Mein Vater kam aus einem Reagenzglas
Lautlos gleitet die Aufzugstür zu. Im letzten Augenblick drängt sie durch den Spalt, wendet sich zum Panel der Liftsteuerung, schreit mit hochrotem Kopf in ihr Smartphone, „Du bist der übelste Kerl, der mir je über den Weg gelaufen ist. Mir reicht’s, mit uns ist es aus!“, und schlägt mit geballter Faust auf den Knopf zum fünften Stockwerk. Sanft, kaum spürbar, zieht die Kabine an. Ihr Blick erstarrt, als es dunkel wird und der Aufzug mit einem Ruck zum Stehen kommt. Aus dem Augenwinkel erkennt sie die Umrisse einer Gestalt.
Erschrocken zuckt sie zusammen. „Waren Sie das?
Haben Sie den Not-Stopp gedrückt? Wer sind Sie, was wollen Sie?“
Eine sonore Männerstimme erwidert unaufgeregt:
„Der Not-Knopf ist in der Ecke hinter Ihnen. Die Störung kommt von außen.“
In diesem Moment scheppert aus dem Lautsprecher neben dem Panel eine roboterhafte Frauenstimme:
„Sie hören eine automatische Weisung. Bitte bewahren Sie Ruhe. Ein externer Stromausfall hat den Betrieb des Aufzugs unterbrochen. Sobald die Anlage wieder mit Strom versorgt wird, werden Sie ins nächste Stockwerk befördert. Ist die Störung nach einer Viertelstunde nicht behoben, wird automatisch die Feuerwehr aufgeboten, um Sie zu evakuieren. Danke für Ihr Verständnis.“
Sie: mit besänftigter Stimme:
Leichter gesagt als getan, die erscheint ja auch nicht schon wieder zu spät zur Sitzung.
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