Kapitel 1 - Große Liebe
Aufmerksam beobachtete ich Channing Tatum dabei, wie er Amanda Seyfried immer näher kam, bis die beiden sich endlich küssten. Zuerst sanft, dann heftiger, ehe sich Channing im strömenden Regen auf den Boden setzte und Amanda – die im Film Savannah hieß – auf seinen Schoß zog. Ich konnte das Ganze nur mit einem belustigten Lächeln betrachten. Mal im Ernst, wer setzte sich denn auf den nassen, schlammigen Boden, nur um ein bisschen rumzuknutschen? Ich hatte das jedenfalls noch nicht gemacht.
Trotzdem kam ich nicht umhin, die Szene mit gebannten Blicken zu beobachten. Etwas in meinem Brustkorb vibrierte, als ich den leidenschaftlichen Kuss der beiden verfolgte. Meine Augen klebten förmlich auf dem Fernseher und während ich die weibliche Darstellerin betrachtete, wünschte mir fast, ein Teil der Handlung zu sein.
Dann verschwand die Szene und von den bunten Farben blieb nur ein schwarzes Bild zurück. Alles im Zimmer war dunkel, als die einzige unnatürliche Lichtquelle des Raumes ausgeschaltet wurde. Lediglich der Mondschein fiel durch das Fenster, an denen ich die Jalousien noch nicht heruntergelassen hatte.
»He!«, rief ich und bewegte mich in seinen Armen. Nein, nicht in denen von Channing Tatum, sondern von Robin – meinem Freund. »Warum hast du das ausgemacht? Ich wollte den Film anschauen«, beschwerte ich mich und drehte mich auf den Rücken. Robin machte mir Platz.
»Ich habe eine viel bessere Idee«, hauchte er und legte seine Hand auf meinen Bauch, wobei er mein Tanktop ein Stück nach oben schob. »Eine viel, viel bessere Idee.«
Mein Magen zog sich zusammen, was nicht daran lag, dass seine Berührung mich in die richtige Stimmung versetzt hätte. Vielmehr war das Gegenteil der Fall.
Er drehte sich neben mir, sodass er halb auf meinem Körper zum Liegen kam. Seine Lippen fanden mein Kinn und er küsste sich sanft zu meinem Hals nach unten. Doch von Sekunde zu Sekunde wurden seine Liebkosungen verlangender und meine innerliche Blockade immer stärker.
Mein Herz begann, schneller zu schlagen, und ich lag starr unter ihm, während er sich auf mir bewegte. Ich war wie das sprichwörtliche Reh im Scheinwerferlicht.
Sein Mund wanderte von meinem Hals nach oben zu meinem Ohr. Mit den Zähnen erreichte er die empfindliche Spitze und knabberte behutsam an dieser.
Ich wusste, was er wollte.
Ich wusste es ganz genau.
Der Film musste Robin in Stimmung gebracht haben, aber mich nicht. Ich lag regungslos auf dem Bett, obwohl ich es doch eigentlich genießen müsste. Vor meinem inneren Auge flackerte wieder das Bild des Filmkusses auf und das gab mir den Rest. Mit den Händen packte ich seine Schultern.
»Robin«, keuchte ich, während sich ein Ring um meine Brust legte, der es mir erschwerte, Luft zu holen.
Doch mein Freund brummte nur und seine Küsse wurden noch fordernder, während seine Hand sich gänzlich unter mein Top schob. Er berührte meine nackte Haut, ohne jegliche Barriere. Seine Finger wanderten nach oben.
Doch mit jedem Zentimeter, den er berührte, wuchs das Bedürfnis in mir, Abstand von ihm zu nehmen. Von meinem eigenen Freund! Es hätte mir gefallen sollen, aber es löste Abneigung in mir aus, ohne dass ich es mir erklären konnte. Es war wie ein Rätsel, dessen Antwort ich tief in mir kannte, aber nicht danach fassen konnte.
Bevor das Gefühl mich übermannen und Robins Finger meine Brüste finden konnten, drüc