: Terry Goodkind
: Der Bann der Hexe - Das Schwert der Wahrheit Eine Novelle
: Penhaligon
: 9783641264796
: Die Kinder von D?Hara
: 1
: CHF 8.10
:
: Fantasy
: German
: 256
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der Bann der Hexe verspricht Rettung und bringt den Untergang - der vierte Band des neuen Zyklus »Die Kinder von D'Hara«!
Richard Rahl und seine Gefährten müssen sich dem dunklen Zauberer Michec stellen, oder Richards geliebte Kahlan wird sterben - sie alle werden sterben! Um ihren Feind auch nur zu erreichen, müssen sie allerdings dem Bann einer Hexe folgen und zunächst freiwillig in das Reich der Toten eintreten. Zumindest glaubt Richard das - doch es ist eine tödliche Falle!

Die Kinder von D'Harabei Penhaligon:
1. Die goldene Göttin
2. Die Vorboten des Todes
3. Im Labyrinth des Zauberers
4. Der Bann der Hexe
5. Das Tor zur Dunkelheit

Terry Goodkind (*1948; ?2020) wurde in Omaha, USA, geboren und war nach seinem Studium zunächst als Rechtsanwalt tätig. 1994 erschien sein Roman »Das erste Gesetz der Magie«, der weltweit zu einem sensationellen Erfolg wurde und den Auftakt zu einer der erfolgreichsten Fantasy-Sagas aller Zeiten bildet. Er lebte bis zu seinem Tod in Maine, USA.

1


Kahlans Schrei fühlte sich nicht nur so an, als würde er Richards Seele in Stücke reißen, nein, er war ein überwältigender, grauenhafter Schock für ihn. Er begriff weder, noch konnte er sich erinnern, wie es dazu gekommen war, dass er in einem Raum voller gehäuteter, ebenfalls an ihren Handgelenken unter der Decke hängender Leichen hing. Er verstand jedoch, dass es eine Art Bann sein musste, gewirkt vom Hexer Moravaska Michec. Und überhaupt, was geschehen war oder wie, das spielte eigentlich gar keine Rolle. Was zählte, war allein das Hier und Jetzt.

Ein kurzer Blick nach links zeigte ihm, dass Shale, Handschellen um die Handgelenke, ebenfalls an einer unter der Decke befestigten Kette hing und in dieselbe Richtung schaute wie er. Sie schien bewusstlos zu sein und konnte ihm daher nicht helfen.

In gleicher Entfernung rechts von ihm und in dieselbe Richtung, zu den hängenden Leichen hin schauend, wehrte sich eine panische Kahlan gegen das, was wohl jeden Augenblick geschehen würde. Der Gestank der toten Körper, die in einem Gittermuster überall im Raum hingen, war nicht nur widerlich, sondern geradezu übermächtig.

Sosehr Kahlan auch um sich schlug, was ihre Handgelenke wegen der ins Fleisch einschneidenden Handschellen nur umso stärker bluten ließ – Michec hatte ihr Fleisch fest im Griff. Seinen dicken Daumen außen, dazu zwei Finger in dem Schlitz, den er seitlich am Hals in ihre Haut geschnitten hatte, konnte er damit beginnen, sie bei lebendigem Leib zu häuten.

Richard erinnerte sich genau. Michec hatte davon gesprochen, dass er den Raum mit einem Bann belegt habe, um ihre Gabe zu blockieren. Das musste der Grund sein, weshalb sie ihre Kraft nicht gegen ihn eingesetzt hatte. Die Vorstellung, Michec könnte ihr bei lebendigem Leib die Haut abziehen, war mehr, als er ertragen konnte. Er versuchte selbst auf seine Gabe zuzugreifen, doch es war, als wäre da nichts. Er fühlte sich einfach leer.

Solange Michec ihrer aller Gabe mit seinem Bann blockierte, konnte sie ihm keine Hilfe sein.

Direkt ihm gegenüber hing Vika, nackt wie Kahlan, hilflos in Handschellen, das Gesicht ihm zugewandt. Trotz der Schmerzen, die sie litt, sowohl von der klaffenden Wunde im Unterleib, die Michec ihr zugefügt hatte, um ein Stück ihrer Eingeweide herauszuziehen, als auch von dem Strafer, den er in die offene Wunde gerammt hatte, um ihre Qualen noch zu vergrößern, war sie sichtlich bestürzt, Kahlan in der Gewalt dieses üblen Mannes zu sehen. Eines Mannes, der sie, Vika, einst besessen hatte.

»Mein Gebieter«, rief sie mit schwacher Stimme, einer Stimme allerdings, die zu Michec durchdrang.

In der Erwartung zu erfahren, warum sie ihn störte, wandte er sich gereizt herum und warf ihr über die Schulter einen bösen Blick zu.

»Mein Gebieter«, brachte Vika erneut mit zittriger Stimme hervor.

»Was!«, brüllte er, verärgert, dass man ihn störte, ehe er damit beginnen konnte, Kahlan bei lebendigem Leib