: Penny Roberts
: Julia Best of Band 273 Penny Roberts
: Cora Verlag
: 9783751519342
: Julia Best of
: 1
: CHF 4.90
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

GLUT IN SAMTBRAUNEN AUGEN

Ein gut aussehender Bräutigam, eine herrlich gelegene Luxusvilla in der Toskana und ein Vermögen, das sie nach ihrer Hochzeit mit Cesare erhält: Das klingt wie ein Traum - trotzdem ist Vanessa todunglücklich. Sobald Cesare ihr Geheimnis kennt, wird die Glut in seinen samtbraunen Augen endgültig erlöschen ...

SO WEIT WIE DER OZEAN

Beim Schnorchelurlaub in Brasilien will Amelia sich ihrer Angst vor dem Ozean stellen - und begegnet dem geheimnisvollen Ethan. Sie spürt, dass auch sie den verwegenen Tauchlehrer fasziniert. Doch nach einer wundervollen Nacht unter Palmen weist er sie kühl zurück ...

DER SCHÖNE FREMDE SPANIER

Auf der malerischen Insel Ibiza steht Allison eine aufregende Begegnung bevor: mit ihrem Vater, einem berühmten Schauspieler, den sie noch nie gesehen hat. Aber wieso erscheint überraschend der geheimnisvolle Sebastián López zu ihrem Treffen? Ist er wirklich der Manager ihres Vaters?



Hinter Penny Roberts steht eigentlich ein Ehepaar, das eines ganz gewiss gemeinsam hat: die Liebe zum Schreiben. Schon früh hatten beide immer nur Bücher im Kopf, und daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Und auch wenn der Pfad nicht immer ohne Stolpersteine und Hindernisse war - bereut haben beide ihre Entscheidung, das Hobby zum Beruf zu machen, nie. Denn was kann es Schöneres geben, als mit der Kraft der eigenen Fantasie immer wieder neue Geschichten zu erzählen?

1. KAPITEL


Achtzehn Jahre später …

Ihr sollt euch lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet.

Dieser Satz klang höhnisch in Vanessa Carlisles Ohren, als sie in den Kirchgang trat. Ihr Herz klopfte heftig, und sie schluckte. Die meisten der anwesenden Gäste, die sie jetzt voller Neugier musterten, kannte sie nicht. Sie umklammerte den Blumenstrauß in ihren Händen so fest, als wäre er ein Rettungsring, der sie aus diesem Wahnsinn befreien könnte.

Doch es gab kein Zurück mehr.

Nicht für sie.

Wie von selbst setzte sie einen Fuß vor den anderen und trat vor den Pfarrer, der sofort mit der Zeremonie begann. Alles zog wie ein Nebel an ihr vorüber. Sie sah, dass die Lippen des Geistlichen sich bewegten, doch sie konnte seine Worte nicht hören, obwohl er direkt vor ihr stand. Erst als er sie erwartungsvoll anblickte, wusste sie, dass der Moment der Wahrheit gekommen war.

„Willst du, Vanessa Carlisle, mit diesem Mann in den heiligen Stand der Ehe treten?“, wiederholte er geduldig. „Versprichst du ihm die Treue in guten und in schlechten Tagen, in Gesundheit und Krankheit, heute und für alle Zeit? Dann antworte mit Ja.“

Nein! Nein! Niemals! schrie alles in ihr. Sie wollte herumwirbeln, davonlaufen und der düsteren Zukunft, die ihr bevorstand, entfliehen – doch sie tat nichts dergleichen.

„Ja“, erwiderte sie stattdessen laut und vernehmlich, und im nächsten Moment …

Leise keuchend schlug Vanessa die Augen auf und strich sich die rotblonden Locken aus dem Gesicht.

Sie brauchte einen Moment, um sich zu orientieren, doch dann erinnerte sie sich, dass sie sich nicht mehr zu Hause in England, sondern in Italien befand. Und die schwarze Limousine, die sie vor etwas mehr als einer Stunde vom Bahnhof in Pisa abgeholt hatte, brachte sie auf direktem Weg in das kleine toskanische Dorf Fornaci – zum Anwesen des Mannes, der zugleich ihre einzige Hoffnung und ihr schwärzestes Verderben bedeutete.

Cesare Sanguetti.

Tief atmete sie durch. Wie hatte sie bloß einschlafen können? Wo sie doch schon seit geraumer Zeit kaum mehr ein Auge zubekam. Genauer gesagt seit dem Tag, an dem ihr Onkel sie gezwungen hatte, bei diesem Wahnsinn mitzumachen.

Sie schüttelte den Kopf. Hinter ihr lag eine anstrengende Reise, sodass es kaum verwunderte, dass sie kurz eingenickt war. Eines stand jedenfalls fest: Sie wäre jetzt gern überall auf der Welt. Egal wo. Nur nicht hier.

„Wir sind gleich da“, riss der Fahrer der Limousine, ein freundlicher älterer Italiener namens Luigi, sie aus ihren Gedanken. „Sehen Sie das große Gebäude dort oben auf dem Hügel?“

Angestrengt blickte sie nach draußen. Sie hatte das Fenster im Heck des Wagens ganz heruntergelassen, doch trotz des Fahrtwindes, der ihr ins Gesicht wehte, spürte sie, wie sich Schweißperlen auf ihrer Stirn sammelten. So war es seit sieben Jahren immer bei ihr, wenn sie sich in engen Räumen oder in der Nähe von freien Gewässern aufhielt. Es war schon etwas besser geworden im Laufe der Zeit, doch das latente Gefühl von Unbehagen war sie nicht mehr losgeworden seit jenem verhängnisvollen Ereignis.