: Portia Costa
: Komm für mich Erotischer Roman
: Heyne
: 9783641050931
: 1
: CHF 7.20
:
: Erzählende Literatur
: German
: 304
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Sinnlichkeit, gewagte Fantasien und Sex
»Komm für mich. Ich beobachte dich und es erregt mich.« Das und mehr steht in einem Brief, den die Bibliothekarin Gwendolyne in ihrer Inbox findet. Wer ist der mysteriöse Schreiber? Und wie kann er ihre ge heimsten Fantasien wissen und Wort für Wort niederschreiben? Kann es sein, dass es einer der Besucher ist, der gerade zusieht, wie sie beim Lesen errötet? Der Gedanke ist erregend, und Gwendolyne antwortet dem Fremden - und ihren eigenen erotischen Wünschen.

Portia da Costa begann 1984 mit dem Schreiben erotischer Bücher und gewann bereits mehrere Preise. Sie lebt in West Yorkshire.
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Ich wage es kaum, ihn mir erneut anzusehen. Aber wenn ich ihn mir nicht noch einmal ansehe, kann ich nicht sicher sein, dass ich mir seine Existenz nicht doch nur eingebildet habe. Und ich weiß nicht, ob ich mir ausgerechnet so etwas einbilden möchte.
Das Ganze ist ziemlich beängstigend, löst gleichzeitig aber auch den Impuls zu kichern in mir aus – ungefähr zu gleichen Teilen.
Zum dritten Mal, seit ich ihn aus dem altmodischen Kasten für Verbesserungsvorschläge gezogen habe, öffne ich den hellblauen Briefumschlag und entfalte die vier schweren, hochwertigen Briefpapierblätter. Die äußerst gleichmäßig mit dunkelblauer Tinte geschriebenen Worte zeigen eine elegante, ja fast gedruckt wirkende Handschrift.
Ich werde rot, und eine leise, erregende Stimme scheint von meinem Kopf Besitz zu ergreifen. Mein Herz klopft wie wild, und ich werde von dem albernen Drang übermannt, meine Hand zur Brust zu führen, als ob ich das Pochen damit beruhigen könnte.
Es kostet mich einige Mühe, still sitzen zu bleiben. Doch auch wenn ich immer noch Gefahr laufe, laut loszukichern, gelingt es mir.
 
Ich habe Sie beobachtet, Ms Gwendolynne Price. Wussten Sie das?
Jeden Tag betrachte ich Sie in der Bibliothek. Jeden Tag möchte ich nach Ihnen greifen und Sie berühren. Jeden Tag kämpfe ich mit diesem Drang … Sie gehen an mir vorbei, und ich möchte Sie am liebsten beim Arm packen, Sie hinter eines der Bücherregale ziehen und dort unaussprechliche Dinge mit Ihnen anstellen. Ich möchte meine Hände unter Ihren Rock gleiten lassen und Sie streicheln, bis Sie vor Lust stöhnen. Ich möchte die erlesensten Stellen Ihrer samtweichen Haut bloßlegen – gleich hier in der öffentlichen Ausleihe, nur Zentimeter von den Banausen entfernt, die sich völlig ahnungslos durch Ihr Reich schlängeln. Ich möchte Ihre üppigen Kurven aus ihrer Verhüllung befreien und Sie mit meiner Zunge verwöhnen, bis Sie nicht mehr länger stillhalten können. Ich möchte an Ihrem köstlichen Kitzler saugen, bis Sie nur noch wimmern, sich aufbäumen und es Ihnen schließlich kommt. Kommen Sie für mich.
Haben Sie keine Angst, meine hinreißende Gwendolynne. Ich will Ihnen nichts Böses … Ich möchte Sie nur einmal schmecken. Oder einmal berühren.
Ich wünschte, ich könnte Sie aus der Ferne anbeten wie ein höfischer Edelmann, der sich seine Reinheit für die Herzensdame bewahrt. Ich wünschte bei Gott, der romantischen Poesie mächtig zu sein. Dann könnte ich all Ihre Zauberhaftigkeit in Worte fassen, könnte jede einzelne Facette Ihres Lächelns und Ihrer Anmut beschreiben und Ihnen erklären, wie ich zu Ihren Füßen knien und jedem Ihrer Schritte einen Kuss nachwerfen würde, während Sie von mir gehen.
Aber