: Oliver Fröhlich
: Perry Rhodan 3180: Das Extemporale Gefecht Perry Rhodan-Zyklus 'Chaotarchen'
: Perry Rhodan digital
: 9783845361802
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In der Milchstraße schreibt man das Jahr 2072 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Dies entspricht dem Jahr 5659 nach Christus. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan seiner Menschheit den Weg zu den Sternen geöffnet hat. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, man arbeitet intensiv zusammen. Doch entwickelt sich in der kleinen Galaxis Cassiopeia offensichtlich eine neue Gefahr. Dort ist FENERIK gestrandet, ein sogenannter Chaoporter. Nachdem Perry Rhodan und seine Gefährten versucht haben, gegen die Machtmittel dieses Raumgefährts vorzugehen, bahnt sich eine unerwartete Entwicklung an: FENERIK stürzt auf die Milchstraße zu. Während Rhodan dem Chaoporter nacheilt, versucht er, mehr über dieses Gebilde herauszufinden, und hat über den Quintarchen Farbaud bereits tiefe Einblicke erhalten. Farbaud indessen ist längst wieder an Bord von FENERIK - ebenfalls Anzu Gotjian, die ein neues Leben als Sextadim-Kanonierin beginnt. Ein erster Prüfstein ist DAS EXTEMPORALE GEFECHT ...

Den Sohn der Ewigen

Schöpfer zu finden,

ihn durchs Leben zu begleiten

und ihm schließlich den Weg zurück

in die Hohen Gefilde

zu seinen Schöpfervätern zu bereiten,

ist unsere Aufgabe.

Erfüllen wir sie mit Freude,

mit Ehrfurcht

und in dem Bewusstsein,

dass auch wir uns irren können.

 

(aus: »Der Orden der Wegbereiterinnen, Teil 1 – Fundament«)

 

 

1.

Ein schmerzhafter Abschied

 

Irgendwo im Universum, nach einer dort unbekannten Zeitrechnung, etwa 27.000 NGZ

Ein letztes Mal badete Tháan Vhyrgo im Jubel der Menge, und er verabscheute es.

Die vier Arme streckte er seitlich von sich, die Handflächen nach oben gedreht. Den Kopf hielt er erhoben, den Blick in unauslotbare Ferne über die Dächer der Metropole hinweg bis zu den Bergen am Horizont gerichtet. Die Zähne wiesen mit den Spitzen ins Mundinnere, sodass er nicht einmal versehentlich Aggressivität zeigen konnte. Seine Pose täuschte Zufriedenheit vor. Zufriedenheit, Güte, Würde und erhabene Gelassenheit.

Die ihn umsirrenden Kameras sollten in jeden Haushalt und zu jedem öffentlichen Holoempfänger Bilder eines Tháans senden, der die Liebe seines Volkes freudvoll über sich hinwegbranden ließ. Ein kleines Lächeln, deutlich sichtbar, aber nichtzu übertrieben, signalisierte den Untertanen, dass auch er sie liebte.

In Wirklichkeit konnte Vhyrgo nichts gleichgültiger sein. Er tat all das nur, weil er sonst sterben würde. Sofort und vor aller Augen. Weil ihn die Wegbereiterin, die schräg hinter ihm stand, andernfalls als das erkennen würde, was er war: ein Irrtum, ein Betrüger.

Also lauschte er dem Jubel des Volkes, das sich 888 Beghda-Maße unter ihm vor dem Palast drängte. Akustikfelder übertrugen die Huldigung bis zu Vhyrgo auf dem Tributbalkon, weil den Erfordernissen an die Abschiedszeremonie sonst nicht hätte genügt werden können.

Unablässige Lobpreisung vom Augenblick des höchsten Stands der Sonne Rhyl, bis dass ihr Licht den Tháan nicht länger umhülle und er keinen Schatten mehr werfe. So verlangte es die Tradition.Vorgetragen in aufrichtiger und ehrfürchtiger Inbrunst, damit sie den Scheidenden in der Höhe erreiche.

Vor Tausenden Umläufen mochte das ohne Schallverstärkung möglich gewesen sein. In einer Zeit vor Tháan Beghda, als der Palast auf der anderen Seite der Metropole gelegen und nicht seine protzigen Ausmaße aufgewiesen hatte.

Beghda!, dachte Vhyrgos.Was für ein oberflächlicher Nichtsnutz. Was für ein von Äußerlichkeiten besessener Geck. Was für ein eitler, überheblicher Narr, der ein Längenmaß nach der eigenen Körpergröße definierte.

So etwas wäre Vhyrgo während seines Tháanats nie in den Sinn gekommen. Nach ihm waren lediglich einige Kriege benannt – 247, um genau zu sein.

Beghda jedenfalls hatte einen neuen, prunkvolleren und vor allem höheren Palast errichten lassen. Ausgerechnet neben dem Auffangbecken eines gewaltigen Wasserfalls. Angeblich hatte ihn der Anblick des Regenbogens fasziniert, den die stetig durch die Luft wirbelnden Tropfen über den Palast zauberten. Was für eine Idiotie.

Zugegeb