: Warda Moram
: Liber Bellorum. Gesamtausgabe. Band I - III Band I: Blut und Feuer. Band II: Licht und Schatten. Band III: Asche und Phönix
: Mankau-Verlag GmbH
: 9783863746810
: 1
: CHF 8.10
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 1057
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Band I Die Dunkelheit wächst mit jedem Moment - so, wie das Licht mit jedem Moment an Kraft verliert. Und wenn alles Schatten ist, wenn Hell und Dunkel ineinanderfließen wie Staub und Asche, Wasser und Blut, dann beginnt der kälteste Winter. Dann beginnen die Vergessenen wiederzukehren. Die Grenzen wurden gebrochen. Der Sucher erwacht ... Epistulae Exustae, Kapitel 326 Zwei Brüder ziehen heimatlos umher: Der verwegene Kyle ist getrieben von seiner dunklen Vergangenheit, während der zurückhaltende Raven an der Impulsivität seines Bruders so manches Mal verzweifelt. Warum müssen sie stets fliehen, warum ständig lügen? Als sie ein Tabu brechen und die Grenze zum Verbotenen Land überschreiten, treten die in ihnen schlummernden magischen Kräfte zutage. Auf der hoch angesehenen Akademie von Lunaris sollen Kyle und Raven lernen, ihre Magie zu kontrollieren und zu nutzen. Doch bald schon beginnt die schöne Fassade zu bröckeln, und düstere Prophezeiungen nehmen Gestalt an ... Band II Mein Weg war lang, trennte mich von Freunden und Familie, führte mich durch Licht und Schatten, bis mitten hinein in den Schlund der Hölle. Die Welt wird immer dunkler, je mehr ich von ihr sehe. Was mit einer Suche nach mir selbst begann, verwandelte sich in eine Flucht vor einer Wahrheit, zu groß für meinen sterblichen Verstand. Die Zeit ist gekommen. Meine Reise endet hier. Meine Herrschaft beginnt. Aus den Chroniken des Reisenden Wer ist der wahre Feind? Feuermagier Kyle macht sich auf die Suche nach der Wahrheit: über Gräuel der Vergangenheit und dunkle Bedrohungen in der Zukunft. Wird ein zerbrechliches Bündnis dem ungewiss mächtigen Gegner trotzen können? Band III Der Grat zwischen Licht und Dunkel ist schmal. Und genau dort an der Grenze, wo die grauen Schatten herrschen, endet die Vergangenheit und beginnt die Zukunft. Gegenwart ist eine Illusion, die Faszination des Moments hat sie geschaffen. Doch wird jeder Moment, im selben Augenblick, in dem er passiert, Teil der Vergangenheit, die uns immer wieder einholt. Blickt zurück und ihr werdet sie sehen - blickt nach vorne und dort wird sie ebenfalls sein. Die Zeit ist eine grausame Freundin. Und eine mächtige Feindin. Und letzten Endes bekommt sie immer ihren Willen. Leviathan Ein hinterhältiger Mord bringt das unsichere Bündnis zwischen Allianz und Schattenclan ins Wanken. Als Schattenfürst Kyle der Allianz Rache schwört, schwindet die letzte Hoffnung auf eine diplomatische Lösung. Doch höhere Mächte haben ihre Finger mit im Spiel. Halbvergessene Legenden enthüllen ihren wahren Kern, und eine uralte Prophezeiung droht sich zu erfüllen, als das Land im Krieg versinkt. Lässt das Schicksal noch mit sich verhandeln?

Warda Moram, geboren 1991, ist Literaturwissenschaftlerin, Künstlerin und Geschichtenerzählerin und lebt westlich der Stadt München. Die Liebe zum Erzählen begleitet sie schon ihr Leben lang. Erste Schreibversuche in der Fantasy machte sie bereits in der Grundschule, und aus dem Hobby wurde schnell eine Leidenschaft. Ihre Abschlussarbeiten für den Master in englischer Literaturwissenschaft widmete sie ebenfalls der fantastischen Literatur. Im Alltag arbeitet sie als Übersetzerin und Editorin.

DUNKLE VERGANGENHEIT

Die Welt ist klein.

Aber sie wächst mit jedem Schritt,

den wir in eine andere Richtung machen.

Der Reisende

Raven war den ganzen Tag draußen gewesen. Joe hatte ihm kurz erklärt, was er alles zu tun hatte, und ihn dann allein gelassen. Raven hatte die Pferde auf die Weide gebracht, die Futtertröge aufgefüllt und die Tiere nach einigen Stunden wieder heimgeholt. Danach hatte er sich irgendwo hinter der Scheune in die Wiese gelegt und sich seitdem nicht mehr bewegt. Um ihn herum war weit und breit nichts, nur Stille, Sonne und ein sanfter Wind. Er hatte lange einfach nur den Himmel beobachtet und war zu dem Schluss gekommen, dass es spätestens am nächsten Tag regnen würde. Die Wolken waren erst am Nachmittag gekommen, hatten sich aber so schnell und so dicht zusammengezogen, dass es nicht mehr lang dauern durfte, bis sie den Regen nicht mehr halten konnten. Raven mochte Regen nicht. Ihm gefiel das Geräusch der platzenden Tropfen, ihm gefiel der Anblick der nebelhaften Regenschleier, ja, ihm gefiel sogar der schwere, feuchte Geruch der Luft kurz vor einem starken Schauer. Aber er hasste es ganz einfach, nass zu werden.

Zum Glück hatte er ein Haus, in dem er wohnen durfte. Ein Dach über dem Kopf und ein Bett, in dem er schlafen konnte. Alles, was er brauchte, um glücklich zu sein. Hoffentlich hatte er das auch noch, wenn es anfing zu regnen …

Als die Sonne unterging, stand er auf und schwankte kurz, als ihm für einen Moment schwarz vor Augen wurde. Er war es gewohnt, dass ihm regelmäßig der Kreislauf versagte, wenn er sich zu schnell aufrichtete. Es beunruhigte ihn nicht mehr. Kaum stand er jedoch, fiel ihm auf, wie sehr ihn die Erschöpfung schon wieder eingeholt hatte. Er fühlte sich, als hätte er den ganzen Tag schwerste körperliche Arbeit geleistet. Müde und schwach. Es war ihm einfach unbegreiflich, wie das möglich war, wo er doch den ganzen Nachmittag entspannt in der Sonne gelegen hatte.

Letztendlich zog ihn sein Bruder nicht ohne Grund ständig wegen seiner fehlenden Ausdauer auf. Er war noch nie sonderlich gut in Form gewesen. Aber er hatte das Gefühl, dass es in letzter Zeit schlimmer geworden war.

Nachdenklich machte er sich auf den Weg, erreichte irgendwann das Haus und schleppte sich schwerfällig die Treppe hoch. Er wollte sich einfach nur noch in sein Bett fallen lassen und jahrelang durchschlafen, aber an der Tür angekommen zögerte er, bevor er sie öffnete und eintrat.

Kyle lehnte im Türrahmen von Alicias Zimmer. Er hatte ihm den Rücken zugewandt, schien ihn nicht einmal zu bemerken.

„Ich weiß, ich weiß. Aber das alles hat sich gelohnt, weil ich dadurchdich kennengelernt habe“, säuselte er, und in Ravens Kopf entstand das Bild von Alicia, die an ihrem Schreibtisch lehnte und sich gespielt verlegen die Haare aus dem Gesicht strich.

„Ach, hör doch auf“, erwiderte sie, und am Klang ihrer Stimme konnte R