: L. J. Shen
: Cruel Castaways - Cold-Hearted
: Lyx
: 9783736322462
: Cruel Castaways
: 1
: CHF 10.70
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 509
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Was, wenn aus vorgetäuschten Gefühlen plötzlich die wahre Liebe wird?

Daphne »Duffy« Markham steckt in der Klemme: Ihr vermögender Freund lässt sie genau dann sitzen, als ihr Arbeitsvisum abzulaufen droht. Doch um in den USA zu bleiben, braucht sie dringend einen Ehemann. Als sie zufällig den attraktiven Riggs Bates in einer verheerenden Situation mit ihrer Chefin erwischt, erpresst sie ihn kurzerhand. Glücklicherweise sucht der scheinbar mittellose Riggs genauso dringend eine Möglichkeit, in New York zu bleiben, und so stimmt er einer Scheinehe zu. Obwohl ihre gegenseitige Abneigung zunächst das Einzige ist, was sie verbindet, stellt Duffy schon bald fest, dass ihre Ehe auf einmal beginnt, sich alles andere als gespielt anzufühlen ...

»Einzigartige Charaktere, eine außergewöhnliche Liebesgeschichte und tiefgründige Themen machen dieses Buch zu einem absoluten Highlight.«BOOK_LOVEL 29 überFALLEN

Der großartige Abschluss derCRUEL CASTAWAYS-Reihe vonSPIEGEL-B stseller-Autorin L. J. Shen



<p><strong>L. J. Shen</strong>lebt mit ihrem Ehemann, ihren Söhnen und einer faulen Katze in Florida. Wenn sie nicht gerade an ihrem neuesten Roman schreibt, genießt sie gern ein gutes Buch mit einem Glas Wein oder schaut ihre Lieblingsserien auf<strong>NETFLIX</ trong>.</p>

2. KAPITEL


Duffy

Meine mentale Festplatte speicherte das Bild ab, noch bevor ich die Löschtaste drücken konnte.

Gretchen Beatty, meine knallharte Vorgesetzte – und dieselbe Person, die die letzte Präsidentschaftsdebatte moderiert hatte –, ließ sich mit einem zusammengeknüllten Halstuch im Mund von einem absurd gut gebauten Halbgott nageln, dessen Gesäßmuskeln sich mit jedem Stoß anspannten. Ihr Bleistiftrock war bis zu ihrer Taille hochgerutscht, ihr Slip achtlos zur Seite gezogen, und unter ihrer zerrissenen Bluse hüpften ihre Brüste auf und nieder. Einzauberhafter Anblick.

Ausgehend von der Annahme, dass ihr Ehemann sich in den drei Wochen, seit ich ihn zuletzt gesehen hatte, nicht in einen ein Meter neunzig großen Adonis mit stählernen Pobacken, dem Körperbau eines Thor und einem verstrubbelten Schopf blonder Haare, wie man ihn vom klassischen Mädchenschwarm der Neunzigerjahre kannte, verwandelt hatte, war dieser Kerl eindeutig irgendeine Art von Techtelmechtel.

»Hübsches Höschen«, bemerkte er an mich gewandt, ohne in seinen kopulierenden Bewegungen innezuhalten. »Bitte sagen Sie mir, dass Sie einen dazu passenden BH tragen.«

»Tu ich«, bestätigte ich, fest entschlossen, mir meine Verlegenheit nicht anmerken zu lassen. »Es war ein Sonderangebot.«

»Die Anschaffung hat sich gelohnt«, stöhnte er, offensichtlich an der Schwelle zum Orgasmus.

Tauschten wir tatsächlich Nettigkeiten aus, während er meine Chefin vögelte? Dabei hieß es doch immer, wir Briten seien übertrieben höflich.

»Was zum Teufel!« Gretchen stieß den Mann weg und schoss auf blanken Sohlen über den Marmorboden wie der Blitz auf mich zu, wobei sie versuchte, ihren Busen mit ihrer zerfetzten Bluse zu verdecken. Ich rappelte mich hoch und zupfte mein Kleid zurecht, während ich den atemberaubenden Typen hinter Gretchen beäugte, als gäbe es in diesem Moment nichts Wichtigeres.

Wow.

Wo hatte sie den bloß aufgegabelt? Jedenfalls an keinem der Orte, die ich frequentierte, so viel stand fest. Ihn als heiß zu bezeichnen wäre damit vergleichbar zu behaupten, in der Hölle sei es angenehm warm.Absolut umwerfend käme der Sache schon näher. Seine gemeißelten Wangenknochen, die prägnante Kieferpartie, die vollen, perfekt proportionierten Lippen … und dazu dieser Körper. Er erinnerte an Michelangelos David, nur dass er wesentlich besser ausgestattet war.

War er ein in die Jahre gekommenes Model? Ein Schauspieler? Der heimliche Sohn von Brad Pitt und Chris Hemsworth? Allerdings müssten die beiden bei seiner Geburt noch recht jung gewesen sein. Er sah aus wie Mitte bis Ende dreißig.

Gretchen packte meine Schultern und brüllte mir ins Gesicht. »Was haben Sie hier zu suchen? Los, antworten Sie!«

»Sie sagten, ich solle Lyrics Geschenke vor sechs Uhr morgens in Ihre Wohnung bringen«, erinnerte ich sie in sachlichem Ton. Diese Situation war ein Riesenschlamassel, aber sie hatte es sich selbst eingebrockt.

»Ich meinte nicht mitten in der Nacht, Sie Vollidiotin!« Gretchen trat mit dem Fuß nach den Päckchen, die sich zwischen uns auf dem Boden verteilten – eine klare Demonstration, wie wenig sie auf den Gebur