: Alfred Bekker
: Mitternachtsdunkel: 4 übernatürliche Thriller
: Alfredbooks
: 9783745212341
: 1
: CHF 4.00
:
: Fantasy
: German
: 400
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Mitternachtsdunkel: 4 übernatürliche Thriller von Alfred Bekker     Dieses Buch enthält folgende Geschichten:   Alfred Bekker: Schreckensgalerie Alfred Bekker: Die Hexe von Gilford Castle Alfred Bekker: Das Juwel des Dämons Alfred Bekker: Wolfsmagie     Eigentlich könnte die Welt so schön sein. Tom hält um die Hand von Patricia Vanhelsing an, doch das Glück wird überschattet von bösen Vorahnungen. Meldungen über Wölfe und grauenvolle Morde im schottischen Hochland machen die Runde, und immer wieder wird Patricia von Vorahnungen gequält. Sie reist mit Tom nach Schottland, und die mysteriösen Wölfe setzen bereits einen ganzen Ort in Schrecken. Was hat die junge Lady Arwenna Strachan mit den Mörderbestien zu tun? Die Lösung dieses Rätsels ist gefährlich und fordert den Tod! 

4


Michael T. Swann erhob sich hinter seinem völlig überladenen Schreibtisch und reichte mir eine dünne Mappe. Unser Chefredakteur hatte Tom und mich in sein Büro gerufen, noch bevor sich einer von uns an seinen Schreibtisch hatte setzen können. Es musste sich um etwas Dringendes handeln. Und Swann war ziemlich ein Eile. Er verzichtete sogar auf ein"Guten Morgen", so ohne Umschweife kam er zur Sache.

"Der Industrielle Ray Waters ist auf sehr mysteriöse Weise gestorben", erklärte er. Der Name Waters war mir ein Begriff.

Er war nicht nur ein wichtiger Industriekapitän, sondern auch eine bekannte Jet-Set-Größe. In den letzten Jahren war er darüber hinaus als Kunstmäzen hervorgetreten, der auf zahlreichen Auktionen als Käufer von sich reden gemacht hatte.

Swann deutete auf die Mappe.

"Alles, was ich an Informationen habe, ist da drin. Eine dürre Pressemitteilung der Polizei und der Waters Industrial Holding Group... Ja, und dann war da noch ein Anruf der Witwe, Mrs. Grace Waters."

Ich hob die Augenbrauen und strich mir mit einer beiläufigen Handbewegung eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht."Hier bei den LONDON EXPRESS NEWS?", vergewisserte ich mich etwas überrascht.

Swann nickte.

"Mrs. Waters wollte Sie sprechen, Patricia. Ich habe vereinbart, dass Sie so schnell wie möglich bei ihr vorbeischauen. Die Adresse der Waters liegt der Mappe bei..."

Swann atmete tief durch. Er umrundete den Schreibtisch. Wir standen ihm direkt gegenüber. An diesem Morgen hatte er uns nicht einmal einen Sitzplatz angeboten. Er tickte mit dem Zeigefinger auf die Mappe, die er mir gegeben hatte."Es geht im Kern darum, dass Mr. Waters durch die Hand einer unbekannten Kreatur erwürgt worden sein soll... Sie sehen, dass fällt in Ihr Spezialgebiet, Patricia."

"Eine unbekannte Kreatur?", echote ich.

Swann nickte.

"Ja, jedenfalls nach Aussage des Hausmädchens. Die Polizei gibt sich bedeckter. Aber auch sie kommt um die Tatsache nicht herum, dass die Würgemale am Hals von ungewöhnlich großen Händen stammen. Von Händen, die Krallen gehabt haben müssen..." Swann zuckte die Achseln."Wie auch immer... Versuchen Sie Ihr Glück bei Mrs. Waters!"

Zehn Minuten später saßen wir in Toms Volvo und quälten uns durch den Londoner Stadtverkehr. Eine graue Dunstglocke hing über der Stadt und sorgte dafür, dass man zwischendurch auf die Uhr schauen musste, um nicht auf den Gedanken zu kommen, dass dies vielleicht schon die hereinbrechende Dämmerung war.

Während der Fahrt versuchte ich per Handy Mrs. Waters zurückzurufen.

Vergeblich.

Der Anschluss war laufend besetzt.

"Wahrscheinlich wird die arme Frau jetzt von der Presse geradezu gejagt", vermutete Tom."Jetzt will doch jeder ein Foto der Trauernden auf Seite 1...."

Ich seufzte.

"Ich fürchte, du hast recht", gestand ich ein, während ich zum vierten Mal auf die Wahlwiederholungstaste drückte. Auch diesmal wieder ohne Erfolg. Ich legte den Apparat zurück in meine Handtasche.

"Um so seltsamer ist, dass sich Mrs. Waters von sich aus an die NEWS wendet", hörte ich