Kapitel 1
Wenn ich die Augen schließe, sehe ich Feuer. Rote, glühende Flammen, die vor mir tanzen und alles, was vor ihnen steht, niederbrennen. Die Hitze, die mich umgibt, ist erdrückend. Meine Lungen fühlen sich klebrig und staubig zugleich an.
Doch ich nehme noch etwas anderes wahr. Etwas, das andere Menschen nicht sofort spüren. Wärme umarmt mich. Beinahe schützend. Die Flammen umkreisen mich und bilden ein sicheres Zelt. Sie reden mit mir. Ich kann sie hören. Sie sagen, ich soll keine Angst haben. Ich glaube ihnen. Feuer bedeutet nicht nur Zerstörung, sondern auch Neubeginn und Schutz. Wie ein Phönix, der verbrennt und aus seiner eigenen Asche wieder aufersteht. Mächtiger, schöner, strahlender als zuvor.
Ich habe das Gefühl, es würde mich noch etwas anderes als das Feuer zu sich rufen. Doch was? Wer bist du? Was willst du von mir? Wie bitte? Ich… kann dich nicht verstehen… zu… leise. Es schwindet. Bitte geh nicht! Warte!
Und mit einem Mal war es schwarz. Wie die Asche, die das Feuer hinterlassen hat.
„…nica.“
War sie das? Diese mysteriöse Stimme? Sie klang so anders.
„Monica!“
Nein, das war sie nicht.
Ich schlug meine Augen auf und sah meine Mutter vor meinem Bett stehen. Noch war alles verschwommen, jedoch konnte ich ihren blonden Pferdeschwanz und ihre ungewöhnlich blasse Haut erkennen.
Es war also nur ein Traum gewesen. So wie jedes verdammte Mal. Warum konnten diese Träume ni