: Gabriele Diechler
: Glaub mir, es muss Liebe sein Roman
: Gmeiner-Verlag
: 9783839235768
: 1
: CHF 7.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 288
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF/ePUB
Nach zwei Affären ihres Mannes und einem Sexleben, das völlig erlahmt ist, beschließt Franziska noch einmal ganz von vorne anzufangen. Zusammen mit ihrer zwölfjährigen Tochter Melanie findet sie eine vorübergehende Bleibe im Haus ihres alten Schulfreunds David, der nach einem Burn-out zurückgezogen am Tegernsee lebt. Franziska stürzt sich in ihr neues Leben, als gäbe es kein morgen. Sie versucht als Autorin beruflich durchzustarten und stolpert gleichzeitig von einem amourösen Abenteuer ins nächste. Immer auf der Suche nach der großen Liebe ...

Gabriele Diechler wurde 1961 in Köln geboren und lebt heute als erfolgreiche Drehbuchautorin in Seewalchen am Attersee. Neben ihrer Arbeit für ARD und ORF schreibt sie seit vielen Jahren Kinderbücher. Mit 'Glaub mir, es muss Liebe sein' veröffentlicht sie ihren zweiten Roman im Gmeiner-Verlag.
Der Musiker(S. 201-202)

Nach der abrupt beendeten Affäre mit Frank wollte ich gerne allein sein. Anstatt mich weiter um den Abklatsch von Liebe und Sex zu kümmern, startete ich mit den Vorarbeiten für ein neues Filmprojekt und traf mich ab und zu mit Butterlöckchen, die, genau wie ich, keine Sekunde längerüber die Liebe nachdenken wollte, nach dem, was sie mit ihrem Rechtsanwalt erlebt hatte.

Stattdessen richtete sie ihre Wohnung neu ein, besuchte Auktionen und Trödelläden und telefonierte stundenlang mit mir oder skypte mit einer Freundin in Vancouver. David hatte einen Mail-Flirt gestartet. Sie hieß Philomene und war die Tochter eines Großbäckers, den man regelmäßig in den Medien bewundern konnte. Vorwiegend mit hübschen dunkelhäutigen Frauen im Arm, die er als Models buchte und später anschmachtete.

»Ich muss nach Bremen. Passende Drehorte für mein geplantes Filmprojekt ausfindig machen«, erzählte ich David eines Tages, während er an einer seiner Philomene-Mails bastelte.»Ja, und?« Er blickte kaum hoch.»Fahr halt. Melania steckt ohnehin die Hälfte des Jahres unter meinen Fittichen.« Er sah mir, trotz des kurzen Blickkontakts, mein schlechtes Gewissen an.»Du kannst allerdings Pluspunkte sammeln, wenn du mir hilfst, den Text für Philomene zu formulieren.« Ich tat, was ich konnte, machte unendlich viele verschiedene Vorschläge und führte sie, gespickt mit passenden amüsanten Fußnoten, gründlich zu Ende.

Wir saßenüber eine Stunde an einer hochromantischen Ansage, die David schließlich, glücklichen Blicks und mit röteren Wangen als sonst, verschickte.»Danke, Franziska. Du bist eine Heldin der Worte!«, meinte er zufrieden. Er drückte mich fest an sich. Schraubstockfest. Ich nickte nur, schnaufte laut durch und freute mich. Vielleicht war es diesmal echtes Verliebtsein. Ich wünschte es ihm so sehr.»Übrigens«, begann ich.»Wird höchste Zeit, dass ich mir was Eigenes suche.

Ein richtiges Zuhause für Melanie. Vielleicht eine hübsche Wohnung mit Südbalkon. Oder ein kleines Häuschen. Falls ich mir das leisten kann.« Als ich Davids aufgerissene Augen, in denen der Schreck unübersehbar war, entdeckte, schluckte ich.»War nur so eine Idee«, beruhigte ich ihn hastig.»Das hat doch Zeit. Oder fühlt ihr euch nicht mehr wohl bei mir?«, fragte erängstlich nach.»Doch, natürlich. Wir fühlen uns sehr wohl bei dir.«
Prolog8
Der Schulfreund12
Der Politiker21
Der Regisseur45
Der Ingenieur63
Der Chirurg84
Der Jurist96
Der Architekt125
Der Vetter149
Der Maler163
Der Manager179
Der Musiker202
Der Zahnarzt222
Der Psychologe236
Der Trainer251
Epilog274