: Ladina Bordoli
: Bluterbe Roman
: Fabylon Verlag
: 9783943570984
: 1
: CHF 3.60
:
: Fantasy
: German
: 200
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Leg dich nicht mit Gentle Annie an! In den wilden schottischen Highlands beherrschte lange Zeit ein dämonischer Schrecken die Mythen. Mairi McNamara weiß jedoch, dass Gentle Annie keine Legende ist - denn sie ist ihre Tochter. Belastet durch das mütterliche Erbe, führt Mairi zusammen mit ihrem herzensguten Vater ein einsames Leben auf Namara Castle, in ständiger Furcht, den Menschen zu schaden. Und nicht zu Unrecht - als das Dämonische in ihr unkontrolliert hervorbricht, kommt ein Gehilfe zu Tode. Die junge Frau sieht daraufhin keine Zukunft mehr für sich und verzweifelt am Leben. Das Schicksal scheint sich zu wenden, als ein attraktiver junger Mann aus fremden Landen die neue Stelle antritt. Die jungen Leute fühlen sich sofort wie magisch zueinander hingezogen, verbindet sie doch vor allem der persönliche Kampf gegen ihr schreckliches Bluterbe, das anzunehmen keiner von beiden gewillt ist. Denn auch Tom führt ein düsteres Geheimnis mit sich: Er ist auf der Flucht vor seinem Clan. Doch Vlads Erben denken gar nicht daran, den überaus bedeutenden Nachkommen ziehen zu lassen und setzen sich auf seine Spur ...

Kapitel 2


Alba Iulia (Karlsburg), Rumänien – zwei Wochen früher


Ligeia

Soweit sie es beurteilen konnte, wurden nie mitten im Monat Versammlungen einberufen. Schon gar nicht an einem Samstagabend. Eigentlich hatte sie diesen Abend mit ihren Freundinnen verplant gehabt. Sie hoffte, dass ihr Onkel einen wirklich plausiblen Grund hatte, sie von ihrem Streifzug durch die dunklen Straßen Karlsburgs abzuhalten. Ihre Bewegungen waren bereits fahrig und sie bemerkte selbst, wie ihr Blick immer wieder unruhig hin- und herzuckte. Sie hatte Mühe, ihre Augen zu fokussieren und immer öfters verschwamm die Welt vor ihr zu einem undurchschaubaren Farbchaos.

Sie hatte Durst.

Wenn Onkel Sorin wollte, dass sie sich konzentrierte und sich bei der bevorstehenden Sitzung konstruktiv einbrachte, sorgte er besser dafür, dass sie ihr Verlangen stillen konnte. Ihre Kehle fühlte sich schon wie Sandpapier an und es wurde zunehmend schlimmer.

Ligeia konnte ihren Unmut mit jeder weiteren Minute schlechter verbergen. Dies warihr Samstagabend. Mit den Mädels. Selbst wenn Sorin für ihr leibliches Wohl sorgen würde, reichte das nicht, um sie umzustimmen. Einfach den Durst zu stillen, war ebenso langweilig wie sich im nächsten McDonalds einen Burger reinzuwerfen, wenn man fast verhungerte.

Es war reizlos.

Die Bedürfnisse des Körpers sollten auf eine lustvolle und unterhaltsame Weise befriedigt werden. So wie andere sich beim Japaner einen Tisch reservierten und das Knurren ihres Magens im Zeitlupentempo mit mikroskopisch kleinen Häppchen, die sie nur umständlich mit Holzstäbchen in ihren Mund befördern konnten, stillten …