Kapitel 1
Stanton Thundler bemühte sich, nicht auf seinem Sitz zu hüpfen, und griff stattdessen nach dem ausgefransten Knie seiner Jeans, um die überschüssige Energie loszuwerden. Von seinem Platz auf dem Beifahrersitz des Pickups seines besten Freundes schaute er aus dem Fenster. Vorfreude erfüllte ihn.
„Aufgeregt?“
Stanton wandte seine Aufmerksamkeit Jerome zu, und seine Brauen schossen hoch. „Ja, ich dachte …“ Dann entdeckte er das Funkeln in den dunklen Augen seines besten Kumpels sowie das breite Grinsen auf dessen Gesicht und bemerkte, dass er ihn neckte. Schnaubend rollte Stanton mit den Augen, als er hinüber griff und seine Faust gegen Jeromes Oberarm stieß. „Idiot.“
Jerome grinste immer noch und zwinkerte ihm zu.
Stanton schätzte die Späße seines Freundes, gab schließlich seiner Aufregung nach und begann, mit dem Bein zu wippen. „Ich war nicht mehr in einem Grusellabyrinth seit …“ Er hielt inne und runzelte die Stirn. Seine Aufregung ließ nach, als er sich an seine Vergangenheit erinnerte.
„So lange, was? Ich auch, Mann.“ Jerome streckte die Hand aus und tätschelte seinen Oberschenkel. „Schrecklich nett von Rhyme, uns allen Tickets zu geben, nicht wahr?“
Stanton nickte und schätzte den Themenwechsel. Er hasste es, an seine Familie zu denken. Wann immer er Gedanken an seinen Vater –Nein. Ich werde nicht an ihn denken.
„Ich habe nachgeschaut, wie viel die Tickets für diesen Irrgarten kosten“, fuhr Jerome fort. „Er hat entweder jede Menge Kohle oder ist gut mit den Betreibern befreundet.“
Etwas in Jeromes Tonfall erregte Stantons Aufmerksamkeit. Sah sein Freund besorgt aus? „Was meinst du?“
Stanton drehte sich halb in seinem Sitz um und rieb seine Schulter an der Rückenlehne. Er machte sich keine allzu großen Sorgen um Geld. Da er sich eine Wohnung mit Jerome teilte, half ihm sein Freund mit Rechnungen. Stanton war keineswegs reich, aber er kam seinen Verpflichtungen nach, und Jerome hatte ihm sogar gezeigt, wie man einen Haushaltsplan aufstellte, damit er jeden Monat Geld für den Ruhestand sparen konnte.
„Ich meine, die Tickets, die Max allen bei der Arbeit gegeben hat, sind für das komplette Programm. Man kann mit dem Heuwagen durch den Spukwald fahren, ins Heulabyrinth gehen und bekommt zehn Spielkarten … alles, ohne extra zu bezahlen.“ Jeromes Augenbrauen zogen sich zusammen und seine dicken braunen Lippen waren zu einem Ausdruck verkniffen, den Stanton als besorgt erkannte. „Sie kosten zweiundsechzig Dollar das Stück.“
„Wow. Das ist viel Geld für einen Abend voller Spaß.“ Stanton legte den Kopf schief und dachte einen Moment darüber nach, was Jerome ihm gesagt hatte, als sein Kumpel weiter zur Ranch fuhr. Er verstand es nicht. „Warum sollten sie so etwas anbieten? Wie viel kostet nur der Zugang zum Spuklabyrinth?“
Stanton war sich nicht bewusst gewesen, dass die Ranch noch mehr bot. Nachdem Rhyme ihm gesagt hatte, er würde allen Kollegen von Max Tickets geben – jedenfalls denen, die welche wollten –, hatte er sich natürlich nicht weiter damit befasst. Max’ Freund hatte Stanton versichert, dass die Heuballen über zwei Meter hoch gestapelt wurden, was bedeutete, dass sie sogar Stantons Größe von einem Meter fünfundneunzig überragten.
Oder ist Rhyme jetzt Max’ Partner, da sie nun zusammen leben? Oh, vielleicht ist er deshalb so nett.
Bevor Stanton seine Gedanken äußern konnte, sagte Jerome: „Die Tickets für das Spuklabyrinth kosten zwölf Dollar.“
„Wirklich?“
„Jep. Die durchschnittliche Zeit, die benötigt wird, um durch das Labyrinth zu gelangen, beträgt eine Stunde und zwanzig Minuten. Es ist riesig.“ Jerome warf einen Blick in seine Richtung, bevor er sagte: „Die Heuwagenfahrt durch den Spukwald dauert auch fast eine Stunde. Dies ist eine große Veranstaltung für sie und bringt jeden Oktober Tausende ein.“
„Heilige Scheiße“, murmelte Stanton. „Ich denke, ich hätte mir ihre Website anschauen sollen.“
Jerome gluckste leise. „Darüber hinaus gibt es Spielebude