: Julie Caplin
: Die kleine Bäckerei in Brooklyn
: Rowohlt Verlag Gmbh
: 9783644405189
: Romantic Escapes
: 1
: CHF 10.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 464
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eine romantische Komödie in der aufregendsten Stadt der Welt: für Romantiker, New York-Fans und alle, die mal eine Pause vom Alltag brauchen. Sympathische Figuren, warmherziger Humor und viel Lokalkolorit. Nach einer schmerzhaften Trennung ist die junge Food-Journalistin Sophie froh über einen beruflichen Wechsel nach New York. Jeden Morgen betört sie der köstliche Duft von Bagels und Cupcakes aus der Bäckerei unter ihrem neuen Apartment in Brooklyn. Sophie freundet sich mit der Besitzerin Bella an und hilft ihr gelegentlich aus. Und sie lernt Bellas attraktiven Cousin Todd kennen. Auch er kann sich für gutes Essen begeistern - und für Sophie. Aber warum warnt Bella vor seinem Charme und seiner Bindungsangst? Geht Liebe nicht durch den Magen?

Julie Caplin lebt im Südosten Englands, liebt Reisen und gutes Essen. Als PR-Agentin hat sie in zahlreichen Großstädten auf der ganzen Welt gelebt und gearbeitet. Mittlerweile widmet sie sich komplett dem Schreiben. Mit ihrer Romantic-Escapes-Reihe landet sie regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Die Romane sind auch unabhängig voneinander ein großes Lesevergnügen.

Kapitel 2


Ihr Herz begann, unruhig zu klopfen, als das Zeichen zum Anschnallen aufleuchtete. Jetzt war es zu spät, noch einmal ihre Meinung zu ändern und sich zu fragen, ob ihr spontaner Entschluss nicht doch ein wenig übereilt gefallen war.

Um sie herum sammelten die Passagiere ihre Sachen zusammen, packten Laptops und iPads ein, machten Eselsohren in Bücher oder legten ihre Decken zusammen. Durch die Fensterreihe gegenüber sah Sophie funkelnde Lichter, die immer deutlicher hervortraten, als das Flugzeug in den Sinkflug ging. Ihre Ohren fielen zu und fühlten sich verstopft an.

Mit einem dumpfen Rums und einem Ruck setzten die Räder auf dem Boden auf, und die Schubumkehr, mit der das Flugzeug bremste, ließ die Triebwerke dröhnen. Sie war also tatsächlich hier, mit einem Portemonnaie voller Dollar, einer Adresse in Brooklyn und einem Koffer, aus dessen kärglichem Inhalt sie im nächsten halben Jahr ihre Garderobe würde bestreiten müssen. Hatte sie eigentlich einen warmen Pullover eingepackt? Und Handschuhe? Wurde es im Winter in New York nicht eisig kalt?

Noch immer in Gedanken bei ihrem Gepäck, rang sie sich beim Aussteigen dem Flugpersonal gegenüber ein Lächeln ab. Dabei kämpfte sie gegen die überwältigende Versuchung an, eine der Flugbegleiterinnen am Arm zu packen und sie anzuflehen, sie auf dem Rückflug wieder mit nach London zu nehmen.

Das war einfach nur die Müdigkeit, sagte sie sich auf dem Weg durch die hallende Gangway, deren Boden leicht unter ihren Schritten erbebte, während die Metallwände von den rumpelnden Rädern des Handgepäcks widerhallten. Vor ihr lag so vieles, womit sie fertigwerden musste: die Einreisekontrolle, die Suche nach einem Taxi, die Begegnung mit Fremden und ein neues Zuhause. In den letzten paar Stunden hatte sie sich in einem harmlosen Zwischenreich befunden und sich keine anderen Fragen stellen müssen als die, welchen Film sie schauen sollte, ob sie lieber Rindfleisch oder Hähnchen essen wollte und wie sie die Folienverpackung ihres Brötchens aufbekam.

Sie hielt den Griff ihres Trolleys fest gepackt, als könnte er ihr auf magische Weise Mut einflößen, und folgte den Leuten vor ihr, die überwiegend weder nach links noch nach rechts schauten und offensichtlich wussten, wo sie hinwollten. Als sie um eine Ecke bog, gelangte sie in den riesigen Passkontrollbereich und blickte sofort zur amerikanischen Fahne auf, die an der Decke hing. Ihr war mulmig zumute. Ihre Papiere waren natürlich in Ordnung, aber sie hatte schon wahre Horrorgeschichten über die nordamerikanischen Einreisekontrollen gehört. Die Lage in der riesigen Halle sah nicht gut aus: Nur einige Schalter waren besetzt, und die Schlange wirkte endlos. Während sie sich langsam vorwärtsschob, hielt sie ihren Reisepass immer fester umklammert und versuchte, unschuldig auszusehen, eine spontane Reaktion auf die bewaffneten Beamten, die so streng dreinschauten, als könnten sie einen jederzeit, ohne mit der Wimper zu zucken, erschießen.

Als sie endlich an der Reihe war, war sie erschöpft, aber auch genervt. Das Flugzeug war schon vor beinahe anderthalb Stunden gelandet, ihr Körper hatte die