: Christian Montillon
: Perry Rhodan 2541: Geheimprojekt Stardust Perry Rhodan-Zyklus 'Stardust'
: Perry Rhodan digital
: 9783845325408
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Bittere Erkenntnis eines Siganesen - und etwas durchdringt den Schleier In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht in der Galaxis weitestgehend Frieden: Die Sternenreiche arbeiten daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Die Konflikte der Vergangenheit scheinen verschwunden zu sein. Die Terraner entdecken sogenannte Polyport-Höfe, die eine neue, geheimnisvolle Transport-Technologie zur Verfügung stellen. Aber gerade als man diese zu entschlüsseln beginnt, greift die Frequenz-Monarchie über jene Polyport-Höfe nach der Milchstraße. Zum Glück kann der Angriff aufgehalten werden. Mit roten, kristallähnlichen Raumschiffen aus Formenergie oder über die Transportkamine der Polyport-Höfe rücken die Vatrox und ihre Darturka vor, und es bedarf großer Anstrengungen, sie aufzuhalten - denn der eigene Tod scheint für den Gegner keine Bedeutung zu haben: Die Darturka sind Klonsoldaten, und die Vatrox verfügen über Wege der 'Wiedergeburt' auf den sogenannten Hibernationswelten, von denen die meisten sich in der Galaxis Andromeda befi nden. Daher schmieden Perry Rhodan und Atlan dort ein Bündnis mit den Völkern dieser Galaxis gegen die Frequenz-Monarchie. Auch das in unbekannter Ferne liegende Stardust-System, auf dessen Welten eine selbstständige terranische Kolonie heranwächst, wird von der Frequenz-Monarchie bedroht. Dem Haluter Icho Tolot gelingt es allerdings, einen Schutzschirm zu aktivieren, der den Feind fernhält. Außerdem gibt es noch das GEHEIMPROJEKT STARDUST...

Christian Montillon wurde 1974 als Christoph Dittert in Rockenhausen in Rheinland-Pfalz geboren. Mit 16 Jahren kaufte er am Kiosk in seinem Heimatort Winnweiler seinen ersten Perry Rhodan-Roman, 'Solo für einen Androiden' von Ernst Vlcek. Er wurde schnell zu einem großen Fan des Autors und scheint sich seither in den Kopf gesetzt zu haben, in dessen Fußstapfen zu treten ... Zunächst studierte Dittert in Mainz Germanistik, Buchwissenschaft, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und erwarb 2001 seinen Magistertitel. Nach dem Studium begann er eine Doktorarbeit auf dem Gebiet der Gesangbuchforschung, die er aber nicht fertigstellte, weil er sich als Autor selbstständig machte. Für sein Pseudonym Christian Montillon lieh er sich den Mädchennamen seiner Frau Rahel aus. Die Schriftstellerkarriere begann Dittert im Jahr 2003 mit ersten Romanen für die Serie 'Coco Zamis', die auf Basis der klassischen 'Dämonenkiller'-Serie aus den 70er Jahren entstand. Die Grundlagen für die Serie hatte Ernst Vlcek gelegt, und der Wiener Autor schrieb auch bei 'Coco Zamis' mit. Kurz darauf stieg Dittert in unterschiedliche Serien des Bastei-Verlages ein, zu denen er zahlreiche Titel beisteuerte. 2004 wagte er es, seinem Idol Ernst Vlcek einen Schritt näher zu kommen und sich bei der Perry Rhodan-Redaktion zu bewerben. Zunächst verfasste er vier Romane für die ATLAN-Serie, und kurz darauf feierte er mit dem Doppelband 2346 und 2347 seinen Einstand als Perry Rhodan-Teamautor. Seither gehört er zu den beliebtesten Autoren der Serie. Was ihn an Perry Rhodan am meisten fasziniert, sind 'die unterschiedlichen Blickwinkel auf dasselbe Geschehen, die Vielzahl an völlig unterschiedlichen Autoren.' Neben der Arbeit an der Hauptserie findet Christian Montillon immer wieder Zeit für weitere Projekte. Er schrieb für die Heyne-Taschenbuchreihen, übernahm die Exposé-Redaktion der 36-teiligen Nebenserie Perry Rhodan-Action und verfasst den 'Infotransmitter' für die Perry Rhodan-Serie, der unregelmäßige Nachrichtendienst der Serien-Homepage. Außerhalb des 'Perryversums' publizierte er zahlreiche Hardcover im Zaubermond-Verlag, allesamt Titel, die zu laufenden Serien gehören. 'Ja, ich bin ein Serienmensch', gesteht Montillon. 'Auch im Fernsehen schaue ich so gut wie nichts außer Serien, von den :Star Trek9-Serien bis zu :Friends9 - oder meiner Frau zuliebe auch mal :Emergency Room9, bei dessen Blutmassen mir allerdings regelmäßig schlecht wird ... und das, obwohl ich in meinen Texten hin und wieder noch mehr Blut vergieße. Aber im Emergency Room ist es eben real ... oder könnte zumindest real sein.' Christian Montillon lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern Tim, Silas und Noah bei Grünstadt in der Pfalz. 'Und egal, was die Zukunft bringt', verspricht er, 'ATLAN und Perry Rhodan werde ich als Leser treu bleiben.'

