Kapitel 3
Seit Jahren nun schon stand Oswin als Krieger und Ritter im Dienst des Frankenkönigs Gunthram in Poitiers. Dabei durfte er sich rühmen, so etwas wie ein Vertrauter des Königs geworden zu sein, was ihn immerhin auch offiziell in den Rang eines Kriegers hatte erheben lassen, was dem niedrigen Adel entsprach.
Wann immer es dem König danach war, hatte er einen Auftrag für seinen Krieger Oswin. Meist waren diese Aufträge derart, dass er sonst niemanden anderen damit beauftragen wollte. Obwohl sogar Oswin selbst kaum jemals genau genug wusste, wieso er nun den einen oder anderen Auftrag so dringend erledigen und wieso das unter allen Umständen geheim bleiben musste.
Wie beispielsweise der Auftrag, im Kloster Saint Croix »nach dem Rechten zu sehen«. Wörtlich sogar.
Was war damit eigentlich gemeint? »Nach dem Rechten sehen?«
Nun gut, Oswin machte sich halt wie immer auf den Weg, verkniff sich jegliche Hinterfragung, für die sein König erfah