte es allerdings in seiner Schreibtischschublade, bis er sein Werk 2007 endlich zu einem Verlag schickte, wo sich sofort begeisterte Fans fanden. Anthony Riches lebt mit seiner Frau Helen und drei Kindern in Hertfordshire.

2. Kapitel

Der erste Pfeil verfehlte sein Ziel um kaum einen Fußbreit und zischte unbemerkt an den Köpfen der Soldaten in den letzten Reihen vorbei. Von den anderen vier Pfeilen, die eine Sekunde später abgefeuert wurden, passierte einer knapp die Gesichter der vier erstaunten Soldaten am Ende der Kolonne. Ein weiterer flog zu kurz, doch die beiden letzten fanden ihr Ziel unter den Soldaten. Der erste prallte von dem metallenen Buckel eines Schildes ab, den sein Träger beim Marsch über die Schulter gehängt hatte, und bohrte sich in die Kehle eines Soldaten in der folgenden Reihe. Der andere traf einen Mann drei Reihen weiter davor in die Wade. Der Soldat stolperte aus der Marschordnung und hüpfte ein paar Schritte, bevor er auf ein Knie sank. Der Optio der Zenturie, an seinem üblichen Platz ganz hinten in der Kolonne, deutete mit seinem Hastile, dem von einem Messingknauf verzierten Stock, auf die Baumgrenze und schrie seinem Zenturio eine Warnung zu.

»Bogenschützen!«

Julius reagierte sofort. Er riss sein Schwert aus der Scheide und deutete auf die Bäume. »Helme und Schilde! Verteidigungsposition einnehmen!«

Er wirbelte zu der führenden Zenturie herum und bedeutete Dubnus gestikulierend, mit seinen Männern rechts in den Wald einzudringen, der bis zum Rand des Weges reichte, und sich der Position der barbarischen Bogenschützen von dort zu nähern.

»Dubnus, nach rechts! Schnapp dir die Mistkerle!«

Die nächste Salve flog in einem Bogen vom Wald zur Straße und hämmerte gegen die Schilde, die die Männer rasch von der Schulter genommen hatten, um sich dieser unerwarteten Bedrohung zu stellen.

Julius brüllte den nächsten Befehl, ohne auf die Pfeile zu achten, die an ihm vorbeiflogen. »Fünfte Zenturie, Aufstellung! Vorbereiten zum Angriff! Die Neunte rückt durch die Bäume rechts von uns vor! Angriff, marsch!«

Die Soldaten folgten dem Befehl, ohne nachzudenken. Dieser Gehorsam war ihnen lange Jahre durch Drill und Übungskämpfe eingehämmert worden, noch verfestigt von den Schreien und Schlägen ihrer Optios und deren Wachoffizieren, den Tesserarii. Die fünfte Zenturie rückte nach links in das Unterholz zwischen Straße und Wald vor. Die Männer hatten die Schilde erhoben, um sich gegen den Pfeilhagel zu schützen, der von den knapp hundert Schritt entfernten Bäumen auf sie herunterprasselte. Die Neunte Zenturie rechts von ihr marschierte derweil zügig in langgezogener Schlachtreihe in den Wald und suchte zwischen den Bäumen nach den Bogenschützen. Marcus stand neben Dubnus. Er schnappte sich einen Speer von dem erstbesten Soldaten neben ihm und setzte sich in Bewegung. Schneller als alle anderen rannte er im Laufschritt zwischen die dicken Eichen und durch die Büsche, die den dämmrigen Waldboden bedeckten.

Das halbe Dutzend brigantischer Bogenschützen bekam es angesichts der vorrückenden Fünften Zenturie mit der Angst zu tun. Ihr Überfall hatte die Hilfstruppen nur ein wenig ärgern, sie nicht zu einem direkten Angriff verleiten sollen. Sie drehten sich bei ihrem hastigen Rückzug noch einmal um, um eine letzte Salve auf die vorrückenden Römer abzufeuern. Als sie sich danach im Laufschritt tiefer in den Schutz des Waldes zurückziehen wollten, war M