: Sophie Bonnet
: Provenzalische Täuschung Ein Fall für Pierre Durand
: Blanvalet
: 9783641286460
: Die Pierre-Durand-Krimis
: 1
: CHF 12.40
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Aromati che Trüffel, grüne Eichenwälder und ein toter Polizist - ein neuer Fall für den liebeswerten Ermittler Pierre Durand!
Es ist Trüffelzeit in der Provence. Pierre und Charlotte bereiten ihre Hochzeit vor, als eine Nachricht Sainte-Valérie in Aufregung versetzt: Gilbert Langlois - kürzlich in das Bergdorf gezogen, um Pierre seinen Posten streitig zu machen - liegt tot im Bach. Der Verdacht fällt auf Pierre, doch der glaubt zu wissen, wer der wahre Täter ist: Maurice Marechal, der Bürgermeister des Ortes. Fest entschlossen, ihn des Mordes zu überführen, beginnt Pierre verdeckt zu ermitteln. Die Spur führt ihn nach Mazan unweit des Mont Ventoux, wo sowohl das Opfer als auch Marechal aufgewachsen sind, und zu einem tragischen Fall aus der Vergangenheit. Alles deutet darauf hin, dass beide Geschehnisse miteinander verknüpft sind, als Pierre feststellt, dass es eine Person gibt, die sich an seine Fersen geheftet hat ...

»Niemand verbindet Genuss und Verbrechen so harmonisch wie Sophie Bonnet in ihren Provence-Krimis.«Ha burger Morgenpost

Lesen Sie auch weitere Romane der hoch spannenden »Pierre Durand«-Reihe!
Alle Bände sind eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Sophie Bonnet ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Autorin. Mit ihrem Frankreich-Krimi »Provenzalische Verwicklungen« begann sie eine Reihe, in die sie sowohl ihre Liebe zur Provence als auch ihre Leidenschaft für die französische Küche einbezieht. Mit Erfolg: Der Roman begeisterte Leser wie Presse auf Anhieb und stand monatelang auf der Bestsellerliste, ebenso wie die darauffolgenden Romane um den liebenswerten provenzalischen Ermittler Pierre Durand. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

Prolog


Der Regen prasselte auf das Wagendach, als er den braunen Peugeot 208 vom Anwohnerparkplatz an derRue de la Citadelle in Richtung des alten Stadttores lenkte. Die Straßen von Sainte-Valérie waren menschenleer. Wer konnte, der blieb zu Hause und sah den Kräften der Natur von einem beheizten Platz durch die Fensterscheibe zu.

Nur eine kleine Frau mit schmalen Schultern trippelte vor ihm über das Pflaster. Schwenkte den Schirm bei jedem Schritt hin und her, sodass der Wagen nicht passieren konnte.

»So ein verfluchter Mist«, flüsterte er und verzog den Mund.

Diese nervtötende Alte hatte ihm gerade noch gefehlt. Sie tauchte immer dann auf, wenn man sie am wenigsten brauchen konnte. Selbst draußen im Wald war sie ihm in die Arme gelaufen, vergangene Woche, als er gerade das Geld abholen wollte. Sie hatte vorgegeben, Pilze zu sammeln, aber womöglich war sie ihm gefolgt, weil sie wissen wollte, was er den lieben langen Tag so machte. Ihr war alles zuzutrauen. Neugierig, wie sie war. Und er fragte sich, ob es wirklich Zufall war, dass sie hier auftauchte, ausgerechnet jetzt.

Kurz überlegte er, den Wagen wieder auf dem Parkplatz abzustellen und sein Vorhaben zu vertagen, dann aber besann er sich. Die Regengüsse sollten sich laut Wettervorhersage bis zum Nachmittag zu wahren Fluten steigern. Wenn er jetzt nicht hinfuhr, dann würde das Geld womöglich aus dem Versteck gespült, und das Risiko wollte er nicht eingehen.

Ergeben folgte er der Frau im Schneckentempo, den Blick auf das rostrot gefärbte Haar geheftet, das sich vom trüben Wintergrau abhob wie ein Leuchtturmsignal im Meeresnebel. Schritt um Schritt setzte sie auf das Pflaster. Jetzt blieb sie sogar stehen, mitten auf der Gasse, und sah in den tiefschwarzen Himmel.

»Herrgott noch mal!«

Mit einem beherzten Tritt auf das Gaspedal ließ er den Motor aufjaulen. Öffnete, als auch das nicht half, das Wagenfenster und streckte den Kopf hinaus.

»Madame?«, rief er. »Madame Duprais, könnten Sie mich bitte vorbeilassen? Ich habe es eilig.«

Sie drehte sich um, tat überrascht, als habe sie ihn überhaupt nicht bemerkt. Ihre Knopfaugen blitzten auf.

»Ah, Sie sind es, Monsieur. Wo wollen Sie denn hin bei diesem ungemütlichen Wetter?«

»Das wollte ich Sie auch gerade fragen.«

Er setzte ein freundliches Gesicht auf, obwohl die Ungeduld in seinem Inneren tobte. Aber er durfte es sich mit der Alten nicht verscherzen. Wenn er erst einmal den angestrebten Posten innehatte, könnte sie ihm vielleicht sogar nützlich sein.

Madame Duprais klappte den sperrigen Regenschirm ein wenig zusammen, ohne einen Schritt zur Seite zu treten. Über ihr Gesicht rannen Tropfen, die sie mit dem freien Ärmel abwischte.

»Ich war im Frisiersalon. Gefällt Ihnen der Schnitt?«

Er nickte, mühsam beherrscht. Madame Duprais ging, das hatte er in den wenigen Monaten in Sainte-Valérie längst mitbekommen, alle drei bis vier Wochen in den Salon von Madame Farigoule, die sich mit den unterschiedlichsten Frisuren und Farbtönen an ihrer Kundin austobte, während sie den neuesten Dorfklatsch austauschten. Dieses Mal hatte sie der Alten rostrote Krissellöckchen verpasst, die ihren Kopf umgaben wie eine dieser Badehauben aus den Siebzigern.

Allerdings trug sie, wie er wusste, die Frisur schon seit einigen Tagen.

»Er steht Ihnen hervorragend.«

»Nicht wahr?« Madame Duprais strahlte. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich das Plaudern mit Madame Farigoule genossen habe. Einem fällt ja geradezu die Decke auf den Kopf in dieser Jahreszeit. Es ist absolut nichts los im Ort. Und im Fernsehen kommt auch immer nur dasselbe.« Sie machte ein paar Schritte bis an das