1.


Stuart Lexa:

Verschwunden

 

Kaum materialisierte die KATARAKT im Standarduniversum, erklangen die Alarmsirenen.

Das geht ja gut los! Stuart Lexa machte die wichtigsten Handgriffe – in einer solchen Situation liefen sie automatisch; sie waren dem Vizeadmiral schon vor Jahren in Fleisch und Blut übergegangen.

Die Lage einer genauen Analyse zu unterziehen, konnte noch einige Sekunden warten. Vorher musste er sich einen Überblick verschaffen.

Gab es bereits Schäden? Befand sich die Zentrale in unmittelbarer Gefahr? Tobten Explosionen und Feuer durch das Schiff? Gab es Todesfälle? Mussten demzufolge überlebenswichtige Positionen neu besetzt werden?

Die Prüfanzeigen beruhigten ihn wenige Atemzüge später. Es bestand kein unmittelbarer Handlungsbedarf.

Was hatte den Alarm ausgelöst? Wurde die KATARAKT beschossen? Oder bereitete ihnen ein natürliches Phänomen Schwierigkeiten, etwa ein Hypersturm?

»Meldung!« Lexa aktivierte ein Info-Hologramm aller relevanten Ergebnisse in optisch aufgehübschter Form, sodass er sie auf den ersten Blick erfassen konnte wie ein halutisches Planhirn.

Das Problem schien aber tiefer zu liegen, und so öffnete Lexa zusätzlich ein Datenprotokoll. In den Zahlenkolonnen würde er sich auf die Schnelle allerdings nur zurechtfinden können, wenn er einen Hinweis erhielt,wo er suchen musste. Ein 1000-Meter-Omniträger wie die KATARAKT bot einfach zu viele Möglichkeiten.Also doch kein halutisches Planhirn.

Ohne perfekte Zusammenarbeit aller Beteiligten kostete die Schadensanalyse Zeit, was tragische Auswirkungen nach sich ziehen konnte. Höchste Konzentration war geboten.

»Die Ortung«, rief ein Offizier. »Es ist die Ortung!«

Vizeadmiral Lexa zoomte sofort das erweiterte Datenmenü heran und rief die entsprechenden Angaben auf.

Der kleinwüchsige Muggan Mouritz – im ganzen Schiff alsMumou bekannt – war ein guter Offizier, der trotz seiner Jugend schon seit Jahren in verantwortlicher Position diente. Nun jedoch klang er wie ein blutiger Anfänger; zitternd, verwirrt. Seine Meldung konnte man kaum als solche bezeichnen.

Lexa wusste, dass er dem jungen Mann helfen musste, sich zu fassen. »Was ist mit der Ortung?«

Mumou räusperte sich. »Ich ... das ... das Stardust-System ...«

»Ja?« Lexa zog ärgerlich die Augenbrauen zusammen.

Als hätte es nur dieser Zurechtweisung bedurft, ging ein Ruck durch Mumous Körper. Er richtete sich auf seinem Spezialstuhl zu perfekt gerader Haltung auf. »Auf normaloptischem Weg kann ich das Stardust-System orten wie erwartet. Wir sind fast exakt zehn Lichtjahre entfernt. Für die hyperenergetische Tastung ist unser Heimatsystem allerdings«, er machte eine Pause und leckte sich über die Lippen, »verschwunden.«

»Verschwunden?« Kaum war ihm das Wort über die Lippen gerutscht, wusste Stuart Lexa, wie sich Mumou Sekunden vorher gefühlt hatte. Es gab Überraschungen, gegen die selbst die beste militärische Ausbildung nicht immunisierte.

