: G.F. Barner
: E-Book 11-15 G.F. Barner Box 3 - Western
: Martin Kelter Verlag
: 9783740914608
: G.F. Barner
: 1
: CHF 11.60
:
: Spannung
: German
: 320
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails. G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie 'Torlans letzter Ritt', 'Sturm über Montana' und ganz besonders 'Revolver-Jane'. Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität. E-Book 1: Männer der Grenze E-Book 2: Scout auf einer Geisterfährte E-Book 3: Teufels-Canyon E-Book 4: John Quinton E-Book 5: Fahr zur Hölle, Stewart

Er ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde quasi als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Sein überragendes Werk beläuft sich auf 764 im Martin Kelter Verlag erschienene Titel. Seine Leser schwärmen von Romanen wie Torlans letzter Ritt, Sturm über Montana und ganz besonders Revolver-Jane. Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität. So unterschiedliche Romanreihen wie U. S. Marines und Dominique, beide von ihm allein geschrieben, beweisen die Vielseitigkeit dieses großen, ungewöhnlichen Schriftstellers.

Tote, dachte Dillon, spüren nichts. Nur die Lebenden haben Angst. Charly hat auch Angst, eine hündische Angst. Dabei habe ich es ihm zehnmal erklärt, daß Tote nicht beißen und der sicherste Platz der Welt um Mitternacht auf einem Friedhof ist. Wenn die Mitternachtsstunde schlägt, geht kein Mensch auf oder über einen Friedhof.

Charly stöhnte, die Schaufel knirschte, als sie in die Kieserde des Grabes von Juan Montenero fuhr. Seltsame Gräber hatten sie, die alten Mexikaner, denen Colorado einmal gehört hatte, ehe es an die USA gefallen war. Hügel aus dicken Steinen, am Kopfende eine Granit- oder Marmorplatte mit dem Namen und den Daten.

Die Gräber waren so alt, daß die Namen auf den Kopfplatten kaum noch zu lesen waren. Die in den Gräbern lagen, waren schon lange tot, manche über sechzig Jahre.

Juan Montero war erst neununddreißig Jahre tot und ausgerechnet an einem Weihnachtstag gestorben.

»Schöne Weihnacht«, sagte Mort Dillon. »Muß das eine schöne Weihnacht für seine Leute gewesen sein…«

»Was?« fragte Charly Dillon und grub nicht weiter, sondern stieß die Schaufel nur noch einmal in die Kies­erde des alten Friedhofes von Aguilar. Er starrte seinen älteren Bruder an. »Was sagtest du?«

»Nichts«, antwortete Mort finster. Er sprach jetzt so, wie man es bei seinem Aussehen erwarten mochte, denn er wirkte finster – er war es im Grunde auch. »Mach weiter, du mußt sie gleich haben!«

»Sie werden uns noch holen«, stammelte Charly mit zuckenden Lippen und jener tierischen Angst in den Augen, die ein Merkmal der nicht gerade logisch und klug denkenden Leute war. »Eines Tages steigen sie aus ihren Gräbern und holen uns, weil wir ihnen nicht ihre Ruhe lassen.«

»Hör auf, ehe du richtig anfängst!« zischte Mort Dillon böse. »Das kommt davon, wenn man als Kind von einem bockenden Esel fällt und dabei auf dem Kopf landet. Seitdem hast du Würmer in deinem verrückten Gehirn. Hier steigt niemand heraus, keiner steht auf und kommt uns helfen. Darum mußt du graben, ist das klar? Also – mach schon!«

Charly schluckte, aber er gehorchte, wie er immer alles getan hatte, was ihm sein großer Bruder aufgetragen hatte. Es stimmte, er war als Kind auf den Kopf gefallen, das war keine bloße Redensart. Charly Dillon konnte weder lesen noch schreiben, doch er konnte gut rechnen. Und dann war er auch noch abergläubisch, wie viele Leute im Westen.

Wortlos stieß Charly die Schaufel in die Kieserde des alten Grabes. Sein Blick flog über die anderen Gräber zu der niedrigen Mauer aus Felsbrocken und dann ins Tal zur Stadt Dort unten lag Aguilar mit seiner einzigen von West nach Ost laufenden Straße. Links standen sechzehn, rechts dreizehn Häuser und dahinter vier Heuscheunen. Eine Kirche war links am Stadteingang, wenn man von Osten kam und den Gonzales Creek heraufreiten wollte.

Hier gab es noch viele spanische Namen und spanische Häuser.

Sie werden uns eines Tages bestimmt holen, dachte Charly Dillon und fror, obgleich die Nacht so warm war, daß man es bequem im Hemd aushalten konnte und keine Jacke brauchte. Man soll den Toten ihre Ruhe lassen, aber Mort denkt nicht daran. Eines Tages landen wir noch in der Hölle, ich weiß es.

Er stieß die Schaufel wieder in die Kieserde und…

Klirr!

Das Klirren ließ Mort zusammenzucken. Mort hatte zum Grab an der Mauerecke geblickt und an James Flemming gedacht. Dort lag James Flemming in friedlicher Ruhe, aber auf der Steinplatte stand ein anderer Name, der von Miguel Servantes. Miguel war schon seit achtundzwanzig Jahren an diesem Platz.

Was muß er doch für Langeweile gehabt haben, dachte Mort gerade, als die Schaufel auf den Eisenkasten