: Christian Montillon
: Perry Rhodan 2577: Kosmisches Puzzle Perry Rhodan-Zyklus 'Stardust'
: Perry Rhodan digital
: 9783845325767
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Fäden laufen zusammen - eine Transformation steht bevor In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Nach über hundert Jahren Frieden ist der Krieg nach Terra zurückgekehrt: Ausgangspunkt sind die sogenannten Polyport-Höfe, Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit, mit denen sich gigantische Entfernungen überbrücken lassen. An ihnen entzündete sich der Konflikt mit der Frequenz-Monarchie, die aus einem jahrtausendelangen Ruheschlaf erwachte und die Herrschaft über mehrere Galaxien beansprucht. Die Terraner und ihre Verbündeten wehren sich erbittert - und sie entdecken die Achillesferse der Vatrox, die als Herren der Frequenz-Monarchie gelten: Sie rauben den Vatrox ihre Hibernationswelten - und damit die Möglichkeit der 'Wiedergeburt' -, ebenso fangen sie die freien Bewusstseine dieses Volkes ein. Allerdings sind damit nicht alle Gefahren beseitigt. Noch immer gibt es Vatrox und mindestens zwei rivalisierende Geisteswesen, die mit dieser fremden Zivilisation zusammenhängen. Während Reginald Bull das Solsystem gegen ein 'Feuerauge' verteidigt, sammelt Perry Rhodan in der fernen Galaxis Anthuresta seine Verbündeten im Kampf gegen die Frequenz-Monarchie. Doch ihn erwartet ein KOSMISCHES PUZZLE...

Christian Montillon wurde 1974 als Christoph Dittert in Rockenhausen in Rheinland-Pfalz geboren. Mit 16 Jahren kaufte er am Kiosk in seinem Heimatort Winnweiler seinen ersten Perry Rhodan-Roman, 'Solo für einen Androiden' von Ernst Vlcek. Er wurde schnell zu einem großen Fan des Autors und scheint sich seither in den Kopf gesetzt zu haben, in dessen Fußstapfen zu treten ... Zunächst studierte Dittert in Mainz Germanistik, Buchwissenschaft, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und erwarb 2001 seinen Magistertitel. Nach dem Studium begann er eine Doktorarbeit auf dem Gebiet der Gesangbuchforschung, die er aber nicht fertigstellte, weil er sich als Autor selbstständig machte. Für sein Pseudonym Christian Montillon lieh er sich den Mädchennamen seiner Frau Rahel aus. Die Schriftstellerkarriere begann Dittert im Jahr 2003 mit ersten Romanen für die Serie 'Coco Zamis', die auf Basis der klassischen 'Dämonenkiller'-Serie aus den 70er Jahren entstand. Die Grundlagen für die Serie hatte Ernst Vlcek gelegt, und der Wiener Autor schrieb auch bei 'Coco Zamis' mit. Kurz darauf stieg Dittert in unterschiedliche Serien des Bastei-Verlages ein, zu denen er zahlreiche Titel beisteuerte. 2004 wagte er es, seinem Idol Ernst Vlcek einen Schritt näher zu kommen und sich bei der Perry Rhodan-Redaktion zu bewerben. Zunächst verfasste er vier Romane für die ATLAN-Serie, und kurz darauf feierte er mit dem Doppelband 2346 und 2347 seinen Einstand als Perry Rhodan-Teamautor. Seither gehört er zu den beliebtesten Autoren der Serie. Was ihn an Perry Rhodan am meisten fasziniert, sind 'die unterschiedlichen Blickwinkel auf dasselbe Geschehen, die Vielzahl an völlig unterschiedlichen Autoren.' Neben der Arbeit an der Hauptserie findet Christian Montillon immer wieder Zeit für weitere Projekte. Er schrieb für die Heyne-Taschenbuchreihen, übernahm die Exposé-Redaktion der 36-teiligen Nebenserie Perry Rhodan-Action und verfasst den 'Infotransmitter' für die Perry Rhodan-Serie, der unregelmäßige Nachrichtendienst der Serien-Homepage. Außerhalb des 'Perryversums' publizierte er zahlreiche Hardcover im Zaubermond-Verlag, allesamt Titel, die zu laufenden Serien gehören. 'Ja, ich bin ein Serienmensch', gesteht Montillon. 'Auch im Fernsehen schaue ich so gut wie nichts außer Serien, von den :Star Trek9-Serien bis zu :Friends9 - oder meiner Frau zuliebe auch mal :Emergency Room9, bei dessen Blutmassen mir allerdings regelmäßig schlecht wird ... und das, obwohl ich in meinen Texten hin und wieder noch mehr Blut vergieße. Aber im Emergency Room ist es eben real ... oder könnte zumindest real sein.' Christian Montillon lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern Tim, Silas und Noah bei Grünstadt in der Pfalz. 'Und egal, was die Zukunft bringt', verspricht er, 'ATLAN und Perry Rhodan werde ich als Leser treu bleiben.'

