PROLOG
Zehn Jahre zuvor
Abgangsgespräch im Jahrbuch der Abschlussklasse an der Shermont Highschool, Shermont, North Carolina
Frage 1: Wenn du noch mal auf die Highschool gehen müsstest, würdest du es tun?
Macon Saint: Das soll wohl ein Witz sein, oder? Nein.
Delilah Baker: Ist das eine Fangfrage? Nein.
Frage 2: Wer aus unserer Klasse wird am wahrscheinlichsten Erfolg haben?
Delilah Baker: Ach, komm schon. Jeder weiß, dass es Macon sein wird. Nicht dass er es verdient hätte.
Macon Saint: Ich. Und Delilah Baker. Sie ist wie eine Klette. Sie klammert sich fest, bis sie genau da ankommt, wo sie hinwill.
Frage 3: Wen hättest du im Fall eines Angriffs von feindlichen Außerirdischen gern an deiner Seite?
Macon Saint: Delilah Baker. Sie würde so viel und so laut quasseln, dass die Außerirdischen kehrtmachen und die Flucht ergreifen.
DelilahBaker: Macon Saint. Ich würde ihn ihnen zum Fraß vorwerfen und in der Zeit, die ich dadurch gewinne, abhauen.
Frage 4: Was war dein denkwürdigster Moment auf der Highschool, und hast du ihn genossen?
Delilah Baker: Den Abschluss zu machen. Ja.
Macon Saint: Der Abschlussball. Nicht im Geringsten.
Macon Saint war der Teufel. Jeder, der auch nur über einen Funken Verstand verfügte, wusste das.
Doch wenn es um Macon ging, schienen meine Klassenkameraden an der Shermont Highschool leider nicht den Verstand zu besitzen, den Gott ihnen gegeben hatte. Nein, sie scharwenzelten alle um ihn herum, als wäre er ein Gott. Ich vermutete, dass das das wahre Merkmal des Teufels war: Er verwandelte Menschen in naive Idioten, obwohl sie es besser wissen sollten.
Nicht dass ich ihnen einen Vorwurf hätte machen können. Die Schönheit machte aus uns allen Narren. Macon hatte das Gesicht eines Engels – so schön, dass man sich fragte, ob es tatsächlich von Gottes Hand geschaffen worden war –, und sein schwarzes Haar war so dicht und glänzend, dass darüber ebenso gut ein Heiligenschein hätte schweben können. Ja, er war wirklich so hübsch. Die Einzige, die ihm hinsichtlich reiner körperlicher Perfektion Konkurrenz machen konnte, war meine Schwester Samantha.
Während der Rest von uns die Pubertät mit der unbeholfenen Eleganz von Schwänen in der Mauser durchlitt und mit zu großen Welpenfüßen, schiefen Zähnen sowie gewissen körperlichen Attributen zu kämpfen hatte, die schneller wuchsen als andere, blieben Macon und Sam immun.
Sie gaben ein wirklich beeindruckendes Paar ab, pickelfrei