: Angelika Friedemann
: Kaltblütig
: Books on Demand
: 9783755712756
: 1
: CHF 3.30
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 605
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein Mordfall und ein verschwundenes Baby sorgen bei Hauptkommissar Daniel Briester und seinen Kollegen für Aufregung. Daniel erfährt, dass Sandra Larsen gestorben ist. Ein Brief von ihr an ihn bringt daneben neuen Ärger, aber löst Entsetzen bei ihm aus. Nach sieben Jahren können die alten Akten von dem Mord an Mia Gallert und Volker Larsen geschlossen werden, denkt er. Dann wird Jana, seine Frau entführt. Der mutmaßliche Täter wird bei einem Einsatz von einem Beamten des Sondereinsatzkommandos erschossen. Es beginnt die fieberhafte Suche nach Jana. Mit jedem Tag, der vergeht, schwindet die Möglichkeit, sie lebend zu finden.

Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. Albert Einstein Ich versuche, die Aufmerksamkeit der Leser zu fesseln, sie zu unterhalten und zu erfreuen, möglicherweise zu erregen oder tief zu bewegen.

Daniel erschien erst am Sonntagnachmittag mit Julian in seinem Haus, wo ihn gleich Jana anschrie: „Wo hast du dich mit meinem Sohn herumgetrieben, du Weiberheld?“

Julian weinte und er brachte ihn nach oben, schloss die Tür zum Kinderzimmer und stürmte die Treppe hinunter.

„Pass auf, du Irre, du verschwindest augenblicklich. Du widerst mich an. Du erzählst überall nur Lügen herum, du bescheuerte Dirne. Raus, aber sofort. Heul dich, bei wem immer aus.“

„Sag mal, spinnst du? Ich werde …“

„Hier wirst du nichts mehr und verschwinde, bevor ich dich in die Psychiatrie einweisen lasse. Bist du in fünf Minuten noch anwesend, lasse ich dich abholen. Du bist ja nicht mehr dicht.“

In der Küche erblickte er die leeren Flaschen und schüttelte den Kopf. „Alkoholikerin und dass während einer Schwangerschaft. Du solltest dir ein Beispiel an Tina nehmen, damit du begreifst, wie Frauen gesund in diesem Zustand leben.“

„Diese doofe Kuh. Zu blöde, einen Jungen auf die Welt zu bringen“, lästerte sie gehässig.

„Wie hast du dein Abi geschafft? Jeder Mensch, selbst mit einem Hauptschulabschluss weiß, dass dafür die Spermien des Mannes zuständig sind. Hundert Kerle gevögelt, aber von nichts eine Ahnung. Im Übrigen hat sie einen Sohn zur Welt gebracht. Einen gesunden Sohn.“

„Die hat waaass?“

„Allerdings, einen süßen Sohn, Tobias. Noch etwas, lässt du sie nicht in Ruhe, beleidigst sie noch einmal, bekommst du dein Kind in einer Anstalt. Es reicht! Raus. Deine Klamotten schicke ich dir nach Husum. Meinen Bruder wirst du zurzeit nicht in Tinas Haus vögeln können, da meine Mutter eine Weile dort wohnen wird. Pech für dich.“

Sie wurde blass, überlegte. „Wieso hat mir niemand Bescheid gesagt?“

„Weil dich keiner sehen, noch dein dämliches Gequatsche hören wollte.“

„Aber mein Schatz, sei nicht so. Du hast mir so gefehlt und nun kommst du zurück und lässt deine kleine wunderschöne Latina allein.“

Er lachte. „Du bist keine Latina, sondern ein dickes, unansehnliches, altes, keifendes Weib. Sinnlich warst du nie, sondern professionell, wie es Frauen des Gewerbes es eben sind. Mann, das bekommt man überall besser und von schönen, jungen Frauen, die sogar noch Fantasie haben und nicht nur zwei Dinge können. Du langweilst selbst da nur noch. Dein blödes Begrapschen macht keinen Mann sonderlich an, außer wenn man eine schnelle Nummer möchte. Da ist die Tür.“ Er griff sie fest am Oberarm. „Tschüss.“

Sie wollte sich befreien, schrie nach Wotan, der sie jedoch nur anschaute und liegen blieb. Schließlich fuhr sie weg und er atmete auf. Jetzt konnte er die Zeit mit seinem Sohn genießen, der ihm sehr gefehlt hatte.

 

*

Das große Büro war leer, als er morgens verspätet die Räumlichkeiten betrat. Er schaute sich in dem renovierten Büro um, schob einiges zu Recht, war aber zufrieden. Mit Kaffee und Kuchen begann sein Büroalltag. Er schlug die Zeitung auf und erstarrte:

Kommissar übernimmt EI-Elektronik

Daniel Briester ist ab