Ich habe einen wiederkehrenden Traum. Darin wate ich ins Wasser, ein Mädchen an der Hand. Manchmal sind es zwei. Und seltener ist es ein Junge. Ich wate einem Ziel entgegen, das ich nicht kenne. Aber ich weiß, ich muss es erreichen. Meine Kleider saugen sich voll Wasser, ziehen schwer an meinem Körper, die kleinen Finger klammern sich fester an mich. Es ist kalt, es ist nass, ich rutsche auf den Steinen aus, fange mich wieder, halte die Hand. Ich darf sie nicht loslassen. Wind zerrt an meinen Haaren, Wellen rollen auf uns zu. Erst sind sie klein und zu bewältigen. Doch je weiter wir waten, desto höher wachsen sie, steigen, schwellen an. Sie reichen mir bis zur Hüfte, dann bis zur Brust, bis zu den Schultern. Das Mädchen neben mir schluckt Wasser, ich muss schneller sein. Muss schneller waten, sie in Sicherheit bringen. Doch der Widerstand des Wassers ist groß, zu groß. In der Ferne sehe ich ein Ruderboot. Ein Mann sitzt darin, und ich will schreien, winke ihm hektisch. Aber er hört mich nicht, weil ich keinen Laut von mir gebe. Wenn ich genauer hinsehe, kann ich erkennen, dass es mein Vater ist, doch er rudert nicht einmal, sondern ergibt sich vollkommen den Fluten. Wieder versuche ich zu schreien, wieder ist kein Laut zu hören. Das Wasser steht mir bis zum Hals, Wellen schwappen in meinen geö