: Ulrike Schweikert
: Das Drachentor
: Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
: 9783955301316
: Die Drachenkronen-Trilogie
: 1
: CHF 3.20
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: Fantasy
: German
: 448
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wunderbare Fantasy voller Abenteuer und Magie: Der dritte Roman der großen 'Drachenkronen'-Trilogie von Bestsellerautorin Ulrike Schweikert! Wer die in alle Winde verstreuten Teile der Drachenkrone wieder zusammenfügt, wird die Welt beherrschen. Deshalb setzt der finstere Zauberer Astorin alles daran, ihrer habhaft zu werden. Doch die Mondpriesterin Rolana und ihre vier Freunde wollen die Welt vor dem bösen Magier bewahren. Mit Hilfe des goldenen Drachens gelangen sie zum Drachentor zwischen den Welten, wo die Krone zusammengefügt werden muss, um ihre Kraft zu entfalten. Dort kommt es schließlich zum entscheidenden Kampf zwischen dem Zauberer und den fünf Freunden ...

Ulrike Schweikert (* 1966 in Schwäbisch Hall) ist eine deutsche Schriftstellerin der Historien- und Fantasyliteratur, die auch unter dem Pseudonym Rike Speemann schreibt. Schweikert ging in Schwäbisch Hall zur Schule und absolvierte in Stuttgart eine Banklehre. Nach sechs Jahren als Wertpapierhändlerin studierte sie Geologie und später Journalismus. Daneben beschäftigte sie sich mit der Geschichte ihrer Heimatstadt. Diese Recherchen bilden die Grundlage zu ihrem ersten Roman 'Die Tochter des Salzsieders', der im Jahr 2000 erschien. Heute lebt die Autorin in der Nähe von Pforzheim. Für 'Das Jahr der Verschwörer' erhielt sie 2004 von der 'Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur - Das Syndikat' den Hansjörg-Martin-Preis.

2
Die Macht kehrt zurück


Es war ein schöner, lauer Abend. Der erste in diesem Frühling, der dazu einlud, auch nach Einbruch der Dunkelheit noch im Hof zu verweilen. In einer Ecke hatten die Kinder der Wachen ein Feuer entzündet und tanzten um die Flammen. Die Zofe der Gräfin und zwei der Dienstboten trugen Stühle hinaus und schürten ein Kohlenbecken, um das die Gräfin und ihre Gäste Platz nahmen. Lamina übergab ihren Sohn der Zofe, die ihn ins Bett bringen sollte, und rückte sich den Schal um ihre Schultern zurecht. Sie ließ den Blick über die Freunde schweifen, die ihrem Herzen so nah standen. Links von ihr saß Rolana aufrecht in ihrem Stuhl, die Hände im Schoß ihres schlichten Kleides gefaltet. Seit langem trug sie ihr Haar endlich wieder einmal offen, sodass es ihr in prächtig schwarzen Locken über den Rücken fiel. Neben ihr saß Cay. Natürlich! Er würde auch bei Nacht nicht von ihrer Seite weichen, wenn Rolana ihre Tür nicht jeden Abend verschließen würde, dachte die Gräfin ein wenig traurig. Sie waren ein ungleiches Paar: der einfache Bauernsohn, der sich zu einem guten Schwertkämpfer emporgearbeitet hatte, und die Tochter eines reichen Senators aus Ehniport und jüngste Erwählte des heiligen Mannes Solano, der über den Mondorden gebot. Dennoch hätte Lamina die beiden gern zusammen glücklich gesehen. Es schmerzte sie zu beobachten, wie Cay sich nach Rolana verzehrte.

Neben dem Kämpfer saß Thunin, der Zwerg aus den Kupferbergen, der ihm kaum bis an die Schulter reichte. Seit er auf Burg Theron war, trug Thunin seinen Bart und das Haupthaar zu sauberen Zöpfen geflochten. Von seiner Streitaxt trennte er sich jedoch nicht einmal hinter den sicheren Burgmauern. Vermutlich legte er sie sich nachts sogar unter das Kopfkissen, dachte Lamina. Mit Thunin konnte man fröhlich trinken und feiern. Bei Tag dagegen war er eher wortkarg – was man von der grünhaarigen Elbe an seiner Seite ganz und gar nicht behaupten konnte. Auch das Stillsitzen war nicht ihre Stärke. So sprang sie nun auch von ihrem Stuhl auf und schlenderte zu den Kindern hinüber. Für eine Elbe war sie nicht groß, hatte jedoch den typischen feingliedrigen Körperbau. Ihre Ohren waren spitz, und ihre Haut hatte den sanften Schimmer, den Lamina so lieben gelernt hatte – bei Seradir, einem Elb aus Aitansonee, der Stadt in den Bäumen, die sie selbst nur aus Erzählungen kannte. Wie sehr vermisste sie ihren Freund, den sie gern ihren Geliebten genannt hätte. Wann würde er nach Theron zurückkehren? Würde er überhaupt wiederkommen, nachdem er nur knapp einem Anschlag entgangen war, den ihre eigenen Leute und ihr Vater zusammen angezettelt hatten? Bei diesem Gedanken ballte sich ihre Rechte zur Faust. Eine hagere, faltige Hand legte sich auf die ihre.

»Was ist mit dir? Hast du Schmerzen?«, fragte ihr Hofmagier. Lamina schüttelte den Kopf. »Nur schmerzliche Erinnerungen, Lahryn. Nichts, was uns an diesem schönen Frühlingsabend beunruhigen müsste.«

Sanft streichelte der alte Magier ihre Hand, die sich langsam wieder entspannte. »Gedanken fragen uns nicht erst, ob die Zeit günstig ist.«

Lamina lächelte. »Wann ist schon die rechte Zeit für Trübsinn und Schmerz? Nein, diese Gefühle würden aussterben, müssten sie uns erst um Erlaubnis fragen.«

Lahryn schob eine weiße Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte zurück. »Ja, da könntest du Recht haben.«

Lamina spürte, wie der junge Mann an Lahryns Seite sie beobachtete. Sie unterdrück