: Steve Cavanagh
: Seven Days Thriller. - Der neue Thriller vom Autor der SPIEGEL-Bestseller THIRTEEN und FIFTY FIFTY
: Goldmann
: 9783641305451
: Eddie-Flynn-Reihe
: 1
: CHF 11.60
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 592
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Er gewinnt jeden Prozess. Denn er steckt hinter jedem Mord.
Man nennt ihn den König der Todeszellen. Randal Korn hat mehr Menschen auf den elektrischen Stuhl geschickt als jeder andere Staatsanwalt in Amerika. Und er genießt es, bei Hinrichtungen zuzusehen. Sein nächstes Opfer: Andy Dubois, ein junger Afroamerikaner, der wegen des Mordes an einem weißen Mädchen zum Tode verurteilt werden soll. Korn hat bereits alles für einen möglichst kurzen Prozess vorbereitet. Doch er hat nicht mit Eddie Flynn gerechnet. Dem New Yorker Anwalt bleiben sieben Tage, um Andy vor einer korrupten Justiz zu retten und den wahren Täter zu finden. Dann soll das Urteil gesprochen werden. Wird Eddie Flynn bis dahin noch am Leben sein?
Sieben Tage bleiben Eddie Flynn, um das Leben seines Mandanten zu retten. Und sein eigenes ...

»Nach den ersten Seiten hängen Sie rettungslos am Haken. ?Seven Days? treibt einem den Schweiß auf die Stirn, und die grandiosen Gerichtsszenen übertreffen sogar John Grisham.« The Times

Steve Cavanagh wuchs in Belfast auf und studierte in Dublin Jura. Er arbeitete in diversen Jobs, bevor er eine Stelle bei einer großen Anwaltskanzlei in Belfast ergatterte und als Bürgerrechtsanwalt bekannt wurde. Mittlerweile konzentriert er sich auf seine Arbeit als Autor. Seine Thrillerserie um Eddie Flynn machte ihn zu einem der erfolgreichsten Spannungsautoren in Großbritannien und den USA.

PROLOG


Holman Correctional Facility, Escambia County, Alabama


Vier lange Jahre hatte Randal Korn auf diesen Moment gewartet.

Mit verschränkten Armen stand er da und musterte den elektrischen Stuhl. Das Ding war fast hundert Jahre alt. Aus Mahagoni geschreinert und dann mit gelber Mittelstreifenfarbe vom Straßenbauamt angemalt, weil das ganz in der Nähe lag. Man taufte den Stuhl auf den Namen »Yellow Mama«.

Hundertneunundvierzig Menschen hatten sich auf diesen Stuhl gesetzt und waren nie mehr aufgestanden.

Die Digitaluhr an der Wand zeigte 23:45.

Langsam wurde es Zeit. Er verließ den gemauerten Raum und fand sich in einem Betonflur wieder. Ungestrichen. Links führte eine Tür in den Kontrollraum – die Hot Box. Er lief daran vorbei, auf direktem Weg zur Sitzecke am Ende vom Flur. Zwei Sofas standen dort einander gegenüber. Auf dem einen saß ein Priester, auf dem anderen das Hinrichtungsteam. Vier Justizvollzugsbeamte, die dafür ausgebildet waren, den Sträfling von seiner Zelle auf den Stuhl zu befördern und ihn dort festzuschnallen, alles in unter zwei Minuten.

Korn winkte dem Team, woraufhin der leitende Beamte nickte. Den Priester ignorierte er. Hinter den Sofas ging es links in einen schmalen Flur. Am Ende davon gab es eine kleine vergitterte Zelle, und darin saß Darius Robinson auf dem Bett vor dem Fernseher. Er hatte seine letzte Mahlzeit zu sich genommen – Chicken-Fried Steak, Maisbrot und eine Pepsi. Der Priester hatte ihm den letzten Segen gegeben. Sein Kopf und der linke Unterschenkel waren frisch rasiert. Nur einer stand noch zwischen Darius und Yellow Mama.

Sein Name war Cody Warren.

Cody telefonierte draußen vor der Zelle von dem Apparat aus, der dort an der Wand hing. Korn wusste, was Cody vorhatte. Er versuchte, das Büro des Gouverneurs zu erreichen, wartete darauf, dass Chris Patchett die Papiere durchsah, die Cody ihm geschickt hatte, den Antrag auf einen Aufschub der Hinrichtung. Als Strafverteidiger, der einige Erfahrung mit Todesstrafen in Alabama hatte, war Cody der Einzige, der den Gouverneur dazu überreden konnte, das Leben seines Mandanten zu verschonen.

Regungslos stand Korn da. Ein großer, dürrer Mann mit kaum Muskeln und keinem Gramm Fett am Leib. Nicht, dass er sich darum bemühte. Er aß nur wenig, und das sah man ihm auch an. Hohe Wangenknochen, mit denen man ein Steak hätte schneiden können. Keine Falten im Gesicht. Manche sagten, er sähe aus wie eine Porzellanpuppe. Mit seinen dunklen Haaren, dem Seitenscheitel und der Drahtbrille ordentlich auf seiner Nase wirkte er wie ein viel älterer Mann, der in einen jüngeren Körper eingezogen war. Korn hatte kleine schwarze Augen und wulstige Brauen, als wollte er seinen Blick verbergen. Der Mund war nicht mehr als ein schwarzer Spalt in seinem Gesicht. Seine Größe hätte ihm zum Vorteil gereicht, hätte er jemals Sport getrieben, aber er war lieber drinnen geblieben, im dunklen Zimmer, hatte gelesen, gelernt und nachgedacht. Wie eine alte Spinne, die ein Netz spann, das nur sie selbst sehen konnte.

Darius Robinson, fünfundzwanzig, war vor vier Jahren des Mordes für schuldig befunden und zum Tode verurteilt worden. Seine Gnadengesuche waren schnell aufgebraucht. Das Opfer war ein Gebrauchtwagenhändler, dem man bei einem Raubüberfall in die Brust geschossen hatte. Ein Mann namens Porter hatte den Mann erschossen, als er ihn um fünf Riesen Bargeld erleichterte. Robinson hatte Porter zu dem Raub gefahren und war danach mit ihm geflüchtet. Er behauptete, er hätte nicht gewusst, dass Porter bewaffnet war, und ihn nur hingefahren, weil er sich ein neues Auto kaufen wollte. Porter