Und diese Überraschung saß, genau wie das Entsetzen, das damit einherging. Die Konsequenzen der Beobachtung waren ungeheuerlich. Lexa wurde einen Augenblick lang schwindlig.

»Es gibt kein Ergebnis«, präzisierte der junge Orteroffizier. »Wo sich das Stardust-System befinden müsste, orte ich – nichts. Als wäre unsere Heimatsonne samt allen Planeten ...« Er unterbrach sich für eine kaum merkliche Zeitspanne. »Als wären sie komplett ausgelöscht worden.«

 

*

 

Ehe Stuart Lexa etwas sagen konnte, handelte sein Freund Sean Legrange, der Verteidigungsminister der Stardust-Menschheit.

»Alle Daten sofort überprüfen!«

Obwohl dies natürlich sinnvoll war, glaubte Lexa nicht, dass ihnen dies etwas nutzen würde. Es konnte sich nicht nur um einen simplen Messfehler handeln, dafür war das Ergebnis zu präzise. Und zu bizarr.

Mumou hatte bereits betont, dass er das Heimatsystem auf normaloptischem Weg sehr wohl wahrnehmen konnte. Gewiss hatte er bereits eigenständig eine Überprüfung seiner Ergebnisse durchgeführt.

Die nächsten Worte, die in der ansonsten totenstillen Zentrale gesprochen wurden, bestätigten diese Vermutung.

»Ich habe die Daten mehrfach erstellt und jeweils dreimal geprüft«, sagte Muggan Mouritz. »Ein Fehler ist ausgeschlossen.«

»Dann überprüf es eben ein viertes Mal!«, verlangte Legrange.

Stuart Lexa beendete den Alarm, der schon seit einer Ewigkeit aktiv zu sein schien. In Wirklichkeit waren, wie ihm ein Blick auf die Instrumente bestätigte, keine zwei Minuten vergangen.

Ihren Zweck hatten der schrille Ton und die veränderte Beleuchtung allerdings erfüllt: Die Aufmerksamkeit der Besatzung richtete sich auf die erschreckende Entdeckung.

Der Vizeadmiral rief die fraglichen Ortungsdaten in einem eigenen Hologramm auf. Seine anderen Holos verschwanden.

Normaloptisch hatte sich nichts verändert. Das Stardust-System ruhte an seinem angestammten Platz inmitten des Sternengewimmels von Far Away.

Die KATARAKT stand allerdings in zehn Lichtjahren Entfernung, was bedeutete, dass das Licht der Stardust-Sonne bereits seit zehn Jahren unterwegs war, um diesen Punkt im All zu erreichen. Normaloptische Werte gaben also einen Zustand wieder, der vor einer Dekade bestanden hatte.

Anders die hyperenergetische Tastung – sie zeigte das Stardust-System, wie es sichin diesem Moment präsentierte. Und genau das war das Problem: Es gab kein Ergebnis. Als würde die Heimat überhaupt nicht existieren.

Jemand eilte auf Lexa zu, er sah es im Augenwinkel und hob den Blick. Sein Freund Legrange stand neben ihm.

Der Verteidigungsminister kratzte unbewusst seine Nase, wie er es oft tat; darin war er seinem Vater sehr ähnlich. Die braunen Augen bewegten sich unruhig, das Gesicht schien blasser als gewöhnlich.

»Keine Panik«, sagte Legrange. »Wäre das System tatsächlich zerstört worden, müssten wir zumindest Trümmerwolken orten, hyperenergetische Verwerfungen oderirgendetwas. Aber dort befindet sich nichts. Oder scheint zumindest nichts zu sein.«

Lexa nickte. »Etwas müssen diese Werte bedeuten, Sean.« Er stieß geräuschvoll Luft durch die Nase aus. »Oder diese nichtvorhandenen Werte, um genau zu sein.«

»Wir werden hinfliegen müssen, um das vor Ort festzustellen.«

»Wir dürfen aber keineswegs unvorbereitet auftauchen. Ich habe sogar eine Idee. Warte einen Moment.«

Lexa wandte sich an Mumou. »Sensoren auf die Umgebung des Stardust-Systems richten! Fokus auf sechsdimensionale Aktivitäten.«

»Sechsdimensional«, wiederholte Legrange nachdenklich. »Ja, natürlich.«

»Behaupte nicht, du wärst eben erst darauf gekommen.«

»Um ehrlich zu s