1.


Ein Rahmen für das Puzzle.

Zwölf Stunden zuvor

 

Es fiel ihm schwer, den Schlaf abzuschütteln und die Augen zu öffnen. Doch das stete Piepsen des Signals verriet Perry Rhodan, dass etwas Wichtiges anstand.

Wie immer.

Wann war er wohl zuletzt von Unwichtigem gestört worden, das er hatte ignorieren können? Er vermochte sich nicht daran zu erinnern.

Ob es wohl jemals wieder eine ruhige Phase in seinem Leben geben würde? Momentan sah es nicht danach aus. Trotz der ständigen Vitalimpulse seines Zellaktivators war der Terraner schlicht und einfachmüde. Irgendwann forderte auch sein Körper das Recht auf Schlaf.

Mehr Schlaf, als Rhodan sich gönnen konnte.

Es half alles nichts. Er drehte sich auf die Seite, schob die leichte Wärmedecke über die Brust, trat sie mit den Füßen gänzlich weg und schwang die Beine aus dem Bett. Der Boden fühlte sich unter den nackten Sohlen kühl an.

»Ja doch«, rief er in Richtung des Akustikfeldes. Dieses gab ihm durch ein zusätzliches rotes Blinken in einem Zwei-Sekunden-Intervall zu verstehen, wer darauf wartete, ihm eine Nachricht zu überbringen – JOKER, der Hauptrechner und die Kontrollinstanz der Stardust-Felsennadel.

Wahrscheinlich erwartete der Rechner, dass Rhodan als Sofortumschalter und Zellaktivatorträger blitzartig hellwach war und auf den Anruf reagierte; doch diesmal nicht. Rhodan streckte den Rücken durch.

»Gespräch annehmen!« Er klang nicht besonders freundlich.

Ein Blick auf die Anzeige des Chronometers, die in Leuchtziffern an die Decke projiziert wurde, zeigte ihm, dass er sich vor gerade einmal 108 Minuten hingelegt hatte – er hatte sich die Uhrzeit genau gemerkt. Geschlafen hatte er weit weniger lang; düstere Gedanken hatten ihn gequält und verhindert, dass er einschlief. Alles in allem also eine nicht sonderlich erholsame Ruhepause.

JOKERS künstliche Stimme erklang. Unter all der neutralen Distanz glaubte Rhodan verborgene Verwunderung oder auch leichten Ärger darüber zu vernehmen, dass etliche Sekunden verloren gegangen waren. Er störte sich nicht daran. Von einer Maschine und ihren Stimmungen – sollte sie über solche verfügen – ließ er sich ganz gewiss nicht drängen.

»Über der Nebelkuppel von Aveda«, informierte der Rechner, »ist soeben eine der beiden auf Talanis stationierten Silberkugeln materialisiert.«

Diese Nachricht vertrieb in der Tat die letzten Reste von Schlaf und Müdigkeit. Eines der erst vor Kurzem entdeckten Fluggeräte war also von seiner Mission zurückgekehrt – und befand sich in relativer Nähe, nur wenige hundert Kilometer entfernt.

Mit etwas Glück bedeutete das eine Menge neuer Erkenntnisse, die dem Wissensstand über das Geschehen in Aveda, der gesamten Stardust-Galaxis, dem Solsystem, Andromeda … und überall in den Weiten des Polyport-Netzes hinzugefügt werden konnten.

