: Amalia Zeichnerin
: Die Rolle seines Lebens Esteban und Oliver 1
: tolino media
: 9783739490762
: 1
: CHF 4.10
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 230
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Esteban, ein amerikanischer Schauspieler mit mexikanischen Wurzeln, zieht zu seinem Freund nach London. Dieser trennt sich allerdings von ihm, da er mit Estebans Depressionen nicht zurechtkommt. Esteban hat erst mal die Nase voll von Beziehungen, doch dann lernt er den englischen Schauspieler Oliver kennen...Amalia Zeichnerin ist das Pseudonym einer Hamburgerin Autorin. Amalia schreibt Phantastik, Historisches, Cosy Krimis und Romance, gern mit queeren Protagonist*innen und Diversität, denn die Welt ist bunt und vielfältig.Dieser Gay Romance Roman kann in sich abgeschlossen gelesen werden. Die Fortsetzung heißt"An seiner Seite".

Amalia Zeichnerin ist das Pseudonym einer Hamburgerin Autorin. Amalia schreibt Phantastik, Historisches, Cosy Krimis und Romance, gern mit queeren Protagonist*innen und Diversität, denn die Welt ist bunt und vielfältig.

 

Esteban

 

„Es freut mich, dich kennenzulernen, Esteban.“ Cedrics Vater schüttelte ihm die Hand. Seine Mutter, deren von grauen Strähnen durchzogene Frisur offenbar mit viel Haarspray zusammengehalten wurde, musterte ihn, doch ihr Lächeln erreichte nicht ihre Augen.

Es war der 25. Dezember und Cedrics Eltern hatten sie zum Abendessen eingeladen. Oder vielmehr war es ein obligatorischer Besuch, den Cedric jedes Jahr zu Weihnachten absolvierte, wie er Esteban erzählt hatte. Seine Schwester Margaret war ebenfalls hier, mit ihrem Mann und zwei Kindern.

Cedrics Eltern lebten in Kensington. Die edle Einrichtung erinnerte Esteban ein wenig an die Seifenoper – sie sah aus, als hätte man sie eins zu eins aus einem Landhausstil-Katalog übertragen. Immerhin sorgten mehrere gerahmte Familienfotos an den Wänden für eine persönliche Note.

Kurz darauf saßen sie zusammen am Esstisch. Das Essen erinnerte Esteban an Thanksgiving: Ein gefüllter Truthahn, dessen Duft durch das Zimmer zog und ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Cedrics Vater schenkte ihm ungefragt ein Glas Wein ein.

„Hast du dich hier schon gut eingelebt?“, fragte er.

„Ja, danke. Es ist einiges anders hier als drüben in den Staaten, aber mir gefällt die Stadt.“

„Cedric hat uns erzählt, du bist Schauspieler“, sagte dessen Mutter. „Ist das nicht ein sehr unsicherer Beruf?“ Sie musterte ihn ein weiteres Mal, mit kritischer Miene.

Esteban schluckte. „Ich schätze, er ist nicht unsicherer als andere freiberufliche Tätigkeiten im künstlerischen Bereich.“

„Hast du denn schon einmal daran gedacht, dir eine feste Arbeit zu suchen?“, hakte sie nach.

Was sollte das hier werden? Ein Verhör?

„Weißt du, ich arbeite seit mehr als fünfundzwanzig Jahren als Anwalt“, sagte Cedrics Vater. „Zuerst habe ich als Gehilfe angefangen und mich dann langsam hochgearbeitet und inzwischen leite ich eine Kanzlei. Ich habe meinen Kindern vorgelebt, wie viel man mit harter Arbeit erreichen kann. Margaret ist Ärztin, sie wird bald wieder zu arbeiten anfangen.“

Cedrics Schwester nickte. Sie wirkte wie eine jüngere Ausgabe ihrer Mutter, mit einer ähnlichen Frisur und spitzen Gesichtszügen. In einigen Jahrzehnten, schätzte er, würden ihre Mundwinkel ebenfalls nach unten zeigen und sich die gleichen tiefen Falten durch ihre Stirn ziehen. „Ja, wenn die Kleine in den Kindergarten geht, fange ich wieder an zu arbeiten. Mallory, hör auf, mit den Erbsen zu spielen.“ Sie sah ihre Tochter, die ein rosafarbenes Kleid mit Schleifen trug, warnend an.

Das Mädchen kicherte nur und stocherte weiter in den Erbsen herum. Margaret seufzte und nahm ihrer Tochter die Gabel aus der Hand. Das führte dazu, dass Mallory zu weinen anfing. Margaret stand auf, nahm das Mädchen an der Hand und zerrte sie aus dem Zimmer hinaus. Vermutlich, u