: Amanda Cinelli
: Einmal Wolke sieben und zurück?
: Cora Verlag
: 9783751518673
: Julia
: 1
: CHF 2.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Sie hat ihren Flug verpasst! Aria ist erleichtert, als der charmante Nysio Bacchetti ihr überraschend anbietet, sie in seinem Privatjet von New York nach London mitzunehmen. Überwältigt von Nysios Sex-Appeal, erlebt die kurvige Modedesignerin hoch über den Wolken ein unerwartetes erotisches Intermezzo. Aber kaum gelandet, beendet Aria dieses himmlisch-sinnliche Abenteuer. Sie leben in viel zu unterschiedlichen Welten! Doch offenbar sieht der Milliardär das anders: Sechs Wochen später findet sie in ihrer Post ein Ticket nach Florenz. Soll sie ein Wiedersehen riskieren?

1. KAPITEL


Was für ein trostloser Ort für eine Hochzeit. Nysios Blick verfinsterte sich, als sein Wagen in der Menge hielt, die sich vor dem Gerichtsgebäude versammelt hatte. Mittendrin stand der Bräutigam, der mit versteinerter Miene seiner fliehenden Braut hinterhersah, die gerade in den Straßen Manhattans verschwand.

Sofort ging ein Blitzlichtgewitter los, und Nysio empfand spontan Mitleid mit dem Mann. Er wusste, wie es sich anfühlte, wenn die Privatsphäre verletzt wurde, auch wenn er selbst sicher hinter einer getönten Scheibe saß. Aus der Ferne musterte er Xander Mytikas, die markante Nase und die dichten Augenbrauen, die seinen stark ähnelten. Während des Flugs über den Atlantik hatte er sich gefragt, wie es sich wohl anfühlen würde, einem seiner Halbbrüder persönlich zu begegnen. Die Antwort war, er empfand gar nichts.

Bisher hatten seine Detektive keinen Hinweis darauf gefunden, dass einer seiner Brüder plante, seinen Namen an die Öffentlichkeit zu zerren. Tatsächlich waren beide viel zu sehr mit ihrem eigenen Disput beschäftigt, um die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass ihr italienisches Pendant auftauchen könnte. Beide wussten von seiner Existenz, sie hatten alle dasselbe Dokument erhalten. Doch abgesehen davon, ihm eine Kopie des Testaments zu schicken, hatten sie weder Kontakt gesucht noch seine Existenz irgendwie zur Kenntnis genommen.

Ehe er sich seinen nächsten Schritt überlegen konnte, sah Nysio, wie sein Bruder durch die Menge zu seinem Wagen ging und davonfuhr. Offensichtlich hatte Xander Mytikas nicht vor, rumzusitzen und darauf zu warten, ob seine Braut zurückkehrte. Der amtierende CEO musste so schnell wie möglich heiraten, um seine Anteile an Mytikas Holdings nicht zu verlieren, und laut Nysios Nachforschungen hatte er nicht die Absicht, die ursprünglichen Bedingungen der Vertraulichkeitsvereinbarung preiszugeben, die das Geheimnis um Nysios Geburt wahrten.

Ein rosaroter Farbklecks zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Eine Frau betrat die Stufen vor dem Gerichtsgebäude, ihr Haar leuchtend rot vor dem faden Grau des Gebäudes. Der kalte Herbstwind presste das rosarote Kleid noch enger an ihren Körper, sodass er ihre Figur genau studieren konnte. Sie hatte Blumen in der Hand, und der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben. Nysio war gebannt von ihrer Schönheit – und froh über die getönten Scheiben, denn so konnte er sich ungestört an ihr sattsehen.

Aus der Ferne erinnerte sie ihn an die antiken Göttinnen auf den Gemälden in der G