Irgendwann, darauf vertraute Rhodan, würde sich aus den zahllosen Puzzlestücken ein stimmiges Gesamtbild ergeben – und ein Weg, die zahlreichen Probleme zu lösen, die an allen Ecken und Enden brannten.

Momentan schien es fast unmöglich, einen Überblick zu gewinnen, obwohl er selbst wieder einmal offenbar als Zentralfigur fungierte. Es war wohl sein Schicksal, an vielen Orten gleichzeitig präsent sein zu müssen.

Ein Puzzle, dachte er. Der Vergleich war passend und es wert, länger darüber nachzudenken.Es ist ein kosmisches Puzzle, und ich bin derjenige, der am Spieltisch sitzt und die Teile zusammenfügt. Nein, mehr noch – ich bin selbst eines der Puzzlestücke, das mit etlichen anderen verbunden ist und dafür zu sorgen hat, dass sie miteinander verknüpft werden.

Der Terraner schlüpfte in seine einteilige Kombination und machte sich bereit, sein kleines Privatquartier in der Felsennadel zu verlassen. Das Material lag angenehm auf der Haut, ein vertrauter, leichter Druck.

»Bitte, gib mir weitere Informationen«, forderte er JOKER auf. Er verhedderte sich am Stoff des rechten Beins und stolperte, fing sich nur mit einem gewagten Hüpfer ab, landete auf dem linken und breitete die Arme wie ein Artist aus, um das Gleichgewicht wiederzufinden.

Wenn das jemand gesehen hätte, dachte er. Das entsprach sicherlich nicht dem Bild, das man sich gemeinhin von einem Perry Rhodan machte; immerhin genoss er auch im Stardust-System den Status einer Legende … was ihm nicht unbedingt gefiel. Er war ein Mensch aus Fleisch und Blut und würde es auch immer bleiben.

»Wer befindet sich an Bord der Silberkugel? Wer steuert sie?«

»Es handelt sich um Kugel E«, erklärte JOKER. »Also um die Pilotin …«

»Eritrea Kush!« Der Terraner schloss die Kombination, die sich nun perfekt anpasste. Er spürte sie kaum noch. »Hat sie ihr Fluggefährt schon verlassen?«

»Negativ. Aber im Kontrollstand wartet eine Nachricht auf dich.«

Rhodan warf keinen Blick mehr zurück, als er sein Quartier verließ.

Ruhepausen? Nicht für ihn.

Der Zellaktivator pochte vernehmlich.

 

*

 

Er eilte durch den etwa fünf Meter breiten Gang, der vom Bereich der Unterkünfte in den zentralen achteckigen Raum führte, den man per Antigravschacht in schwindelerregender Höhe über der Halle der 1000 Aufgaben erreichen konnte.

Sein Blick ging automatisch zur Decke, wo eine Kreislinie verdeutlichte, dass es oberhalb wohl noch etwas gab und der Schacht an dieser Stelle – in immerhin 710 Meter Höhe im ausgehöhlten Inneren der Stardust-Felsennadel – noch nicht endete.

Momentan war und blieb dieser Bereich verschlossen, und bislang hatte niemand eine Möglichkeit gefunden, diesen vermuteten Durchgang zu öffnen. Es würde Rhodan allerdings nicht wundern, wenn ES auch in dieser Hinsicht eine Vorkehrung getroffen hatte, die …

Ein Zuruf riss ihn aus den Gedanken. In der Nähe standen vier Wissenschaftler beisammen. Eine schlanke, hochgewachsene Frau mit aschblondem Haar winkte ihm zu. Er erinnerte sich, am Vortag einige Worte mit ihr gewechselt zu haben; wobei er genau genommen angesichts ihres Redeschwalls kaum einen Gesprächsanteil aktiv bestritten hatte. War sie nicht Hyperphysikerin und hatte ihm eine bizarre Theorie vorgestellt, auf der sie auf recht unangenehme Weise immer wieder insistiert hatte?

Rhodan ging rasch an ihr und den anderen vorüber; die drei Männer warfen ihm e